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Der erste Galaktische

Alfredo Di Stéfano blickt im Gespräch mit UEFA-Kommunikationsdirektor William Gaillard auf seine Karriere zurück.

Von William Gaillard

FIFA-Weltmeister Jorge Valdano erinnert gerne an den Spruch von Alfredo Di Stéfano, dass ihn heute nichts mehr ärgere, als einem Spieler zusehen zu müssen, der einem Mitspieler applaudiere, nachdem dieser ein wichtiges Zuspiel verpasst habe. "Als ich noch gespielt habe, hätte man dich für so einen schrecklichen Fehler umgebracht", befand Di Stéfano.

Nach Spanien
Er wurde 1926 in La Boca, einem Vorort von Buenos Aires, geboren. CA River Plate war sein erster argentinischer Verein. Doch 1953 wurde er vom FC Barcelona nach Spanien geholt, nachdem er ein paar Jahre für Bogota CA Millonarios in Kolumbien gespielt hatte, da in Argentinien zu dieser Zeit die Spieler streikten.

Erfahrung in Europa
Es war nicht sein erster Besuch in Europa. Denn er stand in dem Team von River Plate, das im Mai 1949 in Turin zu Ehren der großartigen Spieler von Torino Calcio spielte, die nur einige Monate zuvor bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren.

Italienische Wurzeln
"Die meisten von uns hatten italienische Vorfahren. Von daher war es selbstverständlich, dass wir in Turin spielten und unser Mitgefühl ausdrückten", sagte er. 1952 tourte er mit den Millonarios durch Spanien. Es standen Spiele bei Real Madrid CF - anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Königlichen -, in Sevilla, in Valencia und in Las Palmas auf dem Programm.

Schnelligkeit machte den Unterschied
Nach ein paar Transferstreitigkeiten zwischen seinen verschiedenen Klubs - "Barcelona hat nicht verstanden, dass man mit River Plate und nicht mit den Millonarios verhandeln musste" - spielte Di Stéfano schließlich für Madrid. "Ich war technisch so gut wie die besten Argentinier", sagte Di Stéfano. "Aber ich war auch schnell, und das machte es leicht für mich, im spanischen Fußball Erfolg zu haben."

Wirtschaftliche Faktoren
In den 52 Jahren, in denen er mittlerweile in Spanien lebt, hat Di Stéfano enorme Veränderungen im Fußball erlebt. "Heute ist Fußball eine echte Industrie", meinte er. "Damals war es noch eine andere Welt. Wir haben viel mehr Freundschaftsspiele in der ganzen Welt bestritten, nur um wenigstens etwas Geld zu verdienen. Ich habe mich damals über die vielen Reisen aufgeregt. Ich habe mich darüber beschwert, dass ich doch einen Vertrag als Fußballer unterschrieben habe und nicht als Weltreisender!"

"Keine Prahlerei"
Er fügte hinzu: "Als ich nach Barcelona kam, bekam ich ein ziemlich schönes Auto. Aber als ich nach Madrid ging, musste ich es wieder abgeben. Die Spieler bei Real Madrid sollten keine Autos besitzen. Es wurde keine Prahlerei erlaubt. [Ex-Real-Präsident Santiago] Bernabéu war sehr konservativ: Keine Autos, kein Bart und später keine langen Haare!"

Trophäen-Sammlung
Während er also außerhalb des Platzes zu kämpfen hatte, machte Di Stéfano Madrid auf dem Platz zu einer siegreichen Mannschaft. Von 1954 bis 1964 gewannen die Königlichen fünf Mal den Pokal der europäischen Meistervereine, acht Liga-Titel und 1960 den ersten Interkontinental-Pokal. Di Stéfano schoss für Madrid 418 Tore in 518 offiziellen Spielen. Nach der 1:3-Niederlage gegen den FC Internazionale Milano im Europapokal-Finale 1964 verließ er Madrid und kehrte nach Barcelona zurück, um für RCD Espanyol zu spielen. Dort beendete er zwei Jahre später im Alter von 40 Jahren seine Karriere.

Das Elend des Trainers
Di Stéfanos erstaunliche Meriten als Spieler überstrahlen seine 25 Jahre dauernde Karriere als Trainer, die ebenfalls von Erfolg gekrönt war. Er gewann Titel in Argentinien und Europa. Aber nun, 15 Jahre nach dem Karriere-Ende als Trainer, ist Di Stéfano nicht unbedingt glücklich über diese Erfahrungen. "Trainer wirst du ja nur, wenn du als Spieler zu alt bist oder weil eine Verletzung deine Spieler-Laufbahn früh beendet hat", sagte er. "Als Trainer bist du immer schuldig. Wenn jemand irgendeinen loswerden will, ist es der Trainer. Jeder, der sagt, er ist gerne Trainer, ist ein Lügner!"

Dies ist eine verkürzte Version des Artikels, der in der aktuellen Ausgabe des Champions Magazine, dem offiziellen Magazin der UEFA Champions League, erscheint. Klicken Sie hier, um sich anzumelden.

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