Deutschland geht erhobenen Hauptes
Donnerstag, 8. Juli 2010
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Das Aus bei der FIFA-WM gegen Spanien war sehr schmerzhaft für Deutschland, doch laut Bundestrainer Joachim Löw ist seine junge Mannschaft "noch lange nicht am Ende".
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Deutschlands Traum vom Gewinn der FIFA-Weltmeisterschaft ist geplatzt, doch die junge Mannschaft von Joachim Löw ist "noch lange nicht am Ende", sie steht vielmehr vor einer glänzenden Zukunft.
Vor dem Turnier in Südafrika war nicht nur der verletzte Kapitän Michael Ballack der Meinung, dass Deutschland zu unerfahren und nicht gut genug besetzt ist, um zum Kreis der Favoriten zu gehören. Vier Tore gegen England und Argentinien sprechen jedoch eine andere Sprache, auch wenn Spanien am Mittwoch zu stark war. "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine in die Gesichter der Spieler geschaut, da war eine große Enttäuschung. Wir waren heute einfach nicht gut genug", meinte Löw. "Spanien ist ein fantastische Mannschaft, was soll ich noch mehr sagen?"
"Aus der Traum! Wir sind trotzdem stolz auf unsere Jungs", titelte die Bild heute Morgen, "...und holen uns den Pott in vier Jahren." Die Chancen dazu bestehen, denn schließlich schickte Löw in Durban die jüngste Mannschaft in einem WM-Halbfinale seit 48 Jahren aufs Feld, mit einem Schnitt von 25 Jahren und 299 Tagen. Diese Marke wäre sogar noch niedriger gewesen, wenn der 20-jährige Thomas Müller nicht gesperrt gewesen wäre. Über die Zukunft braucht sich der DFB also keine großen Sorgen zu machen.
"Ich denke schon, dass wir unsere Lehren ziehen und Erfahrungen mitnehmen können", so Löw. "Die Spanier spielen seit drei Jahren so zusammen - wir erst seit sechs Wochen. In Zukunft werden wir solche Spiele besser bestreiten und weniger Hemmungen haben. Thomas Müllers Wege und Unberechenbarkeit haben gefehlt. Unsere Mannschaft kann spielerisch sicherlich mehr, als sie gezeigt hat."
Am Ende lag also wieder einmal Tintenfisch Paul richtig. Der Orakel-Krake aus dem Zoo Oberhausen hat alle Spiele Deutschlands bei der WM korrekt vorhergesagt, vor dem Halbfinale setzte er auf Spanien. Aber im Hinblick auf das nächste Turnier gibt es Hoffnung für Deutschland. Brasilien und Italien - die einzigen beiden Teams, die mindestens viermal Weltmeister wurden - haben exakt 24 Jahre nach ihrem dritten Triumph zum vierten Streich ausgeholt. Wenn man also 24 Jahre zum dritten und bisher letzten deutschen Sieg 1990 dazu zählt, landet man bei 2014. Brasilien darf sich auf ein starkes Deutschland gefasst machen.