Khedira lässt Deutschland jubeln

Bei der Neuauflage des Spiels um Platz 3 aus dem Jahr 1970 waren es erneut die Deutschen, die am Ende jubelten. Mit einer ordentlichen Leistung verabschiedete sich das Team von Joachim Löw von der FIFA-WM in Südafrika und besiegte Uruguay mit 3:2.

Shootingstar Thomas Müller erzielte bereits nach 19 Minuten das 1:0 für die DFB-Elf, doch die Südamerikaner glichen nur neun Minuten später in Person von Edinson Cavani zum 1:1 aus. Uruguay erwischte in Halbzeit zwei den besseren Start und ging durch Diego Forlán mit 2:1 in Führung, doch nur fünf Minuten später erzielte Marcell Jansen per Kopf das 2:2 . Sami Khedira köpfte neun Minuten vor dem Ende nach einem heillosen Durcheinander in Uruguays Defensive den Siegtreffer zum 3:2.

Die Partie in Port Elizabeth begann bei strömendem Regen etwas zerfahren. Die Deutschen zwar von Beginn an spielbestimmend, aber die gewohnte Präzision der DFB-Elf war in der Anfangsphase nicht zu erkennen. Nach vier Minuten hatten die Deutschen das erste Mal den Jubelschrei auf den Lippen, aber der Schuss von Thomas Müller kam nach dem Abseitspfiff von Schiedsrichter Benito Archundia und zählte nicht.

Schon in der neunten Minute dann der nächste Aufreger. Mesut Özil brachte eine Ecke scharf auf den zweiten Pfosten, wo Verteidiger Arne Friedrich lauerte, doch sein wuchtiger Kopfball klatschte aus kurzer Distanz an die Latte. Aber das Warten hatte für die deutschen Fans nach 19 Minuten ein Ende. Bastian Schweinsteiger nahm sich aus 30 Metern ein Herz und brachte Uruguays Keeper Fernando Muslera mit seinem strammen Fernschuss in Probleme. Der junge Torhüter ließ den Ball nach vorne abprallen, genau vor die Füße von Thomas Müller. Der bedankte sich für das Geschenk und schob den Ball zum 1:0 ins Tor.

Von den Südamerikanern war bis dahin nichts zu sehen. Doch in der 28. Minute verlor Schweinsteiger an der Mittelinie gegen Diego Perez einen Zweikampf, der den Ball blitzschnell zu Luis Suarez weiterspielte. Die deutsche Abwehr war sichtlich überrascht, verlor den gestarteten Edinson Cavani aus den Augen und der verwertete den Pass von Suarez eiskalt zum 1:1-Ausgleich. Kurz vor der Pause wäre den Südamerikanern sogar fast noch die Führung gelungen, aber Suarez verzog allein vor Torhüter Hans-Jörg Butt, sodass der Ball am langen Pfosten vorbeistrich.

Die Südamerikaner konservierten den Schwung aus der ersten Hälfte und kamen frischer und spielfreudiger aus der Kabine. Arevalo setze sich stark gegen Dennis Aogo durch, und die gefühlvolle Flanke fand mit Diego Forlán einen dankbaren Abnehmer, denn der Stürmer zog volley aus 17 Metern ab und erzielte einen wunderschönen Treffer zum 2:1. Nach dem Tor wachte das deutsche Team endlich auf und kam nach nur fünf Minuten zum Ausgleich. Jerome Boateng flankte von der rechten Seite auf Marcell Jansen, Torhüter Muslera segelte unter der Flanke hindurch, und der Hamburger nutzte den Fehler prompt zum 2:2.

Anschließend nahm die Partie ordentlich Fahrt auf. Özil dribbelte frech durch den Strafraum, ließ zwei Südamerikaner aussteigen, scheiterte aber dann am dritten Verteidiger. Die Uruguayer hatten zu diesem Zeitpunkt aber mehr von der Partie. Suarez forderte Butt mit einem sensationellen Fernschuss alles ab und auch Forlán fand im Duell gegen den Torhüter des FC Bayern München seinen Meister.

Neun Minuten vor dem Ende entschied Sami Khedira mit seinem Treffer zum 3:2 die Partie. Nach Özils Ecke herrschte im Strafraum der Uruguayer ein Chaos, welches Khedira per Kopf aus drei Metern zur Führung für die deutsche Mannschaft nutzte. Quasi mit dem Abpfiff dann noch mal eine Schrecksekunde im deutschen Lager. Diego Forlán hämmerte einen Freistoß aus 18 Metern an die Latte. Damit erreicht die DFB-Elf wie 2006 den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft und verabschiedet sich mit einem Sieg aus dem Turnier.