Die besten Duelle in EURO-Play-offs
Montag, 9. November 2015
Artikel-Zusammenfassung
Die Play-offs stehen unmittelbar vor der Tür, UEFA.com nutzt die Gelegenheit, einige der denkwürdigsten Duelle näher zu betrachten, seit 1995 diese Phase eingeführt wurde.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Acht Mannschaften kämpfen in den Play-offs um die letzten vier Plätze bei der UEFA EURO 2016. Seit für die EURO '96 diese Art der Entscheidungsfindung eingeführt wurde, gab es faszinierende Duelle. UEFA.com stellt Ihnen die heißesten vor.
1995: Irland - Niederlande 0:2
Im ersten jemals ausgetragene Play-off musste die Entscheidung darüber fallen, wer sich für die Endrunde in England als letzte Mannschaft qualifizieren würde. Es wurde nur ein Spiel absolviert, das im EM-Austragungsland stattfand. Teilnehmer waren die beiden zweitplatzierten Teams mit den wenigsten Toren in der Qualifikation. Und es wurde eine spannende Angelegenheit an der Liverpooler Anfield Road, die nur eine kurze Seereise über die Irische See von Irland entfernt war.
Doch es waren die Niederländer, die allen Grund zur Freude hatte, denn das Team von Guus Hiddink gewann dank zweier Tore des 19-jährigen Patrick Kluivert, wobei der zweite Treffer ein schöner Heber war. "Clarence Seedorf hat die Show gemacht, er war unglaublich", erinnert sich Irlands John Aldridge. Doch bei der Endrunde hatte Seedorf Pech, als er im Viertelfinale gegen Frankreich im Elfmeterschießen versagte.
1999: Slowenien - Ukraine 3:2
Für die EM im Jahre 2000 fanden erstmals vier Play-offs statt, die in je zwei Spielen entschieden wurden. Slowenien bekam es dabei mit einer ukrainischen Mannschaft zu tun, die als klarer Favorit galt. Das Team aus dem ehemaligen Jugoslawien schaffte es erstmals zu einer Endrunde, obwohl es in beiden Spielen jeweils zurücklag. Andriy Shevchenko brachte die Gäste, die das Spiel mit neun Mann beendeten, in Ljubljana in Führung, ehe Zlatko Zahovič und der eingewechselte Milenko Ačimovič Slowenien zum knappen Sieg schossen.
Serhiy Rebrov brachte die Ukraine im eigenen Stadion per Strafstoß abermals in Front, ehe Miran Pavlin zwölf Minuten vor Schluss traf, Slowenien ein Remis bescherte und damit für die Qualifikation sorgte. "Wir sind jetzt alle Helden", sagte Trainer Srečko Katanec.
1999: Schottland - England 1:2
Die beiden britischen Nachbarn verloren ihre jeweiligen Heimspiele. Kevin Keegans Three Lions schienen sich schon für die Endrunde in den Niederlanden und Belgien qualifiziert zu haben, nachdem Paul Scholes im Hinspiel im Hampden Park beide Tore beim 2:0-Sieg erzielt hatte. "Er hat alles gegeben", sagte Keegan. "Wir haben fantastisch gespielt."
Doch im Rückspiel im Wembley-Stadion waren die Schotten fantastisch, denn nach dem Kopfballtor von Don Hutchinson in der 38. Minute stand die Partie bis zuletzt auf des Messer Schneide "Wir haben mehr als nur ein Tor verdient", sagte Schottland-Trainer Craig Brown, als die Endrunde verpasst war.
2003: Lettland - Türkei 3:2
Die Türkei hatte bei der FIFA-WM 2002 das Halbfinale erreicht, und in der Qualifikation verpassten sie in der Gruppe 7 nur haarscharf die Qualifikation, hatten einen Punkt weniger als England. Niemand gab einen Pfifferling auf Lettland, das noch nie bei einem großen Turnier dabei war. Doch das Team von Aleksandrs Starkovs verfügte über einen großen Kampfgeist, Māris Verpakovskis sorgte für das 1:0 in Riga. Und vier Tage später schien in Istanbul alles seinen geregelten Gang zu gehen, als die Türkei durch das Tor von Hakan Şükür in der 64. Minute mit 2:0 führte und damit im Gesamtergebnis mit 2:1 vorn lag.
Doch eine Minute später traf Juris Laizāns per Freistoß, ehe Verpakovskis nach langem Pass von Torhüter Aleksandrs Koļinko abermals ein Tor schoss und den historischen Sieg eintütete. "Wir haben für eine Sensation in Europa gesorgt", sagte Trainer Aleksandrs Starkovs. "Das ist eine große Leistung in der Geschichte des lettischen Fußballs", fügte Guntis Indriksons hinzu, Präsident des Lettischen Fußballverbands (LFF).
2011: Portugal - Bosnien und Herzegowina 6:2
Nur ein Elfmetertor in der 78. Minute von Samir Nasri verhinderte in Paris, dass sich in der Gruppe D Bosnien und Herzegowina automatisch für die erste Endrunde überhaupt qualifizierte. Deshalb waren die Bosnier guter Dinge, als sie erfuhren, dass es gegen Portugal gehen würde. Und wenn Vedad Ibišević in der Schlussphase nicht einige große Chancen vergeben hätte, hätten sie das Hinspiel in Zenica auch gewonnen.
Aber so eng ging es im Rückspiel nicht zu. In Lissabon hatten die Gastgeber, inspiriert durch Cristiano Ronaldo, keine Probleme. Der Stürmer von Real Madrid schoss ebenso zwei Tore wie Hélder Postiga. Bei der Endrunde selbst mussten sie sich dem späteren Turniersieger Spanien im Halbfinale erst im Elfmeterschießen geschlagen geben. "Das ist ein besonderer Sieg, dafür gebührt uns allen eine Gratulation", sagte mit Nani ein weiterer Torschütze. "Das portugiesische Volk hat das verdient."