Huntelaar erleichtert über Punkt

Klaas-Jan Huntelaars Treffer in der Nachspielzeit lässt die Niederlande weiter davon träumen, sich in der Gruppe A automatisch für die UEFA EURO 2016 zu qualifizieren. Außerdem gab es einen beeindruckenden Rekord.

Nachdem er das Tor von Burak Yılmaz, das dieser in der ersten Halbzeit erzielt hatte, egalisiert hatte, war klar, dass eine große Serie halten würde, denn nun sind die Niederlande seit 50 Heimspielen in Qualifikationsspielen zu UEFA-Europameisterschaften ungeschlagen. Viel wichtiger aber war für die Gastgeber, dass sie weiterhin Platz drei hinter der Tschechischen Republik und Island belegen. "Wir haben nicht besonders gut gespielt und haben den Ball nicht schnell genug nach vorn gebracht", sagte der Torschütze. "Und so noch einen Punkt in diesem Spiel zu holen, ist ein großer Bonus."

Bas Dost spielte an der Seite von Huntelaar, doch von jenem flachen Passspiel, mit dem die Niederlande einst die EM 1988 gewonnen hatten, war nichts zu sehen. Stattdessen ging es direkter zur Sache. Tiefe Flanken kamen von beiden Flügeln in den Strafraum geflogen, und wenn der Torjäger des FC Schalke 04 seinen Killerinstinkt nicht rechtzeitig gefunden hätte, wären die Gastgeber am Ende mit leeren Händen dagestanden.

"Ich sah, wie der Ball direkt auf mich zukam und habe versucht, dessen Richtung ganz leicht mit meinem Kopf zu verändern", sagte er. "Es war ein ähnliches Tor wie das in der ersten Hälfte, und jeweils hatten die Torhüter nicht wirklich eine Chance."

Die Vorlage kam von Wesley Sneijder, der seine Mannschaft unentwegt nach vorn trieb. Der Mittelfeldspieler von Galatasaray AŞ war an diesem Abend Kapitän, er egalisierte die Bestleistung von 112 Länderspielen für einen Feldspieler, die Frank de Boer einst aufgestellt hatte. Mit der Einstellung, ein Spiel nie aufzugeben, war er letztlich maßgeblich daran beteiligt, noch einen Punkt zu retten.

"Er ist ein solch wichtiger Spieler für uns", sagte Huntelaar. "Er verfügt über einen großartigen Schuss, er trifft, er bereitet Tore vor, er coacht." Weil Robin van Persie, Arjen Robben und Kevin Strootman verletzungsbedingt fehlten, war es an den Veteranen wie Huntelaar und Sneijder, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Und als sie das endlich geschafft hatten, waren die Niederlande erleichtert.