Die etwas anderen Preisträger 2004
Freitag, 31. Dezember 2004
Artikel-Zusammenfassung
uefa.com präsentiert Ihnen die spektakulärsten Momente der letzten zwölf Monate in der UEFA Champions League.
Artikel-Aufbau
Das Jahresende rückt immer näher, und deshalb lässt uefa.com die schönsten Szenen aus dem UEFA Champions League-Jahr 2004 noch einmal Revue passieren.
BESTES TOR
Pavel Nedved (Juventus FC beim AFC Ajax)
Die perfekte Kombination aus Mannschaftsgeist und individueller Brillanz. Alessandro Del Piero spielte auf den im Strafraum postierten Mauro Camoranesi. Dieser zog auf die rechte Seite und legte den Ball dann genau in den Lauf des anstürmenden Nedved. Der ehemalige tschechische Nationalspieler zog sofort ab und beförderte das Leder mit dem Außenrist unhaltbar ins Kreuzeck. Es war keine Überraschung, dass Juve nur vier Spiele brauchte, um den Einzug ins Achtelfinale perfekt zu machen. Ajax hat sich von dieser Niederlage nie wirklich erholt.
BESTER SPRUCH
"Heute bin ich völlig aus dem Häuschen und Roman Abramovich dürfte es ähnlich gehen!"
Claudio Ranieri (Chelsea FC)
Chelsea-Trainer Claudio Ranieri konnte im April nach dem späten Siegtreffer von Wayne Bridge gegen Arsenal in Highbury sein Glück kaum fassen. Denn damit war seine Mannschaft ins Halbfinale der UEFA Champions League eingezogen und Ranieri, dessen Rauswurf durch Klubbesitzer Abramovich schon beschlossene Sache schien, konnte noch einmal seinen Kopf aus der Schlinge ziehen. Chelsea scheiterte dann im Halbfinale am AS Monaco FC, und der Trainer musste am Saisonende seinen Hut nehmen.
BESTER TRANSFER
Carlos Alberto (FC Porto)
Obwohl Porto 2003/04 problemlos durch die Gruppenphase marschierte, traute ihnen kaum einer den Titel zu. Danach wurde ihnen im Achtelfinale auch noch Manchester United FC zugelost. Ein weiteres Übel war die schlimme Knieverletzung, die sich ihr Starstürmer Derlei kurz vor Weihnachten zuzog, der deshalb für einige Monate ausfiel. José Mourinhos Lösung? Ein viel versprechendes, 19-jähriges Talent von Fluminense FC aus Brasilien. Carlos Alberto stand bei allen sieben Spielen des FC Porto in der K.o-Runde in der Anfangsformation und sorgte beim 3:0-Endspielsieg gegen den AS Monaco FC für die 1:0-Führung. Kein Wunder, dass der Mann mit dem dicksten Scheckbuch im Fußball - Abramovich - Mourinho als Nachfolger für Ranieri holte.
BESTE AUFHOLJAGD
RC Deportivo La Coruña - AC Milan
Diese Aufholjagd ging in die Geschichtsbücher ein. Nach der 1:4-Hinspielniederlage im Viertelfinale beim Titelverteidiger AC Milan hätte wohl kaum noch jemand einen Pfifferling auf Deportivo gesetzt. Doch Walter Pandiani, Juan Carlos Valerón und Alberto Luque brachten Deportivo beim Rückspiel mit ihren Toren in der ersten Hälfte bereits auf die Siegerstraße. Fran sorgte schließlich für die Entscheidung. Damit ist Depor der erste Klub in der Champions League, der einen Drei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel im Rückspiel noch umbiegen konnte.
BESTE LEISTUNG GEGEN DEN ALTEN ARBEITGEBER
Fernando Morientes (AS Monaco FC - Real Madrid CF)
Nachdem Morientes in Madrid Ronaldo vor die Nase gesetzt bekam, kam er in der Saison 2002/03 nicht mehr oft zum Einsatz. Darum wechselte er in der letzten Saison auf Leihbasis nach Monaco. Vor dem Viertelfinal-Hinspiel im Santiago Bernabéu hatte er bereits fünf Champions League-Tore auf seinem Konto. Dort erzielte er dann einen weiteren Treffer und gestaltete mit dem 2:4 das Ergebnis scheinbar nur etwas erträglicher. Die Fans der Madrilenen spendeten ihm dafür sogar anerkennenden Applaus. Doch nachdem er auch im Rückspiel traf und Ludovic Giuly mit einem Doppelpack das Schicksal von Real endgültig besiegelte, dürften die Fans weniger großmütig gewesen sein. Morientes erreichte mit seiner Mannschaft schließlich das Endspiel und wurde mit neun Treffern Torschützenkönig der Champions League.
DER MOMENT DES JAHRES 2004
Costinha (FC Porto v Manchester United FC)
Als beim Viertelfinal-Rückspiel des FC Porto bei Manchester United FC in der letzten Saison die Nachspielzeit anbrach, waren die Portugiesen aufgrund der Auswärtstorregel ausgeschieden. Nach dem 2:1-Hinspielsieg Portos sorgte Paul Scholes im Old Trafford für das 1:0 der Briten. Und wenn Scholes kurz der Pause nicht ein Tor wegen einer Abseitsstellung zu Unrecht aberkannt worden wäre, wäre Porto wohl draußen gewesen. So hatte das Ergebnis bis zur Nachspielzeit Bestand. Dort konnte dann Tim Howard einen Freistoß von Benni McCarthy nicht festhalten, und Costinha drückte den Ball über die Linie. Damit war ManU ausgeschieden, und Porto holte elf Wochen später den Europapokal.