Lyon deklassiert Bremen
Dienstag, 8. März 2005
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Olympique Lyonnais - Werder Bremen 7:2 (Gesamt: 10:2)
Werder Bremen verabschiedet sich mit sieben Gegentreffern aus der Champions League.
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Von Lukas Wachten
Gegen den französischen Meister Olympique Lyonnais war der SV Werder Bremen erneut völlig chancenlos. Wie schon im Hinspiel nutzten die Franzosen ihre Chancen eiskalt aus und sorgten mit drei Toren in den ersten 30 Minuten für eine frühe Entscheidung. Bremen war zwar bemüht, fand aber kein Mittel gegen die trickreichen und kombinationsstarken Gastgeber und kassierte eine deprimierende Niederlage.
Bremens Taktik
Aufgrund der Ausgangsposition nach der Niederlage im Hinspiel hatte sich Werder-Trainer Thomas Schaaf entschieden, von Beginn an in die Offensive zu gehen. Miroslav Klose, Nelson Valdez und Ivan Klasnic bildeten die Sturmreihe im 4-3-3-System und sollten möglichst schnell ein Tor erzielen, um Lyon zu verunsichern. Die Franzosen starteten dagegen mit einem etwas defensiveren 4-4-2 und ließen die Gäste zunächst kommen.
Vorhaben fehlgeschlagen
Bereits nach acht Minuten wurden die Pläne des deutschen Double-Gewinners allerdings durchkreuzt. Sylvain Wiltord, der schon im Hinspiel den Führungstreffer für Lyon erzielt hatte, wurde schön frei gespielt, behielt vor dem Tor die Nerven und traf zur 1:0-Führung. Damit benötigte Werder schon vier Treffer für den Einzug ins Viertelfinale.
Entscheidung durch Essien
Doch auch diese vage Chance sollte sich für die Norddeutschen schnell zerschlagen. In der 17. Minute sorgte Michael Essien mit einem platzierten Schuss aus rund 20 Metern bereits für eine Vorentscheidung und als der Ghanaer nach einer halben Stunde dann auch noch auf 3:0 erhöhte, glaubten auch die größten Optimisten im Bremer Lager nicht mehr an das „Wunder von Lyon“.
Werders Anschlusstreffer
Trotz dieser Rückschläge resignierte das Team von Thomas Schaaf zunächst nicht, sondern bemühte sich, weiter nach vorne zu spielen. In der 32. Minute gelang Johan Micoud nach einem Abwehrfehler von Cris mit einem Schuss aus elf Metern zumindest der Anschlusstreffer. Insgesamt waren die Bremer im ersten Durchgang aber gegen die starken Franzosen chancenlos, Lyon spielte gut nach vorne und nutzte jeden Fehler in der Werder-Abwehr gnadenlos aus.
Turbulente Minuten
Daran sollte sich auch im zweiten Durchgang nichts ändern. Zwar spielten die Bremer ganz gut mit, den nächsten Treffer erzielten aber wieder die Franzosen. Wiltord war in der 55. Minute zur Stelle und sorgte mit seinem zweiten Tor für das 4:1. Nur zwei Minuten später gab es dann einen Elfmeter auf der Gegenseite. Fabian Ernst war gefoult worden und Valérien Ismaël sorgte mit einem unhaltbaren Schuss für die vorübergehende Ergebniskosmetik.
Lyon im Rausch
Doch Lyon stellte auch in der Folgezeit seine Effektivität und Spielstärke eindrucksvoll unter Beweis und führte den Double-Gewinner aus Deutschland phasenweise regelrecht vor. Mit schnellen Kombinationen sorgte die Offensive für ständige Unruhe vor dem Tor von Andreas Reinke, der von seinen Vorderleuten ein ums andere Mal im Stich gelassen wurde. Folgerichtig erhöhten Florent Malouda und der überragende Wiltord mit sehenswerten Treffern auf 6:2.
Blamage für Bremen
Für den Schlusspunkt in einer einseitigen Partie sorgte schließlich Jérémy Berthod, der einen Foulelfmeter sicher verwandelte. Letztlich war es ein hochverdienter Sieg für die Gastgeber, die somit den Einzug ins Viertelfinale geschafft haben. Für die Bremer dagegen endet die Champions League-Saison 2004/2005 mit einem Debakel.