Camacho wirft das Handtuch

Trainer José Antonio Camacho ist nach dem schlechten Saisonstart von Real Madrid CF zurückgetreten.

Pérez nimmt Rücktrittsangebot an
Camacho hatte nach der 0:1-Niederlage gegen RCD Espanyol am Samstag seinen Rücktritt angeboten. Letzten Mittwoch hatte Madrid in der UEFA Champions League bereits mit 0:3 bei Bayer 04 Leverkusen verloren. Madrids Präsident Florentino Pérez nahm heute Camachos Rücktrittsangebot nach einem Treffen des Vorstands im Santiago Bernabéu an, bot dem Trainer aber an, dem Verein in einer anderen Position erhalten zu bleiben.

Stars auf der Bank gelassen
Am Wochenende ließ Camacho, der bereits auf die verletzten Zinedine Zidane und Luís Figo verzichten musste, Kapitän Raúl González und David Beckham gegen Espanyol zunächst auf der Bank. Diese Maßnahme war nicht von Erfolg gekrönt. Ein verschossener Elfmeter von Ronaldo und Platzverweise der Verteidiger Walter Samuel und Míchel Salgado krönten einen kläglichen Abend.

Sauer nach Niederlage
"Die neuen Spieler sollten der Mannschaft neuen Schwung verleihen", sagte Camacho. "Wenn ein Team verliert, ist das immer die Schuld des Trainers, auch wenn sich die Leute ihre eigenen Gedanken dazu machen können. Ich bin nach jeder Niederlage sauer. Ich sehe es gerne, wenn wir Fußball spielen, genau dies haben wir heute nicht getan."

Erfolg mit Benfica
Camacho ersetzte im Mai Carlos Queiroz, der mit Madrid in der Saison 2003/04 keinen einzigen Titel gewinnen konnte. Der 49-Jährige war bei der UEFA EURO 2000™ und der FIFA-Weltmeisterschaft 2002 spanischer Nationaltrainer und gewann 2004 mit SL Benfica das portugiesische Pokalfinale gegen den FC Porto. Madrid spielt morgen Abend gegen CA Osasuna.

Remón Interimstrainer
Als Interimscoach fungiert erst einmal Camachos Assistent Mariano García Remón. Der 53-Jährige war von 1971 bis 1986 Torwart bei Madrid und hat bereits zahlreiche spanische Vereine trainiert, darunter Real Sporting de Gijón, Albacete Balompié, UD Las Palmas, UD Salamanca, CD Numancia und Córdoba CF.