Juventus bewahrt gegen Ajax die Nerven

"Wir haben eine lange Zeit warten müssen. Der Sieg 1985 zählt gar nicht richtig, aufgrund der Ereignisse von Heysel", so der damalige Juventus-Vizepräsident Roberto Bettega über den Erfolg in der Saison 1995/96. Der Triumph in der UEFA Champions League war in der Tat "echt", doch dafür mussten sie sehr hart arbeiten.

Von Beginn an lief es für die Italiener perfekt, denn Ajax machte mehrere Fehler und wurde dafür in der zwölften Minute bestraft. Frank de Boer verschätzte sich bei einem Kopfball, Edwin van der Sar wollte retten, was nicht mehr zu retten war und kam gegen Fabrizio Ravanelli zu spät - 0:1.

Danach aber hatte sich Ajax besser im Griff und fand das alte Selbstvertrauen zurück. Nach nur einer Niederlage in den 20 vorherigen Spielen in der Königsklasse machten sie mehr Druck im Spiel nach vorne und nach einer zunächst vergebenen Chance von Nwankwo Kanu kamen sie fünf Minuten vor der Pause zum Ausgleich.

Als bei einem Freistoß alle mit der Hereingabe von Rechtsfuß Danny Blind rechneten, brachte Frank de Boer das Leder mit links aufs Tor und Torwart Angelo Peruzzi, dem die Sicht genommen war, konnte nur abklatschen lassen. Jari Litmanen stand goldrichtig und brachte die Kugel über die Linie. Anschließend tat Juve wieder mehr für das Spiel und hätte in der regulären Spielzeit noch den Siegtreffer machen müssen, jedoch brachte es Gianluca Vialli fertig, eine hundertprozentige Chance zu vergeben.

In der Verlängerung tat sich nicht viel, so musste das Elfmeterschießen entscheiden. Die Bianconeri hatten dabei das bessere Ende für sich, weil Edgar Davids und Sonny Silooy vom Punkt versagten, während alle vier Versuche der Elf von Marcelo Lippi im Netz landeten. Beendet wurde die Partie vom eingewechselten Vladimir Jugović, der Juve-Fans mit seinem verwandelten Schuss in Ekstase versetzte.