Wer bucht das Endspielticket?
Donnerstag, 22. November 2007
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In bisher allen EM-Endrunden gab es ein Duell zwischen Italien und Russland. Nun stehen sich beide Teams im Halbfinale erneut gegenüber.
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Alle drei bisherigen Sieger der UEFA-Futsal-Europameisterschaft haben es auch in diesem Jahr ins Halbfinale geschafft. Mit Russland und Italien stehen sich zwei davon beim ersten Spiel am Freitag in Gondomar gegenüber.
Alte Rivalen
Italien, Sieger des Turniers von 2003, hat gegen den Titelträger von 1999 eine ausgeglichene Bilanz. Von 13 Spielen konnte jede Mannschaft jeweils fünf Mal gewinnen. Auch bei den letzten EM-Endrunden trafen die beiden Teams aufeinander. Auf dem Weg zum Titel 2003 setzte sich Italien in der Gruppenphase gegen Russland durch, ehe die Azzurri im Halbfinale 2005 das Nachsehen hatten.
Neue Stars
Italiens Trainer Alessandro Nuccorini hat von den zwölf Spielern, die vor zwei Jahren gegen Russland mit dabei waren, elf wieder mit im Kader. Bei Russland sind noch sieben Akteure geblieben. Nuccorini hat seine Mannschaft nach dem 0:0-Unentschieden gegen Portugal, dem 7:1-Erfolg gegen Rumänien und dem 4:0-Triumph über die Tschechische Republik mühelos zum Sieg in der Gruppe A geführt. Allerdings hat Russland seit dem letzten Aufeinandertreffen neue Stars aufgenommen, nämlich die aus Brasilien eingebürgerten Cirilo und Pelé Junior. Deshalb weiß auch Nuccorini, dass auf seine Mannschaft eine schwierige Aufgabe zukommt.
Gefährliches Duo
"Dieses Turnier hat uns bisher sehr viel Spaß gemacht und wir wollen noch nicht, dass es vorbei ist", so Nuccorini, der wieder auf die zuletzt geschonten Anderson Pellegrini und Marcio Forte zurückgreifen kann. "Wir spielen jetzt gegen ein sehr starkes Russland, die sogar noch besser sind als vor zwei Jahren in Ostrava. Verglichen mit dem damaligen Kader sind jetzt Pelé und Cirilo dabei, die jederzeit den Unterschied ausmachen können."
Niederlage gegen Spanien
Russland ist bei diesem Turnier nicht mehr ungeschlagen. Zwar holten sie gegen Serbien einen Rückstand auf und gewannen am Ende mit 5:3, ehe sie sich relativ souverän mit 4:1 gegen die Ukraine durchsetzten, aber gegen Spanien kassierten sie eine 1:4-Niederlage. Allerdings war ihnen der zweite Platz da bereits sicher, so dass Trainer Oleg Ivanov einige seiner Spieler schonen konnte.
"Gut organisiert"
Ivanov sagte gegenüber uefa.com: "Italien hat eine gut organisierte Mannschaft. Sie spielen gutes Pressing und stehen gut in der Verteidigung. Außerdem haben sie mit Edgar Bertoni und Adriano Foglia zwei Führungspersönlichkeiten auf dem Platz. Wir könnten über Standardsituationen und gutes Stellungsspiel zum Erfolg kommen. Wir werden auf unsere gewohnte Zonenverteidigung zurückgreifen und auf Konter spielen. Nur manchmal werden wir sie mit Pressing unter Druck setzen."
Experimente
Nach einigen taktischen Experimenten gegen Spanien wird Ivanov dieses Mal seine beste Mannschaft aufstellen: "Wir haben mit Marat Azizov und Sergei Sergeev einige junge und talentierte Spieler getestet. Vladislav Shayakhmetov und Sergei Malyshev haben eine Pause bekommen, während Pelé ebenfalls geschont wurde." Allerdings müssen sie nun gegen das starke Italien antreten und können nicht etwa mit dem vermeintlich schwächeren Gegner Portugal um den Einzug ins Finale kämpfen. Ivanov ist das aber egal: "Der große russische General Aleksandr Suvorov hat einst gesagt: 'Um den Krieg zu gewinnen, muss man manchmal eine Schlacht verlieren.'"