Figo ignoriert böse Gerüchte

Von Brian Brownstein

Nach der deftigen 0:3-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen am ersten Spieltag der UEFA Champions League fordert Real Madrid CFs Luís Figo gegen den AS Roma eine deutliche Leistungssteigerung, wenn es heute Abend im Stadion Santiago Bernabéu gegen die Italiener geht.

"Schwarzer Abend"
"Wir wissen, dass wir gegen Rom eine überzeugende Leistung bringen müssen, um unsere Kritiker verstummen zu lassen", sagte er gegenüber uefa.com. "Wir hatten gegen Leverkusen einen rabenschwarzen Abend, damals sind viele Dinge falsch gelaufen. Wir haben unser taktisches System umgestellt, an das sich die Spieler noch nicht ganz angepasst haben. Wir waren einfach nicht konzentriert genug. Das war ein Schock für unser System."

Gefährliche Roma
"Jetzt haben wir die Chance auf Wiedergutmachung, doch das wird gegen die Roma nicht leicht werden", fügte er hinzu. "Sie haben bisher auch nicht gut gespielt, aber in der Champions League ist das anders. Es wird ein sehr schweres Spiel werden - sie haben [Francesco] Totti und [Antonio] Cassano sowie erfahrene Spieler wie [Christian] Panucci. Wir werden sie auf keinen Fall unterschätzen."

Durchwachsener Start
Madrid ist noch nicht in Bestform - was der Rücktritt von Trainer José Antonio Camacho kurz nach dem ersten Spieltag beweist - und auch unter dem neuen Trainer Mariano García Remón blieben die Leistungen durchwachsen. Figo, der FIFA-Weltfußballer des Jahres 2001, ist sich dessen durchaus bewusst, doch er ist sich auch sicher, dass wieder bessere Tage kommen werden.

Ruhe bewahren
"In den letzten Wochen war es für uns nicht gerade leicht", sagte der 31-Jährige. "Die Fans sitzen uns im Nacken, aber wir müssen sie respektieren. Wir spielen für unsere Fans und versuchen, unser Bestes zu geben, ein gutes Spiel abzuliefern und zu gewinnen. Aber wir haben den richtigen Weg bisher noch nicht gefunden. Ich verstehe die Enttäuschung der Fans, doch sie müssen Geduld haben. Wir stehen erst am Anfang der Saison, und es ist nicht wichtig, wie wir die Saison beginnen, sondern wie wir sie beenden."

Der Einfluss der Spieler
Viele machten den Einfluss der Spieler und die Launen der "Galaktischen" für den Abgang von Camacho verantwortlich, doch Figo beharrt darauf, dass kein Spieler groß genug ist, um dem Verein Vorschriften machen zu können. "Der Trainer entscheidet, wer spielt und wer nicht spielt", sagte er. "Ich habe nicht daran gezweifelt, dass Camacho der richtige Trainer war, aber er ist gegangen. Ich hätte an seiner Stelle etwas länger gewartet, aber ich bin nicht Camacho."

Eine ganz normale Mannschaft
"Ich mag das Wort die 'Galaktischen' nicht", fügte der ehemalige portugiesische Nationalspieler hinzu. "Wir sind eine Mannschaft von Spielern, in der jeder den Fußball liebt, in der es jeder genießt, auf dem Platz zu stehen und zu gewinnen. Das ist es, was die Fans wollen und was wir versuchen umzusetzen. Wer auch immer uns trainiert, wir müssen uns darauf konzentrieren, die bestmöglichen Ergebnisse zu erreichen und nur an die Mannschaft zu denken."

Gerüchte über Owen
Es halten sich auch weiterhin beharrlich Gerüchte, dass die Verpflichtung von neuen Spielern in diesem Sommer (und hier besonders der Transfer von Stürmer Michael Owen von Liverpool FC) das Mannschaftsgefüge von Real durcheinander gebracht hat. Doch Figo widerlegt diese Behauptungen. "Gerüchte, dass Michael Owen vom Rest der Mannschaft nicht herzlich empfangen wurde, sind schlichtweg falsch", sagte er. "Ich denke, Michael ist ein großartiger Spieler, sehr intelligent. Und ich bin mir sicher, dass er seine Chance bekommen und dann auch die Fans glücklich machen wird." 

Ungeliebte Konkurrenz
"Natürlich mag es niemand, wenn der Klub jemanden verpflichtet, der ein Konkurrent auf deiner Position ist. Aber wir sind alle Profis und wissen genau, dass wir hart arbeiten müssen, um uns unseren Platz in der Startelf zu verdienen. Jeder glaubt, dass Michael in guter Form ein großartiger Spieler ist und die Mannschaft verstärken kann."