Harmonie pur beim kroatischen Stürmerduo

Es ist, so versichert Nikica Jelavić, "ein Gefühl, das man in einfachen Worten nicht beschreiben kann". Aber als der kroatische Stürmer sich noch mal den Moment vor Augen führt, als er am Sonntag Shay Given zwei Minuten vor der Pause in Poznan bezwingen konnte, versucht er es dann doch. "In diesem Moment kommen einem so viele Emotionen hoch, dass man es nicht glauben kann", erklärte er gegenüber UEFA.com. "Man brüllt einfach nur herum und freut sich ungemein. Es ist unglaublich."

Es ist schon etwas seltsam, dass Jelavić vor dem kroatischen Sieg gegen die Republik Irland noch keinen Pflichtspieltreffer für die Nationalmannschaft erzielt hatte; seltsam vor allem deswegen, weil er nach seinem Januar-Wechsel vom Rangers FC zum Everton FC Tore in Hülle und Fülle erzielen konnte.

Der 26-Jährige kam zur UEFA EURO 2012, nachdem er für den Merseyside-Klub in den letzten zehn Pflichtspielen zehn Treffer erzielen konnte. Jelavić, der in der kroatischen EM-Qualifikation nur dreimal in der Startelf stand, erklärte, dass er nach seinen starken Leistungen in der Premier League mit viel Selbstvertrauen nach Polen gereist ist. "In diesen fünf Monaten bei Everton in der zweiten Saisonhälfte habe ich fantastisch gespielt, ich bin sehr zufrieden. Ich hatte nicht zu hoffen gewagt, dass es nach meiner Unterschrift so gut laufen würde, aber es hat mir sehr geholfen", sagte er.

Kroatiens Trainer Slaven Bilić, selbst mal ein Evertonian, war sich natürlich bewusst, was ein formstarker Jelavić in Polen bewirken könnte, aber konnte nicht wissen, wie gut er sich auf dem Platz mit dem anderen Stürmer Mario Mandžukić verstehen würde. Das Paar hatte vor dem ersten Spiel am Sonntag in Gruppe C kaum mal zusammengespielt, zeigte jedoch, dass es hervorragend klappt, schließlich konnte Mandžukić beim 3:1-Erfolg gegen die Republik Irland die anderen beiden kroatischen Tore erzielen.

Bilić war - wenig überraschend - absolut erfreut über die Leistungen seiner beiden Stürmer, wie er gegenüber UEFA.com erklärte: "Sie sind zwei Stürmer, die sich auch abseits des Platzes gut verstehen, sie sind eng miteinander befreundet und unterstützen sich gegenseitig. Sie sind nur sehr schwer zu bewachen, dass sie beide auf dem Boden und in der Luft unheimlich gut sind."

Mandžukić, der für den VfL Wolfsburg 2011/12 zwölf Bundesliga-Tore erzielt hatte, äußerte sich ebenfalls positiv über seine Partnerschaft mit Jelavić. "Jela und ich haben noch nicht oft zusammengespielt, deshalb haben wir für die Feinabstimmung ein wenig Zeit benötigt, aber jetzt haben wir gezeigt, dass wir gut zusammenpassen, genauso wie der Rest des Teams." Nach dem Sieg gegen Irland warten auf Kroatien jetzt noch Italien und Spanien, morgen steigt in Poznan das Duell mit den Azzurri. Jelavić war von Italien beim ersten Spiel gegen Spanien beeindruckt und erwartet eine harte Aufgabe: "Eine sehr erfahrene Turniermannschaft."