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Die Schweiz fängt ganz klein an

In der Vorrunde am Freitag gibt die Schweiz ihr Futsal-Pflichtspieldebüt, Trainer David Meyer hat sich im Vorfeld mit UEFA.com über seine Ziele unterhalten.

Die Schweiz spielt zum ersten Mal um diesen Pokal
Die Schweiz spielt zum ersten Mal um diesen Pokal ©UEFA.com

Im Fußball ist die Schweiz zwar eine bekannte Größe, doch im Futsal ein absolut unbeschriebenes Blatt. In der Vorrunde der UEFA Futsal EURO 2012 am Freitag geben die Eidgenossen ihr Pflichtspieldebüt, Trainer David Meyer hat sich vor den Duellen mit Moldawien, der Türkei und Montenegro in der Gruppe A in Izmir mit UEFA.com unterhalten.

UEFA.com: Die Schweiz hat relativ spät mit dem Futsal angefangen. Welches Niveau haben Sie erreicht?

David Meyer: Die Trainer der Erstligisten haben von Anfang an Druck auf den Schweizerischen Fussballverband (SFV-ASF) gemacht, um eine Nationalmannschaft ins Leben zu rufen. Wir haben zunächst mit der U21 angefangen, die in der Qualifikation zur EM 2008 in Madrid gegen Spanien gespielt hat. Die UEFA hat diesen Wettbewerb dann aber eingestellt, und so haben wir uns entschlossen, diese A-Nationalmannschaft aus der Taufe zu heben. Dieses Team wurde schnell zusammengestellt, vor allem aus den Topspielern der heimischen Liga und vier bis fünf Mitgliedern der U21-Auswahl.

Wir hatten von September bis November jeden Monat ein dreitägiges Trainingslager und im Dezember in Bern ein Turnier mit vier Nationen [dort gab es nach einer 1:5-Niederlage gegen eine süddeutsche Auswahl einen 4:3-Sieg gegen Malta, was für den dritten Platz reichte]. Da konnten wir sehen, wo wir im europäischen Vergleich stehen. Unser langfristiges Ziel ist es, uns für eine Europameisterschaft zu qualifizieren.

UEFA.com: Die Schweizer Futsal-Liga ist relativ jung. Finden Sie trotz der geringen Anzahl an Klubs genügend Talente für das Nationalteam?

Meyer: Die Hauptaufgabe unseres Trainerstabs in den letzten Monaten war es, eine Mannschaft zu formen. Jetzt haben wir eine kleine Auswahl an Spielern, die meiner Meinung nach gut genug für die Nationalmannschaft sind. Eines unserer größten Probleme ist, dass die meisten unserer Futsal-Spieler auch noch Fußball im Freien spielen. Unser Ziel ist es, unseren Spielern zu verdeutlichen, dass Futsal immer mehr ernsthaft betrieben wird und sie eine Entscheidung treffen müssen. Bisher haben wir eine Gruppe von ungefähr 20 Spielern, aber die Tür ist immer offen für Talente, die sich in der laufenden Saison in den Vordergrund spielen.

UEFA.com: Vor kurzem ist die Schweiz FIFA-U17-Weltmeister geworden mit einigen Spielern, die ausländische Wurzeln haben. Die Futsal-Liga ist in einer ähnlichen Situation, auch hier gibt es viele solcher Spieler. Was bedeutet das für den Nationaltrainer?

Meyer: Für mich ist die multikulturelle Natur des Schweizer Fußballs und Futsals ein Vorteil. Die Spielfreude und Mentalität aus anderen Ländern wird uns helfen, denn in den Ländern, aus denen viele unserer Spieler kommen, gibt es den Futsal schon viel länger als in der Schweiz. Damit müssen wir zurechtkommen, das ist nun einmal die Zeit, in der wir leben. Ich denke, es ist ein Vorteil, denn diese Spieler haben nicht die gleiche Mentalität wie ältere Schweizer vorher hatten; sie sind weniger ängstlich und fühlen weniger Druck und haben den Willen, sich zu verbessern. Auf lange Sicht werden wir von der Zusammenarbeit dieser verschiedenen Kulturen und Mentalitäten sicherlich profitieren.

UEFA.com: Was sind realistische Ziele für ein unerfahrenes Futsal-Land wie die Schweiz?

Meyer: Wenn man alle Teilnehmer an der Vorrunde betrachtet, ist es auf lange Sicht wohl nicht sehr attraktiv, gegen sie zu spielen. Unser Ziel ist es deshalb, unseren Rückstand so schnell wie möglich aufzuholen, damit wir zumindest diese Vorrunde überstehen und die Hauptrunde der Qualifikation erreichen. Dort können war dann gegen die Topnationen des Kontinents spielen und von ihnen lernen.