Noch viel Arbeit für Chelsea
Donnerstag, 7. April 2005
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Englands Presse glaubt, dass in München "noch einiges an Arbeit" auf Chelsea zukommt.
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Durch einen Elfmeter in letzter Minute hat der FC Bayern München beim 2:4 bei Chelsea FC seine Chance auf das Erreichen des Halbfinales gewahrt. Die englischen Zeitungen schrieben heute auch, dass auf Chelsea am kommenden Dienstag im Olympiastadion "noch einiges an Arbeit zukommt". In Italien ist sich die Presse dagegen einig, dass ein Weiterkommen des FC Internazione Milano "undenkbar" ist, auch wenn Inter im Rückspiel "Heimrecht" genießt. uefa.com fasst für Sie die Reaktionen auf die gestrigen UEFA Champions League-Spiele zusammen.
Chelsea FC - FC Bayern München 4:2
Auch ohne den Boss schoss Mourinhos Mannschaft die Bayern in der zweiten Hälfte ab, nachdem sie den Degen gegen einen Dampfhammer ausgetauscht hatten. Als Didier Drogba neun Minuten vor Spielende nach einer Ecke aus kurzer Entfernung den vierten Treffer ins Tor hämmerte, schien Chelseas Einzug ins Halbfinale besiegelt. Aber, typisch für Chelsea, nach einem stümperhaften Fehler in der Nachspielzeit wartet noch ein steiniger Weg auf sie. Ricardo Carvalhos Zerren an Ballacks Ärmel war eher harmlos, doch der deutsche Mittelfeldspieler leckte seine vermeintliche Wunde, indem er den Elfmeter verwandelte, durch den in der nächsten Woche noch viel Arbeit auf Chelsea zukommt. (The Times, England)
Nur der geschenkte Elfmeter in den letzten Sekunden hält die Tür zur nächsten Runde weiter offen. Das Spiel zeigte deutlich, wie weit Bayern von den Topteams Europas entfernt ist. Chelsea hat bewiesen, dass das Team keinen Trainer braucht, um klar zu gewinnen; Mourinhos Abwesenheit hat mehr motiviert als die Mannschaft behindert. Bayern dagegen litt unter Makaays Ausfall, der die gesamte Mannschaft negativ beeinflusst hat. (Bild, Deutschland)
AC Milan - FC Internazionale Milano 2:0
Inter war Milan in der ersten Hälfte überlegen, doch Stams Kopfballtor kurz vor der Pause hat die Farben des Himmels über dem San Siro verändert. Ohne einige wichtige Spieler und ohne Selbstvertrauen konnten die Nerazzurri nicht kontern und überließen Milan in der zweiten Halbzeit das Spiel. Shevchenko kehrte nach dem Bruch des Wangenknochens vor 46 Tagen zurück und zögerte nicht, die Abwehr von Inter durch eine frische Spielweise in Verlegenheit zu bringen. Sein zweites Tor bringt Milan fast sicher ins Halbfinale. Betrachtet man Milan und Inters Spielweise, so ist an eine Wende im Rückspiel nicht zu denken. (Corriere dello Sport, Italien)
Nur durch ein Wunder kann Inter weiter im europäischen Wettbewerb spielen. Die 2:0-Führung ist für Milan beruhigend und schützt vor allen Risiken. Das gestrige Spiel hat nur unter Beweis gestellt, dass im Fußball alles passieren kann. Milan war Inter nicht überlegen - die Nerazzurri hätten die Führung in der ersten Hälfte verdient gehabt, aber Milan schoss das Tor. Von da an brach Inter mental zusammen. Das gestrige Spiel hat auch bewiesen, dass große Teams auch eine gute Abwehr besitzen und dass die Abwehr von Milan viel stärker ist als die von Inter. (Gazzetta dello Sport, Italien)