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Bayerns neuer Star aus Argentinien

Martin Demichelis ist einer der stillen Stars des FC Bayern München.

Von Michael Harrold

Alles lief nach Felix Magaths Plan. Zwar erzielte sein FC Bayern München kein Auswärtstor bei Arsenal FC, um das Achtelfinal-Rückspiel vorzeitig zu entscheiden, doch letztendlich war es auch nicht notwendig. Bayerns Defensive hatte die Aufgabe, das 3:1 aus dem Hinspiel zu verteidigen, bestens erfüllt.

Letzter Vertreter
Während Bayer 04 Leverkusen und Werder Bremen zusammen 16 Gegentreffer kassierten und sang- und klanglos ausschieden, halten die Bayern als einziger deutscher Vertreter im Viertelfinale die Fahnen hoch und sind zuversichtlich, erstmals seit dem Champions League-Triumph 2001 wieder das Halbfinale erreichen zu können. Der Unterschied zu Bayerns Bundesligakonkurrenten war deutlich. Vor allem Leverkusen dürfte Lucio, der bei Bayern der Stabilisator der Abwehr ist, schmerzlich vermisst haben.

Demichelis, der Abräumer
Ein weiterer Garant für das Weiterkommen der Bayern war der Argentinier Martin Demichelis, der in seiner neuen Rolle als Abräumer vor der Viererkette brillierte und Arsenals Dennis Bergkamp beim Rückspiel in Highbury völlig ausschaltete. Der gelernte Innenverteidiger kam in der Saison 2003 von CA River Plate zu den Bayern und hatte bis zuletzt Probleme, sich in der Bundesliga durchzusetzen.
Erwartungen und Druck waren sehr hoch in München - für einen Spieler, der sich in einer neuen Umgebung auf einem anderen Kontinent zurecht finden muss, keine einfachen Bedingungen.

Starke Defensive
Demichelis Zukunft war fraglich, nachdem Lucio für die Innenverteidiger-Position verpflichtet wurde. Doch Magath hatte dann einen Geistesblitz. Er setzte Demichelis auf die Position im defensiven Mittelfeld und seit seinem endgültigen Durchbruch im letzten Dezember gab es keinen Grund mehr, zu klagen. Vor der 0:1-Niederlage gegen den FC Schalke 04 vor neun Tagen waren die Bayern in fünf von sieben Spielen mit Demichelis im Jahr 2005 ohne Gegentor geblieben.

Perfekte Absicherung
Demichelis ist der perfekte Abräumer und hält dadurch Michael Ballack den Rücken frei. In Highbury war Demichelis überragend, als er Bergkamp überhaupt keinen Freiraum gab und es so Ballack ermöglichte, das Spiel nach vorne zu treiben. Ballack ist über die neue Partnerschaft glücklich. "Ich spielte auf einer defensiven Position, das war neu für mich, doch durch meine Verletzung nahm Demichelis diesen Platz ein und ich kann jetzt wieder weiter vorne in Tornähe spielen. Das ist wichtig und besser für mich", sagte Ballack.

Entschlossenheit
Und auch besser für Bayern. Plötzlich sieht es so aus, als ob die 4,5 Millionen Euro Ablöse für Demichelis doch gut investiert waren. Einst noch für seine geringe Schnelligkeit kritisiert, wird der 24-Jährige nun für sein Zweikampfverhalten und sein vorausschauendes Spiel gelobt. Seine typisch südamerikanischen Fähigkeiten passen gut zu den drei typisch deutschen Tugenden: Stärke, Entschlossenheit und Disziplin.

Starke Achse
Mit dem brandgefährlichen Roy Makaay im Sturm, Antreiber Ballack im Mittelfeld, dem Abwehrbollwerk um Lucio und Robert Kovac sowie dem wieder erstarkten Oliver Kahn im Tor haben die Bayern eine Achse, die stark genug scheint, jede andere noch im Wettbewerb verbliebene Mannschaft zu schlagen.

"Teamgeist"
"Ich muss ganz, ganz weit zurückdenken, wann ich eine bessere Bayern-Mannschaft gesehen habe als in der ersten Halbzeit [gegen Arsenal], vom Tempo her, von der Kompaktheit. In der zweiten Halbzeit konnten wir das nicht mehr ganz aufrechterhalten. Aber mit unserer Truppe und unserem Teamgeist ist sehr viel möglich", sagte Kahn. Und sollte es gegen Chelsea FC zum Einzug ins Halbfinale reichen, würde sich wohl auch Demichelis in München endgültig pudelwohl fühlen.