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Costas steiniger Weg nach oben

Als er seine Heimat Argentinien verließ, um über die Zwischenstation Guadeloupe Profi zu werden, da wurde Tino Costa, Spielmacher von Valencia CF, für verrückt erklärt. Zu unrecht, wie sich herausstellte.

Tino Costa genießt seine Zeit bei Valencia
Tino Costa genießt seine Zeit bei Valencia ©Getty Images

"Das Erste, was sie mir erzählt haben, war, dass ich verrückt war. Das zweite war, dass ich komplett verrückt war. Und auf eine bestimmt Art war ich es auch." So reagierten Freunde und Verwandte von Alberto "Tino" Costa, als er ankündigte, Argentinien verlassen und in die Karibik reisen zu wollen, um seinen Traum zu verfolgen, Fußballprofi zu werden.

Geboren in Las Flores, 187 Kilometer von Buenos Aires entfernt, war Costa erst 15, als er nach Guadeloupe ging. "Ein Freund der Familie hatte dort einen Fußballklub, und er lud mich ein", sagte Costa. "Ich wusste gar nichts über diese Insel. Dort gab es keinen Profifußball, aber ich sagte jedem, dass es der beste Weg sein, um nach Europa transferiert zu werden. Und sie sagten mit, dass ich verrückt sei."

Zwölf Jahre später glänzt Costa in der UEFA Champions League für Valencia CF. An den Siegen der Blanquinegros am ersten und dritten Spieltag war der Spielmacher wesentlich beteiligt, er weiß zu schätzen, welches Glück er hat, in Spanien spielen zu dürfen angesichts seines ungewöhnlichen Weges, der ihn ins Mestalla geführt hat.

Es fiel ihm schwer, sich in Guadeloupe anzupassen, wo er beim Amateurverein Racing Club de Basse-Terre spielte. "Ich packte oft meine Tasche und schwor mir, am nächsten Tag abzureisen", sagte er. "Aber dann wachte ich mit einem noch größeren Willen auf, zu bleiben." Der gelernte Linksverteidiger stellte sich derart geschickt an, sodass er gebeten wurde, im linken Mittelfeld zu spielen. Es folgten erfolglose Probetrainings bei einer Reihe europäischer Klubs wie AJ Auxerre, Olympique de Marseille, LOSC Lille, Olympique Lyonnais und SC Bastia.

"Ich musste noch einmal zwei Jahre auf eine weitere Chance warten, und schließlich verpflichtete mich Racing Club Paris." Doch der Wechsel nach Paris war nicht das Happy End, das er sich erhofft hatte. Er lebte in einer leeren Wohnung, in der noch nicht einmal ein Bett stand. "Es war schwer, Schlaf zu finden. Unten gab es einen Metzger, und der fing schon um vier Uhr an, herumzuhacken!"

Nach Engagements bei zwei weiteren französischen Klubs landete Costa 2008 bei Montpellier Hérault SC, das damals noch in der Ligue 2 spielte. Sein Siegtor gegen den RC Strasbourg sorgte dafür, dass Montpellier in die Ligue 1 aufstieg. Ein Beweis, dass Costa doch nicht ganz so verrückt war. "An diesem Tag fühlte ich mich erstmals wie ein Profifußballer", erinnerte er sich.

2010 zahlte Valencia sechs Millionen Euro an Montpellier, um ihn nach Spanien zu holen. "Die erste Saison war schwierig. Ich spielte in der besten Liga der Welt", sagte er. Aber er fasste Fuß, und sein Debüt in der UEFA Champions League im September 2010 gegen Bursaspor war emotional. "Ich konnte nicht glauben, dass ich in diesem Wettbewerb spielte. Nicht lange zuvor hatte ich diese Spiele mit Freunden im TV gesehen. Nun spielte ich sogar mit und hörte diese einzigartige Melodie."

Im Oktober wurde er erstmals in die argentinische Nationalmannschaft berufen. Es sieht also so aus, als sei der härteste Teil der Reise vorbei. Aber der 27-Jährige ist noch längst nicht zufrieden. "Jene, die mir sagen, dass ich es jetzt langsamer angehen lassen kann, die kennen mich nicht. Ich setze mir immer neue Ziele. So habe ich es in den vergangenen zehn Jahren immer gemacht."

Das komplette Interview mit Tino Costa finden sie in der neuesten Ausgabe des Magazins Champions Matchday, das in digitaler Version bei Apple Newsstand oder bei Zinio, aber auch in gedruckter Form erhältlich ist. Sie können dem Magazin bei Twitter @ChampionsMag folgen.

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