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Tourés Treffer lässt Bayern bangen

Trotz des 3:1-Sieges gegen Arsenal FC trauert der FC Bayern München seinen vergebenen Chancen hinterher.

Von Andreas Alf

Nachdem er beim 3:1-Hinspielsieg des FC Bayern München gegen Arsenal FC im Achtelfinale der UEFA Champions League letzte Woche mit ansehen musste, wie seine Mannschaft ein spätes Gegentor kassierte, war Bayern-Trainer Felix Magath der Frust deutlich anzusehen. Und während die Fans der Münchner nach dem Schlusspfiff in Jubelstürme ausbrachen, sah Magath aus, als ob er in eine saure Zitrone gebissen hätte.

Später Rückschlag
"Wir hatten die Chance, Arsenal schon vorzeitig auszuschalten", tobte er. "Sie waren am Boden und hatten eigentlich schon genug." Aus seiner Sicht hatten die Bayern die Chance, das Duell schon vor dem Rückspiel zu entscheiden. Doch nach dem späten Gegentreffer von Kolo Touré hängt das Weiterkommen jetzt wieder in der Schwebe.

Unruhige Woche
Nun droht dem Champions League-Sieger von 2001 eine unruhige Woche, bevor die Reise nach Highbury ansteht. Dort soll die Rückkehr in die europäische Spitze endgültig untermauert werden. "Wir sind selbst daran schuld", sagte Magath. "In London wird uns nun eine Art Hölle erwarten. Arsenal ist durchaus in der Lage, in 90 Minuten drei oder vier Tore zu schießen. Niemand weiß, ob sie noch einmal so schlecht spielen werden [wie im Olympiastadion]. Deshalb bin ich über den Gegentreffer so verärgert."

Arsenal hofft
Arsenal-Trainer Arsène Wenger, der beim Spiel in München des Öfteren die Hände über dem Kopf zusammen schlug, hat seiner Mannschaft die schlechte Leistung offenbar verziehen und hegt für das Rückspiel noch ernsthafte Hoffnungen. "Natürlich hat Bayern gewonnen", sagte er. "Aber sie haben auch nicht besonders gut gespielt."

"Killerinstinkt"
Für Magath sind die Bayern noch lange nicht durch. Er will aus ihnen zwar eine Spitzenmannschaft machen, doch er glaubt auch, dass ihnen - ungeachtet aller Tore von Roy Makaay und Claudio Pizarro - vor dem Tor noch die Kaltschnäuzigkeit abgeht. Der Trainer sagte einmal: "Uns fehlt der Killerinstinkt."

Frings vergibt
Das wurde letzten Dienstag eindrucksvoll unter Beweis gestellt, als Torsten Frings alleine vor dem Tor den Ball nicht im Gehäuse unterbrachte. "Unser Spiel bei Arsenal wäre bedeutungslos gewesen, wenn Torsten cooler gewesen wäre, als er nur noch Jens Lehmann vor sich hatte", erklärte Magath. Frings entschuldigte sich und meinte: "Der Ball ist mir ein bisschen versprungen."

Mangelnde Konzentration
Für viele ist die mangelnde Zielstrebigkeit der Hauptunterschied zwischen der aktuellen Bayern-Mannschaft und dem Team, das vor vier Jahren die Champions League-Trophäe nach München geholt hat. Die damalige Truppe um Stefan Effenberg und Giovane Elber hatte eigentlich keine Chance, nutzte sie aber mit gnadenloser Entschlossenheit.

"Wir haben uns verbessert"
"Es gibt keinen Zweifel, dass meine Mannschaft Klasse hat", sagte Magath. "Aber eine Spitzenmannschaft muss aggressiver und entschlossener in solchen Situationen zu Werke gehen. Wir haben uns seit Beginn dieser Saison verbessert und müssen diese Entwicklung nun weiterführen, wenn wir uns irgendwann einmal die Krone aufsetzen wollen."

"Heilender Schock"
Tourés Treffer hat vielleicht Magath schlaflose Nächte beschert, doch Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge schien darüber sogar irgendwie dankbar zu sein. "Tourés Treffer war ein heilsamer Schock", meinte er. "Es ist ein weiterer Vorteil für uns, denn jetzt wissen wir sicher, dass wir nicht nachlassen dürfen und in England hoch konzentriert auftreten müssen."

Alte Legenden
Vorbild sind dabei natürlich die großartigen Bayern-Mannschaften der Vergangenheit. Wenn Magaths Truppe in Highbury beweisen kann, dass sie genauso kaltblütig ist wie die alten Bayern-Teams um Franz Beckenbauer, Effenberg oder Lothar Matthäus, ist sie vielleicht reif dafür, den wichtigsten Europapokal wieder nach München zu holen.

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