Raúl verspricht Bayer heißen Tanz
Dienstag, 23. November 2004
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Der Sieger des "Endspiels" zwischen Real Madrid CF und Bayer 04 Leverkusen ist für das Achtelfinale qualifiziert.
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Von Andy Hall aus Madrid
Der Sieger der Partie zwischen Real Madrid CF und Bayer 04 Leverkusen darf für das Achtelfinale der UEFA Champions League planen. Selbst Madrids Kapitän Raúl gibt zu, dass die Partie der Gruppe B für den neunmaligen Europapokalsieger fast schon ein "Endspiel" ist.
Berg- und Talfahrt
Mit Madrid, Leverkusen und dem FC Dynamo Kyiv, der gegen den bereits ausgeschiedenen AS Roma antreten muss, liegen gleich drei Mannschaften punktgleich an der Tabellenspitze. Mit drei weiteren Zählern wäre einer der beiden Vereine, die sich im Santiago Bernabéu gegenüber stehen, aufgrund des direkten Vergleichs aller drei Klubs aber sicher für das Achtelfinale qualifiziert. Raúl ist fest davon überzeugt, dass seine Mannschaft die Berg- und Talfahrt der letzten Wochen hinter sich gelassen hat. Besonders das 2:2-Unentschieden gegen Dynamo vor drei Wochen, als man einen 0:2-Rückstand aufholte, hat der Moral gut getan.
Rückhalt der Fans
"Natürlich haben wir in letzter Zeit nicht unsere Bestform abrufen können, aber wir werden alles für den Sieg geben, damit wir die Gruppenphase überstehen", kündigte er an. "Das Unentschieden in Kiew hat uns einen Schub gegeben, und nun haben wir es in der eigenen Hand. Dies wird wieder einmal ein Endspiel für uns, aber unsere Fans werden uns sicher den nötigen Rückhalt geben."
Niederlage gegen Erzrivalen
Am Wochenende setzte es für Madrid allerdings erst einmal eine empfindliche Niederlage. Ausgerechnet beim Erzrivalen FC Barcelona kamen die Königlichen mit 0:3 unter die Räder. "So schlecht zu spielen wie am Samstag spielen, ist schwer. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Spielen ein anderes Gesicht von Real sehen werden", meinte der Kapitän.
Sorgen um Figo
Als wäre die Niederlage im Camp Nou nicht schon schlimm genug, verletzte sich Luís Figo auch noch am Sprunggelenk. Hinter seinem Einsatz gegen Leverkusen steht ein großes Fragezeichen. Dafür wird Innenverteidiger Iván Helguera wieder mit von der Partie sein, der am Wochenende aufgrund von Knieproblemen pausieren musste.
Ponté gestrichen
Leverkusens Trainer Klaus Augenthaler hat Angreifer Robson Ponté für die Begegnung in Spanien aus dem Kader gestrichen, außer den Langzeitverletzten Jermaine Jones und Clemens Fritz stehen ihm jedoch alle Akteure zur Verfügung. Ebenso wie Madrid kassierte auch die Werkself am Wochenende eine 0:3-Niederlage. Gegen den FC Schalke 04 verlor Bayer das erste Heimspiel der Saison und liegt in der Bundesliga nur noch auf dem elften Tabellenplatz.
"Kein Spaziergang"
Trotzdem sagte Augenthaler: "Man kann diese Spiele nicht vergleichen, oder aus den Ergebnissen des Wochenendes irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen. Spiele in der Champions League sind eine ganz andere Geschichte. Wenn man aber an unsere letzten Auftritte im Bernabéu denkt, wird das sicherlich kein Spaziergang."
Mit Selbstvertrauen zum Sieg
Madrid konnte die beiden letzten Heimspiele gegen Leverkusen gewinnen und behielt auch beim Champions League-Endspiel 2002 in Glasgow die Oberhand. "Madrids Fans werden bedingungslos hinter der Mannschaft stehen", weiß Augenthaler. "Aber wir werden uns nicht verstecken, wir wollen hier punkten und werden versuchen, ein Tor zu erzielen. Ich hoffe, meine Spieler wissen noch, dass wir Madrid zu Hause mit 3:0 geschlagen haben und finden dieses Mal ein ähnliches Rezept."
Unentschieden genügt
Augenthaler gab zu, dass er auch mit einem Unentschieden zufrieden sein würde. Mit einem Punktgewinn müsste Bayer lediglich am letzten Spieltag das Heimspiel gegen Dynamo gewinnen, um das Achtelfinale zu erreichen. "Ich bin mir sicher, dass wir das letzte Gruppenspiel gewinnen werden", meint Augenthaler selbstbewusst.
Vorfreude bei Nowotny
Für Leverkusens Innenverteidiger Nowotny ist es dagegen schon eine Ehre, im berühmten Stadion der Königlichen spielen zu dürfen: "Es gibt fünf oder sechs weltbekannte Stadien in Europa, und das Bernabéu ist eines davon", erklärte er. "Ein Bundesligaspieler rennt, kämpft und rackert 34 Spieltage lang, um die Chance zu bekommen, in so einem Stadion zu spielen."