EURO 2024 Play-off-Finale: Wer fährt nach Deutschland?

Mit der Unterstützung der eigenen Fans in Cardiff möchte Wales gegen Polen das EM-Ticket buchen. Die Ukraine und Island streben derweil eine Rückkehr auf die größte europäische Bühne an, während Georgien gegen den Europameister von 2004, Griechenland, von der ersten EURO-Teilnahme träumt.

A: Wales - Polen

Seit dem 2:0-Sieg gegen Polen in ihrem ersten Aufeinandertreffen im ehemaligen Heimstadion von Cardiff City, dem Ninian Park, im Jahr 1973 hat Wales kein Spiel mehr gegen den kommenden Gegner im Play-off-Finale gewonnen (2U 7N). Nach dem fulminanten 4:1-Sieg über Finnland haben die Waliser ordentlich Selbstvertrauen getankt und die Vorfreude auf das Duell ist riesig. "Wir können den Dienstag kaum erwarten", sagte Nationaltrainer Rob Page nach der Partie. Kapitän Ben Davies räumt ein, dass das Aufeinandertreffen mit Polen "ein schweres Spiel" sein wird, hofft aber, dass der Heimvorteil zum Tragen kommen: "Wir haben hier gegen einige gute Mannschaften gespielt und positive Ergebnisse erzielt. Diese Erfahrung müssen wir nutzen."

Robert Lewandowski war überraschenderweise nicht unter den Torschützen bei Polens 5:1-Erfolg im Play-off-Halbfinale gegen Estland zu finden. Der polnische Superstar geht unterdessen nicht davon aus, dass der Heimvorteil eine große Rolle spielen wird: "Wales spielt zu Hause und wird unter großem Druck stehen", sagte er. "Wir müssen nur noch diesen einen Schritt machen und ich bin fest davon überzeugt, dass wir es schaffen können."

Wichtige Statistik
Lewandowski hat einen weiteren Grund, die EM-Endrunde erreichen zu wollen; bei 147 Länderspielen wird er potenziell die Marke von 150. Länderspieleinsätzen knacken, wenn sich Polen für das Turnier in Deutschland qualifiziert.

B: Ukraine - Island

Beide bisherigen "Heimspiele" der Ukraine gegen Island endeten 1:1. Wenn es am Dienstag in Wroclaw, Polen, zum erneuten Aufeinandertreffen kommt, ist ein Sieg Pflicht – für beide Teams. Roman Yaremchuk erzielte ein Tor und bereitete ein weiteres für Artem Dovbyk vor, als sich die Ukraine durch die beiden Last-Minute-Treffer im Play-off-Halbfinale gegen Bosnien und Herzegowina durchsetzte. Trainer Serhiy Rebrov sagte im Anschluss an die Partie, dass vor allem die Wechsel eine entscheidende Rolle gespielt haben: "Wir brachten einen weiteren Stürmer und das war ein kluger Schachzug. Dieses Spiel zeigte den Charakter unserer Spieler und unserer Nation."

Trotz eines frühen Rückstands gelang Island ein am Ende komfortabler 4:1-Erfolg gegen Israel. Genua-Stürmer Albert Gudmundsson erzielte ganz zur Freude seines Trainers Åge Hareide einen Dreierpack. "In der Qualifikation haben uns zu Beginn die Tore gefehlt; jetzt haben wir Albert Gudmundsson zurück, und er hat gezeigt, dass er ein hervorragender Fußballer ist", sagte Hareide nach der Partie. Die Ukraine ist ein harter Brocken, aber der norwegische Trainer ist zuversichtlich und fügt hinzu: "Wir haben eine hart arbeitende und talentierte Mannschaft."

Wichtige Statistik
Die Ukraine hat siebenmal das WM- oder EM-Play-off-Finale erreicht, aber nur einmal gewonnen, und zwar gegen Slowenien, als man sich für die EURO 2016 qualifizieren konnte.

C: Georgien - Griechenland

Dank des Doppelpacks von KSC-Stürmer Budu Zivzivadze sicherte sich Georgien den Einzug ins Play-off-Finale. Mit Griechenland wartet nun der nächste Härtetest für die Elf von Willy Sagnol. Die leidenschaftliche Unterstützung der Fans in Tiflis wird den georgischen Spielern zweifellos einen Schub geben, aber der französische Trainer, der lange Jahre für den FC Bayern kickte, weiß, dass sie sich steigern müssen, um die erste EM-Teilnahme perfekt zu machen: "Wir müssen uns in einigen Aspekten noch verbessern, denn mit Griechenland kommt eine Mannschaft mit großem Selbstvertrauen nach Tiflis."

Griechenland sicherte sich mit dem 5:0 gegen Kasachstan den höchsten Sieg in den Play-off-Halbfinals. Trainer Gustavo Poyet weiß jedoch, dass er an der Einstellung seiner Mannschaft arbeiten muss. "Ich kenne die Mentalität der Griechen - manchmal sind sie zu pessimistisch, manchmal zu optimistisch. Wir müssen die Emotionen kontrollieren." Die EURO 2024 ist ein bedeutungsvolles Turnier für Griechenland, 20 Jahre nach ihrem märchenhaften Triumph bei der EM 2004 wollen sie einen weiteren Anlauf starten.

Wichtige Statistik
Georgien hat keines der bisherigen neun Länderspiele gegen Griechenland gewonnen (2U 7N).