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Le Guen hat Halbfinale im Visier

Paul Le Guen traut Olympique Lyonnais einen Erfolg über den PSV Eindhoven und den Halbfinaleinzug zu.

Von Matthew Spiro aus Lyon

Glaubt man Olympique Lyonnais-Trainer Paul Le Guen, dann sind die Franzosen in dieser Saison noch besser gerüstet als im vergangenen Jahr. Damals scheiterte man in der UEFA Champions League erst im Viertelfinale am FC Porto.

Wertvolle Erfahrung
Der französische Meister erreichte vor einem Jahr zum ersten Mal die Runde der letzten Acht und schied dort gegen den späteren Sieger aus. Vor der Partie gegen den PSV Eindhoven ist Le Guen aber zuversichtlich: "Wir haben von den Erfahrungen der letzten Saison sehr profitiert und unsere Lektion aus den Spielen gegen Porto gelernt."

Mehr Qualität
Dem ehemaligen französischen Nationalspieler wurde damals bewusst, dass er seine Mannschaft auf mehreren Positionen verstärken musste: "Wir waren nicht viel schlechter als Porto, nur in bestimmten Bereichen hat uns etwas an Klasse gefehlt. Deshalb haben wir im Sommer noch zwei oder drei Spieler verpflichtet, um unser Spiel weiter zu verbessern. In dieser Saison sind wir noch unberechenbarer geworden."

Perfekte Ergänzung
Mit den Neuzugängen Cris und Eric Abidal ist die Defensive wesentlich stabiler geworden, während Sylvain Wiltord mit seiner Erfahrung enorm dazu beigetragen hat, dass Lyon in acht Champions League-Spielen 27 Tore erzielte. "Sylvain ist unheimlich wichtig für uns, und er ist ja auch in der französischen Nationalmannschaft wieder ein Leistungsträger", fügte Le Guen hinzu. "Er war für uns die perfekte Ergänzung und ist einer dieser Spieler, die uns noch einmal auf ein höheres Niveau gebracht haben."

Führung ausgebaut
Nachdem er am Wochenende beim 1:0-Erfolg über den RC Lens geschont wurde, kehrt Wiltord gegen Eindhoven wieder in die Startelf zurück. Dank des Sieges über Lens baute Lyon die Tabellenführung in der Ligue 1 auf 13 Punkte aus. Neben Wiltord kann Le Guen auch wieder auf Sidney Govou zurückgreifen. Dieser hat eine Knöchelverletzung auskuriert und ist ebenso wieder fit wie Kapitän Claudio Caçapa, der am Wochenende nach überstandener Knieverletzung wieder spielen konnte.

Duell der Brasilianer
Caçapa freut sich auf ein Wiedersehen mit seinen brasilianischen Landsleuten, Eindhovens Torwart Heurelho Gomes und Verteidiger Alex, ist sich der durchaus schwierigen Aufgabe aber bewusst. "Der PSV verfügt über eine sehr starke Mannschaft", meinte er. "Ich kenne Gomes sehr gut, weil ich gegen ihn bereits in Brasilien gespielt habe. Er ist herausragend, aber auch Alex ist ein toller Spieler."

Gefahr bei Standardsituationen
Der 28-Jährige warnt vor Standardsituationen, bei denen der PSV besonders gefährlich ist. Die Niederländer waren im Achtelfinale gegen den AS Monaco FC gleich zwei Mal nach Eckbällen erfolgreich. "Wir müssen unbedingt körperlich dagegen halten, und jeder muss stets seinen Gegenspieler im Auge haben."

"Top-Mannschaft"
Derweil hat PSV-Trainer Guus Hiddink seine Schützlinge davon in Kenntnis gesetzt, dass sie ein härterer Test erwartet als vor wenigen Wochen gegen Monaco. "Lyon ist schon seit längerer Zeit die Top-Mannschaft in Frankreich. Sie haben ein besseres Kollektiv als Monaco und sind taktisch disziplinierter. Wir müssen ihnen jederzeit zwei Schritte voraus sein."

"Großer Kampf"
Auch Hiddink kann personell aus dem Vollen schöpfen und wird im Mittelfeld auf sein bewährtes Trio - bestehend aus Phillip Cocu, Mark van Bommel und Johann Vogel - vertrauen. "Im Mittelfeld wird das Spiel gewonnen oder verloren", glaubt er. "Lyon hat junge, aber auch sehr erfahrene Spieler dabei. Juninho [Pernambucano] ist sehr erfahren, Michael Essien ist ein erstklassiger Spieler, und Mahamadou Diarra liefert ein unglaubliches Arbeitspensum ab. Es wird ein großer Kampf."

Nur eine Spitze
Der ehemalige niederländische Nationaltrainer, der mit Jan Vennegoor of Hesselink wahrscheinlich nur eine Spitze auflaufen lassen wird, betont, dass seine Elf keineswegs nur defensiv agieren wird. "Die Statistik zeigt, dass unsere Chancen steigen, wenn wir ein Auswärtstor erzielen. Wir werden nicht nur versuchen, ihr Spiel zu zerstören. Das wäre nicht im Sinne des niederländischen Fußballs und erst recht nicht des PSV."