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Brasilianisches Flair bei Barça

Brasilianisches Flair statt niederländischer Entschlossenheit - das neue Motto beim FC Barcelona.

Von Andy Hall

Der Abschied von Patrick Kluivert, Phillip Cocu, Michael Reiziger und Marc Overmars aus Barcelona in diesem Sommer bedeutete das Ende der niederländischen Dynastie in diesem Verein. Und nachdem zugleich vier neue Brasilianer ankamen, könnte dies für den katalanischen Klub der Beginn einer aufregenden neuen Ära sein.

Besserung mit Ronaldinho
In der letzten Saison war Ronaldinho wohl die größte Sensation in ganz Spanien - sein Treffer aus 30 Metern gegen Sevilla FC war vielleicht das Tor das Jahres. Jetzt wird er von Sylvinho, Edmílson, Deco und Juliano Belletti unterstützt, und damit hat sich Barças niederländisch beeinflusstes "Dream Team" zu einer Samba-Truppe entwickelt.

Glücklicher Fußball
Nachdem sich Ronaldinho und Mittelfeldspieler Thiago Motta im Camp Nou schon etabliert haben, verfügen die Blaugranas mittlerweile über sechs in Brasilien geborene Spieler. Das ist zwar noch nicht so dramatisch wie bei der Mannschaft von S.S. Lazio aus den 1930ern, in der zehn Brasilianer standen, aber nicht mehr weit davon entfernt. "Die Mannschaft hat ein ganz anderes Gesicht bekommen, und die Neuzugänge zeigen größere Motivation", sagte Ronaldinho. "Jetzt will die gesamte Mannschaft ein völlig neues Barça gestalten - eines, das Meister wird."

Asienreise
Auch die Asienreise des Vereins während der Vorbereitung gab Grund zum Optimismus. Trotz einiger schwacher 1:1-Unentschieden blieb Barça in diesem Sommer ungeschlagen. Der 5:0-Sieg am Sonntag gegen die Kashima Antlers und der 3:0-Erfolg am Donnerstag gegen Jubilo Iwata scheinen der Beweis dafür zu sein, dass das neue Barça über enorme Stärke besitzt.

Titeldrang
"Es gibt immer noch Raum für Verbesserungen, aber ich habe dennoch ein gutes Gefühl", sagte Trainer Frank Rijkaard. "Diese Mannschaft erweckt den Eindruck, dass sie in der Lage ist, in der neuen Saison etwas zu gewinnen."

Ronaldinhos Ziel
Für Ronaldinho kann die Mission nur heißen, einen Platz besser als in der letzten Saison abzuschneiden, als man Vizemeister wurde. "Wir spielten gut, standen aber zum Schluss mit leeren Händen da, und das war für alle eine Enttäuschung", sagte er. "Ich bin sicher, dass wir mindestens einen Titel holen werden und den Fans, dem Vorstand und uns selbst einige Freude bereiten werden."

Problem mit dem Regelbuch
Doch hinter diesem gelassenen Optimismus lauern Probleme. Denn trotz eines Überangebotes von Ausländern in der Liga, die nicht aus der EU kommen, erlaubt das Regelwerk nur drei solcher Spieler zugleich auf dem Platz. Edmílson und Deco - der ja für die Nationalmannschaft Portugals spielt - sind mittlerweile EU-Bürger, und der Argentinier Javier Saviola erhält bald die spanische Staatsbürgerschaft. Und dennoch könnten immer noch Probleme auftauchen.

Auf der Verkaufsliste
Sylvinho könnte die Saison gar nicht erst im Camp Nou beginnen und den Verein auf Leihbasis verlassen, nachdem Barça immer noch auf seine italienische Staatsbürgerschaft wartet. Zudem könnte es der Klub in Betracht ziehen, die nicht EU-Stars Saviola und Rüstü Reçber abzugeben, um die Situation etwas zu entspannen.

Nationalmannschaft
Und wenn die brasilianische Nationalmannschaft ein Spiel hat, warten zweifelsohne noch mehr Probleme. Belletti, Edmílson und Ronaldinho sind in ihrem Land Stammspieler und könnten wegen ihrer Pflichten in der Nationalmannschaft in dieser Saison nicht weniger als sechs Spiele in der Primera División versäumen.

Brasilianisches Flair
Die Spieler selbst haben den brasilianischen Einfluss heruntergespielt. Denn sie wollen nach ihren Fähigkeiten beurteilt werden, und nicht nach ihrer Nationalität. "Wir sind in Barcelona, nicht in Brasilien", sagte Ronaldinho. "Es ist großartig, Freunde in der Umkleidekabine zu haben. Doch das Wichtigste ist, großartige Spieler zu haben."

Am Fußball erfreuen
Trotzdem können die Fans von Barça in der kommenden Saison Aufregendes erwarten. Sylvinho meinte: "Mit dem brasilianischen Fußball wird Freude verbunden und das Verlangen, immer in der gegnerischen Hälfte zu spielen und dort eine Show abzuliefern - das ist es, was die zahlenden Zuschauer sehen wollen."

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