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Porto beißt sich durch

Weg ins Finale: Der letztjährige UEFA-Pokal-Sieger FC Porto hat auch in dieser Saison auf europäischer Bühne jedem Gegner getrotzt.

Seit Liverpool FC Mitte der 70er Jahre hat keine Mannschaft mehr den UEFA-Pokal und den Pokal der europäischen Meistervereine in zwei aufeinander folgenden Jahren gewonnen. Nach einem merklich durchwachsenen Start ist der FC Porto jetzt jedoch nur noch ein Spiel davon entfernt, dieses Kunststück als erster Klub der UEFA Champions League-Ära zu vollbringen.

Komplizierter Start
Nachdem Porto 2002/03 sowohl das portugiesische Double als auch den UEFA-Pokal gewann, war der Platz in der Gruppenphase der UEFA Champions League sicher. Dort traf man auf Real Madrid CF, Olympique de Marseille und den Überraschungsteilnehmer FK Partizan. Porto startete in Belgrad, doch Costinhas Tor in der 22. Minute wurde nach der Pause von Andrija Delibašic noch zum 1:1-Endstand ausgeglichen. Zwei Wochen später führte der ehemalige Spieler von Sporting Clube de Portugal, Luís Figo, die Madrilenen zu einem 3:1-Erfolg in Porto. Wieder hatte zuerst Costinha getroffen. Die beiden Spiele gegen Marseille wurden daraufhin überlebenswichtig.  

Marseille aus dem Weg geräumt
Der Druck war zwar da, doch er holte das Beste aus Porto heraus. Zunächst gewann die Elf mit 3:2 im Stade Vélodrome, obwohl man in Rückstand lag. Dann sorgte Dmitri Alenichev, der auch in Marseille das dritte Tor erzielte, für einen 1:0-Heimsieg. Benni McCarthys Doppelpack gegen Partizan sicherte einen 2:1-Erfolg, und Porto verpasste beim letzten Spiel in Madrid nur ganz knapp einen Sieg und musste sich mit einem 1:1 begnügen.

Derlei verletzt
Nach dieser harten Gruppenphase meinte es das Schicksal nicht gut mit Porto. Zuerst bekam man im Achtelfinale Manchester United FC zugelost, und dann zog sich auch noch Derlei eine schwere Knieverletzung zu. Doch Trainer José Mourinho lehrte seine Mannschaft, niemanden zu fürchten. Und im ersten Europapokalspiel im neuen Estádio do Dragão drehte Porto einen Rückstand dank zweier toller Treffer von McCarthy noch zu einem 2:1-Sieg um.

Heldenhafter Costinha
United hatte zuvor siebenmal in Folge das Viertelfinale erreicht, und auch dieses Mal deutete nach dem Tor von Paul Scholes in Old Trafford wieder alles darauf hin. Er traf noch einmal, doch wurde das Tor wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht gegeben. Danach sollte United zu keinem weiteren Treffer mehr kommen. Stattdessen fiel nach einem Freistoß von McCarthy der Abpraller von Torwart Tim Howard direkt vor die Füße von Costinha, und dieser staubte ab, was das Weiterkommen von Porto bedeutete.

Lyon rausgeworfen
Nächster Gegner war der französische Meister Olympique Lyonnais. Porto genoss erneut die Atmosphäre in seinem umgebauten Stadion und siegte 2:0. Lyon hatte für das Rückspiel durchaus noch Hoffnungen, doch Maniche traf bereits nach sechs Minuten und brachte Porto nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich früh in der zweiten Halbzeit wieder in Führung. Giovane Elber schaffte zwar in der Nachspielzeit den erneuten Ausgleich, doch Porto zog nach Addition von Hin- und Rückspiel in die Runde der letzten Vier ein.

Torgefährliches Deportivo
Im Halbfinale musste Porto gegen die Mannschaft von RC Deportivo La Coruña antreten, die in der Runde zuvor eine 1:4-Niederlage aus dem Hinspiel noch wett machen konnte und Titelverteidiger AC Milan ausschaltete. Doch es gab kein weiteres Torfestival. Deportivo kam mit dem Ziel nach Porto, im Rückspiel kein weiteres Schützenfest zum Weiterkommen zu benötigen. Und sogar nach dem späten Platzverweis für Jorge Andrade überstanden die Galicier noch ein paar gefährliche Situationen und fuhren mit einem 0:0-Unentschieden zurück nach Spanien.

Mourinhos Meisterstück
Viele hielten jetzt Deportivo für den Favoriten, doch hatte Porto seit dem zweiten Spieltag in der Champions League nicht mehr verloren, auswärts sogar überhaupt noch nicht. Der wiedergenesene Derlei rückte in die Anfangsformation, und Costinha, vorher umjubelter Schütze von entscheidenden Toren, kümmerte sich um die Bewachung von Juan Carlos Valerón. Das war ein weiteres taktisches Meisterstück von Mourinho.

Derlei sorgt für die Entscheidung
Valerón kam im Riazor nie so ins Spiel wie in der Runde zuvor gegen Milan, und nach einer Stunde wurde Deco im Strafraum gelegt. Derlei verwandelte den fälligen Elfmeter eiskalt, und nun hätte Deportivo schon zwei Tore benötigt. Nachdem Nourredine Naybet schließlich noch wegen wiederholten Foulspiels vom Platz gestellt wurde, war Porto durch und kann nun nach 1986/87 ein weiteres Mal den Europapokal holen.