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Das Torwartleben des Jens Lehmann

Nach Meinung von Jens Lehmann ist es kein einfacher Job, Torhüter von Arsenal FC zu sein.

Von Trevor Haylett

Wer hat den einfachsten Job im Profi-Fußball? Es ist sicherlich keine undankbare Tätigkeit, wenn man bei Arsenal FC im Tor steht und dabei quasi einen Logenplatz hat, um zuzusehen, wie die derzeit beste Mannschaft Englands am anderen Ende des Platzes Tore am Fließband erzielt.

Harte Arbeit
Arsenals Torhüter Jens Lehmann wehrt sich jedoch vehement gegen die Aussage, sein Arbeitstag wäre einfach, nur weil die Mannschaft bisher jeden Gegner in Schach halten konnte. Der deutsche Nationaltorwart glaubt sogar, dass es so viel schwieriger ist, sich über 90 Minuten auf das Spiel zu konzentrieren.

Große Verantwortung
"Es ist nie einfach, man steht ständig unter Druck", sagt Lehmann. "Auch wenn man das Spiel nach Belieben dominiert, bei einer Konterchance des Gegners ist man als Torwart dafür verantwortlich, den Ball zu halten. Ansonsten trägt man die Schuld."

Keine Entspannung
"Auch wenn man 5:0 führt, muss man sich jederzeit konzentrieren", fügt er hinzu. "Man kann es sich nicht erlauben zu entspannen, weil man nicht nur Tore schießt, sondern auch welche kassiert. Wenn man auf diesem Niveau an Konzentration verliert, riskiert man, dafür bestraft zu werden."

Erste Saison
Die erste Saison hätte für den 34-Jährigen, der im Sommer 2003 von BV Borussia Dortmund nach London wechselte, kaum erfolgreicher verlaufen können. Er stand in jedem Spiel auf dem Platz und feierte am Ende ungeschlagen die Meisterschaft, die Arsenal mit elf Punkten Vorsprung auf Chelsea FC gewann. Auch in der UEFA Champions League war er stetig im Einsatz, allerdings gab es dort eine bittere Viertelfinalniederlage gegen den Stadtrivalen Chelsea, überdies verlor Arsenal im Halbfinale des FA Cups gegen Manchester United FC.

Kein Vergnügen
Auch in diesem Jahr glänzt Arsenal wieder mit schnellem und ansehnlichem Offensivfußball. Insgesamt 19 Tore schossen die Gunners in den ersten fünf - natürlich siegreichen - Spielen der neuen Saison. Außerdem brachen sie den Rekord von Nottingham Forest FC, in 42 Meisterschaftsspielen hintereinander ohne Niederlage zu bleiben. Selbstverständlich sind die Fans wieder einmal verzückt von ihrer Mannschaft, aber Lehmann kann diese Begeisterung, jedenfalls wenn er auf dem Platz steht, nicht teilen.

Vorbildliche Einstellung
"Für die Spieler gibt es kein Vergnügen, das ist nur den Fans vorbehalten. Für die Spieler ist es ein Job, ein Geschäft. Wir können uns nur dann freuen, wenn das Spiel vorbei ist, und wir drei Punkte eingefahren haben."

Kritikpunkte
Obwohl er in jedem Spiel auf dem Platz steht und gleich in der ersten Saison großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft hatte, konnte Lehmann bisher noch nicht jeden Arsenal-Fan davon überzeugen, dass er längerfristig Nachfolger von David Seaman bleiben sollte. Viele machten ihn für den ersten Treffer von Chelsea im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League verantwortlich, durch den der Stadtrivale am Ende mit 3:2 in der Addition gewann. Lehmann weiß seinen Kritikern jedoch den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Gute Bilanz
"Letztes Jahr war die beste Saison meiner Karriere", sagt der 19-malige Nationalspieler. "Ich habe mir in der Premiership keine Patzer geleistet, und auch wenn ich vielleicht in der Champions League einen Fehler gemacht haben sollte, ist das in 54 Spielen keine schlechte Bilanz."

Zukunftspläne
Laut Lehmann sollen andere entscheiden, ob er jetzt ein besserer Torhüter ist, als er es vor seinem Wechsel auf die Insel war. Weiterhin glaubt er, dass er sich selbst nach einem Jahr noch nicht ganz an den englischen Fußball gewöhnt hat: "Nicht nach etwa 50 Spielen, vielleicht kommt das nach 500."

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