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An Juve kommt keiner vorbei

Mit einer eisernen Defensive kam Juventus zu einem beeindruckenden Saisonstart

Von Paolo Menicucci

"Una difesa di ferro" - "eine eiserne Verteidigung" - war der Schlüssel zum erfolgreichen Saisonstart von Juventus. Juve ist die einzige Mannschaft, die in der UEFA Champions League noch keinen Gegentreffer kassiert hat, und auch in der Serie A musste Torhüter Gianluigi Buffon in sieben Spielen erst zwei Mal hinter sich greifen.

Minimalisten
Die Turiner haben in der Gruppe C der Champions League noch keinen einzigen Punkt abgegeben. In den Spielen gegen den AFC Ajax, Maccabi Tel-Aviv FC und den FC Bayern München reichte ihnen jeweils ein 1:0 zum Sieg. Auch in Italien sind die Bianconeri noch ungeschlagen. In sechs von sieben Begegnungen behielten sie die Oberhand und haben nach nur einem Unentschieden bereits fünf Punkte Vorsprung in der Tabelle.

Enorme Steigerung
Solch eine Statistik verwundert umso mehr, wenn man bedenkt, dass Juventus in der letzten Saison 42 Gegentore in 34 Spielen zu verzeichnen hatte. Die enorme Steigerung haben sie wohl dem neuen Trainer Fabio Capello zu verdanken, der schon lange als Meister defensiver Spielweise gilt.

Erfolgreichster Trainer Italiens
Als er mit dem AC Milan 1993/94 seinen dritten italienischen Meistertitel hintereinander gewann, kassierten die Mailänder dabei in der ganzen Saison nur 15 Gegentore. Auch in seinen Amtszeiten als Trainer bei Real Madrid CF und beim AS Roma ließ der erfolgreichste Trainer Italiens vornehmlich aus einer streng organisierten Defensive heraus agieren.

Neuverpflichtungen
Nachdem er im Sommer den Job von Marcello Lippi übernommen hatte, begann er schnell, wichtige Akteure wie Gianluigi Buffon, Lilian Thuram und Gianluca Zambrotta in sein System einzuweisen. Außerdem wurde die Abwehr mit zwei hochkarätigen Neuzugängen verstärkt: Jonathan Zebina kam ablösefrei aus Rom, während Italiens Nationalmannschaftskapitän Fabio Cannavaro im Tausch für den uruguayischen Torhüter Fabian Carini vom FC Internazionale kam.

Zebina schlägt ein
Da er Zebina zuvor schon vier Jahre bei Rom trainiert hatte, wusste Capello genau, dass er dem 26-Jährigen vertrauen konnte. Zebina konnte alle Erwartungen erfüllen und agiert nun als Rechtsverteidiger, so dass Thuram zusammen mit Cannavaro die Innenverteidigung bildet.

Geschlossene Mannschaftsleistung
Es gab große Zweifel bezüglich Cannavaros körperlichem Zustand, doch der 31-Jährige konnte alle Kritiker mit starken Leistungen zum Schweigen bringen. Er ist konditionell topfit und im Stadio Delle Alpi bereits zu einem Publikumsliebling avanciert. Allerdings will er das Lob unbedingt mit der Mannschaft teilen. "Wir stehen alle gemeinsam auf dem Platz, also hat jeder Lob verdient, wenn wir kein Gegentor kassieren", sagte er im Gespräch mit uefa.com. "Jeder Spieler ist bereit, für seine Mannschaft zu leiden und sich für sie aufzuopfern."

Ein Treffer genügt
Aufgrund der bärenstarken Abwehr reicht Juve oft ein Treffer zum Sieg. "Wir haben in unserer Mannschaft großartige Leute, die jederzeit einen Treffer erzielen können", sagte Cannavaro. "Wir müssen uns nur 90 Minuten lang konzentrieren und so wenig Chancen wie möglich zulassen. Früher oder später erzielen wir selbst einen Treffer."

Kein Rotationsprinzip
Zwar tauscht Capello die Stürmer ab und zu gegeneinander aus, aber in der Defensive setzt er meist auf die bewährten Akteure. Bis auf die Partie gegen Ajax, als Zebina gesperrt war, und das Heimspiel gegen Maccabi, als Cannavaro verletzt pausieren musste, standen immer Zebina, Thuram, Cannavaro und Zambrotta auf dem Platz.

"Kein Problem"
"Es ist nicht einfach, alle drei Tage ein Spiel zu haben, und so ist es normal, dass man mal etwas müde wird", erklärte Cannavaro. "Aber, wie ich es bereits gesagt habe, ist jeder Spieler bereit, alles zu geben. Als gibt es kein Problem, wenn man öfters spielen muss." Mit dieser Einstellung und der "eisernen Defensive" ist Juve in diesem Jahr einiges zuzutrauen.