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Gegen Gibraltar noch kein Neuanfang

Bundestrainer Joachim Löw kündigte in der Pressekonferenz vor dem Qualifikationsspiel zur UEFA EURO 2016 gegen Gibraltar einige Änderungen an – allerdings greifen die erst in der Zukunft.

Joachim Löw hat Arbeit vor sich
Joachim Löw hat Arbeit vor sich ©Getty Images

Gibraltar, das letzte Länderspiel der Saison 2014/15, ist ein Abschlusskapitel, noch kein Neuanfang – so viel machte Joachim Löw am Freitag bei der Pressekonferenz vor diesem Spiel der Qualifikation zur UEFA EURO 2016 in Faro (Portugal) klar. Im Tor wird Roman Weidenfeller stehen; Löw: "Das hatten wir so ausgemacht, dass Ron-Robert Zieler ein Spiel macht und eines Roman. Vielleicht wird es ein bis zwei Änderungen geben, Jérôme Boateng wird morgen auf jeden Fall beginnen." Viele Beobachter gehen davon aus, dass es das letzte Länderspiel des 34-Jährigen sein wird, den der Bundestrainer auch mit viel Lob für seine Leistungen in den letzten Jahren bedachte, um den Blick dann aber nach vorne zu lenken: "Wir müssen uns nicht ein Jahr im Voraus festlegen, aber uns ist klar, dass wir zwei bis drei hervorragende Torhüter haben, die wir heranführen. Marc-André ter Stegen wird das EM-Turnier mit der U 21 gut tun. Roman war für uns in der WM unheimlich wichtig als Ergänzungsspieler und auch mit seiner Erfahrung für die jungen Spieler. Er war in jeder Beziehung wichtig. Die Zukunft gehört den jungen Spielern, wie Marc-André ter Stegen, Timo Horn oder Kevin Trapp." Das klingt stark nach Abschied.

Für die deutsche Nationalmannschaft ist es nach dem Triumph von Brasilien, der heute noch bei allen in den Köpfen sein dürfte, das erwartet schwere Jahr geworden: vier Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlagen bei 15:12 Toren gab es in den neun Länderspielen der Saison 2014/15, auf dem Weg nach Frankreich 2016 präsentierte sich die DFB-Elf bei weitem nicht so souverän wie noch auf dem Weg nach Südamerika und hat schon einige wichtige Punkte liegengelassen. Die Gründe dafür sind hinreichend bekannt: Tragende Stützen der letzten Turniere haben ihre internationalen Karrieren beendet, einige Spieler liefen körperlich und/oder mental ihrer Form, insbesondere in der Nationalmannschaft, hinterher, eine neues Stammgerüst ließ sich so für Löw und seine Mitarbeiter noch nicht etablieren. "Die Mannschaft" 2014/15, das war oft mehr Patchwork als eine eingespielte und vertraute Familie.

Das ist natürlich auch dem Bundestrainer nicht verborgen geblieben. "Wir müssen uns in einigen Dingen neu erfinden. Die Gegner haben sich auf uns eingestellt. Wir sind im Laufe der Jahre eine Ballbesitzmannschaft geworden mit bis zu 60-70% Ballbesitz. Spiele gegen Mannschaften wie Australien und die USA haben gezeigt, dass es ein Mittel ist, früh unser Spiel zu stören, das macht es schwer für uns", erläuterte der 55-Jährige am Freitagnachmittag bei der Pressekonferenz. "Wir müssen uns auch im Konterspiel wieder verbessern, aber auch das Spiel im letzten Drittel, der letzte Pass, der Abschluss. Wir haben uns zu selten belohnt, das Tor verpasst. Da wird in der Vorbereitung dran gearbeitet, wenn man mal 14 Tage mit der Mannschaft hat, kann man solche Punkte angehen."

Das Spiel gegen Gibraltar ist keines, das viele Hinweise auf die Zukunft geben wird. Es gilt, einfach die drei Punkte zu sichern, um dann in den Urlaub zu gehen. Akteure wie Thomas Müller, Toni Kroos und Manuel Neuer sind gegen den Fußballzwerg, der sich im November in Nürnberg beim Hinspiel mit 0:4 beachtlich aus der Affäre zog, für verzichtbar erklärt worden und durften vorzeitig in die Sommerpause. "Es war kein einfaches Spiel. Sie sind taktisch gut ausgebildet und wir haben uns lange schwer getan, sie standen lange sehr tief und eng", erinnert sich Löw, der von seiner Mannschaft für Samstag aber klare Erwartungen hat: "Wir müssen schnell und flexibel spielen, um hoffentlich viele Tore zu erzielen. Wir wissen auch, dass wir die besseren Spieler haben, aber wir müssen hochkonzentriert rangehen und dann können wir das auch umsetzen." Danach ist dann Zeit, sich detaillierte Gedanken über die Neuausrichtung der Mannschaft zu machen.

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