1997/98: Real Madrid im siebten Himmel
Mittwoch, 20. Mai 1998
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Real Madrid gewann in Amsterdam zum siebten Mal die europäische Königsklasse, das goldene Tor gegen Juventus erzielte Predrag Mijatović.
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Real Madrid - Juventus 1:0
(66. Mijatović)
Amsterdam ArenA, Amsterdam
Die meisten Mannschaften wären schon mit einem einzigen Titel im Pokal der europäischen Meistervereine zufrieden. Aber nicht Real Madrid. Der sechsfache Gewinner versuchte seit seinem letzten Triumph 1966 verzweifelt, den siebten einzufahren. Das gelang Real schließlich zur Freude der Fans in der Saison 1997/98.
Die Madrilenen spielten überragend und ließen auf dem Weg zum Titel keine Zweifel aufkommen. In dieser Saison wurde das Starterfeld der UEFA Champions League um die Vizemeister aus den acht besten europäischen Ligen erweitert. Es umfasste jetzt 48 Mannschaften. Alle, die die zwei Qualifikationsrunden überstanden hatten, wurden mit den acht gesetzten Teams in sechs Vierer-Gruppen gelost.
Es gelang lediglich einem der Qualifikanten, die Gruppenphase zu überstehen: Bayer Leverkusen. Im Viertelfinale gegen Madrid schied Bayer dann aber wie erwartet aus. Die von Jupp Heynckes trainierten Madrilenen schafften es, nachdem sie sich in der Gruppe D bereits gegen Rosenborg, Olympiakos und den FC Porto souverän durchgesetzt hatten, ihre gute Form zu halten. Sie hatten weder gegen Leverkusen noch gegen Borussia Dortmund größere Probleme. Kurios war das Halbfinal-Hinspiel gegen Dortmund im Santiago Bernabéu aber allemal. Es konnte erst mit 45-minütiger Verspätung angepfiffen werden, nachdem einige Real-Fans den Zaun hinter einem der Tore erklommen hatten, welcher daraufhin umstürzte und das daran befestigte Tor mit sich umriss.
Als das Spiel dann endlich beginnen konnte, sorgten Fernando Morientes und Christian Karembeu für die Treffer beim verdienten 2:0-Heimerfolg. Das Rückspiel in Dortmund endete 0:0. Im anderen Halbfinale trafen Juventus und Monaco aufeinander, die im Viertelfinale Dynamo Kiew beziehungsweise Manchester United besiegt hatten. Allerdings war Monaco keine große Hürde für die Italiener. Sie buchten ihr Ticket für das Finale in Amsterdam durch einen 6:4-Erfolg nach Hin- und Rückspiel. Im Endspiel fielen lange keine Tore, bis im Laufe der zweiten Spielhälfte Pedrag Mijatovic der entscheidende Treffer gelang. Das bedeutete für Madrid "La Séptima", also den siebten Titel.