Matip dankt Rangnick für seine Chance

Joel Matip mag zwar erst 19 Jahre jung sein, doch der schlaksige Spieler des FC Schalke 04 bewegt sich auf dem Spielfeld schon viel reifer, als es sein Alter eigentlich erwarten lässt.

Im November 2009 feierte er sein Bundesligadebüt, im März 2010 spielte er erstmals für die Nationalmannschaft Kameruns und durfte sogar bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika ein Spiel machen. Nachdem er unter dem Schalker Ex-Trainer Felix Magath meist als defensiver Mittelfeldspieler eingewechselt wurde, konnte Matip letzte Woche beim 5:2-Sieg beim Titelverteidiger der UEFA Champions League, dem FC Internazionale Milano, als Innenverteidiger glänzen. Dort hat sich der deutsche Verein natürlich eine optimale Ausgangslage für das Rückspiel am Mittwoch erarbeitet.

"Ich habe nach dem Trainerwechsel von Anfang an gespielt, das macht natürlich Spaß, aber ich habe auch Felix Magath viel zu verdanken", so Matip, der aus der Schalker Nachwuchsabteilung entstammt und auch am Samstag beim 1:0 gegen Magaths neuen alten Klub VfL Wolfsburg überzeugte. "Ralf Rangnick lässt mich spielen, er spricht mit mir und das hilft mir natürlich. Beide sind aber super Trainer."

Der in Bochum geborene Spieler, der bisher 43 Bundesligapartien absolviert hat, findet Gefallen an seiner neuen Position in der Abwehrzentrale. "Die letzten Spiele sind gut gelaufen, wir haben als Mannschaft gut zusammengearbeitet und das macht es natürlich leichter. Ich spiele gerne als Innenverteidiger, aber auch als Sechser."

Rangnick, der am 17. März die Mannschaft übernahm, ist zufrieden mit Matip. "In meinen drei Spielen hat er sehr gut gespielt, er ist sehr konzentriert", sagte der Trainer. "Natürlich spielt er noch nicht fehlerfrei, das ist aber normal für einen jungen Spieler. Er hat die notwendige Geduld und Ballsicherheit. Mit ihm, Benedikt Höwedes und Kyriakos Papadopoulos hatten wir in Wolfsburg die absolute Lufthoheit."

Schalkes Sieg bei Inter war eine große Überraschung, doch Matip glaubt noch nicht, dass ein Halbfinalplatz gegen Manchester United FC oder Chelsea FC bereits sicher ist. "Wir haben einen großen Vorteil, aber angesichts der Qualität der gegnerischen Mannschaft muss man auf alles gefasst sein", sagte er. "Wir wollen uns nicht verstecken. Die Ausgangslage ist anders als vor dem ersten Spiel, aber wir wollen genauso da reingehen wie in Mailand, mit hoher Laufbereitschaft und so, dass jeder dem anderen hilft."

Für Matip wird es ein besonderes Spiel sein, denn er wird wohl direkt gegen Kameruns Nationalheld Samuel Eto'o spielen. Der Teenager, der bisher sieben Mal für die Afrikaner auflief, sagte: "Eto'o hat mir in der Nationalmannschaft immer sehr geholfen, er ist auch so ein super Typ, wir haben ein besonderes Verhältnis. Ich habe ihm auch viel zu verdanken. Aber wenn ich morgen anfange, wäre er nur ein Gegenspieler für mich wie jeder andere. Ich würde ihn genauso bekämpfen wie jeden anderen Inter-Spieler."