Hleb: Verbessertes Belarus bereit für Spanien
Samstag, 13. Juni 2015
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Aleksandr Hleb trifft im Spiel von Belarus gegen Spanien am Sonntag auf ehemalige Teamkollegen aus Barcelona und spricht über die Leistungssteigerung unter dem neuen Trainer Aleksandr Khatskevich.
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Am Sonntag wird es Belarus schwer haben, die Hoffnungen auf eine Teilnahme an der UEFA EURO 2016 aufrechtzuerhalten – aber wenn sie Spanien in Borisov schlagen wollen, können sie sich immerhin an Aleksandr Hleb wenden.
Der 34-Jährige Mittelfeldspieler spielte neben mehreren aktuellen spanischen Nationalspielern beim FC Barcelona. Nach seiner entscheidenden Rolle beim 2:1-Sieg gegen die EJR Mazedonien, durch den Belarus in der Gruppe C nur fünf Punkte hinter der drittplazierten Ukraine liegt, bereitet sich Hleb, der inzwischen für Gençlerbirliği SK spielt, nun auf das Spiel gegen Spanien vor. Im Gespräch mit UEFA.com sprach Hleb über die Verbesserung der weißrussischen Mannschaft unter Aleksandr Khatskevich, der die Nationalmannschaft im Dezember übernahm, das Spiel gegen Spanien und die "geringe" Chance, die Endrunde in Frankreich zu erreichen.
UEFA.com: Was hat sich in der Nationalmannschaft verändert, seit Aleksandr Khatskevich übernommen hat?
Aleksandr Hleb: Er ist ein guter und fähiger Trainer. Er hat unter dem legendären Valeriy Lobanovskiy gespielt, deshalb hat er eine sehr gute Ausbildung genossen. Er hat auch selbst auf höchstem Niveau gespielt. Der Mannschaftsgeist hat sich verändert, seit er hier ist – die Jungs freuen sich darüber, wenn wir uns treffen.
UEFA.com: Belarus hat nur vier Punkte aus fünf Qualifikationsspielen. Ist das ein aussagekräftiges Bild der Nationalmannschaft heute?
Hleb: Das glaube ich nicht. Wir sind nicht gut in die Qualifikation gestartet und daran ist jeder schuld – die früheren Trainer und alle Spieler. Wir haben nur eine sehr geringe Chance auf die Endrunde, aber wir sollten unser Bestes geben, so lange es möglich ist. Natürlich ist es eine gigantische Aufgabe, aber diese Art von Herausforderung inspiriert die Spieler. Wir müssen uns nur darauf besinnen, dass unsere Mannschaft nicht so hoffnungslos ist, wie manche denken.
UEFA.com: Hat der Sieg gegen EJR Mazedonien das Selbstbewusstsein gesteigert?
Hleb: Auf jeden Fall, es wurde frischer Wind reingebracht – neuer Trainer, neue Motivation – aber wir sollten realistisch bleiben. Unsere Chancen auf die Qualifikation sind sehr gering.
UEFA.com: Wie realistisch sind die Chancen von Belarus, Spanien Punkte abzuknöpfen?
Hleb: Ich denke, dass wir in Topform in das Spiel gehen. Es gibt keine Probleme in der Mannschaft, jeder ist fit und bereit zu spielen. Es war sehr wichtig, dass wir Verletzungen im Freundschaftsspiel gegen Russland [am 7. Juni] vermeiden. Wir schätzen unsere Chancen realistisch ein – das wichtigste ist es, dumme und unnötige Fehler zu vermeiden. Spanien ist klarer Favorit. Sie werden den Ball haben und uns viele Probleme bereiten. Ich will, dass wir ruhig bleiben und so spielen wie wir es können, ohne Angst und unnötigen Druck.
UEFA.com: Drei Wörter, die den spanischen Fußball beschreiben …
Hleb: Schnelligkeit, Technik, Schönheit.
UEFA.com: Was ist Ihre schönste Erinnerung aus Spanien?
Hleb: Wie ich die Atmosphäre in einem großartigen Klub erlebt habe. Messi, Xavi, Iniesta, [Thierry] Henry – neben solchen Fußballern zu spielen, war unbezahlbar. Messi ist zu 100 Prozent ein Naturtalent. Ein Geschenk Gottes. Ich habe mit ihm gespielt und er schien sich nicht einmal richtig anzustrengen. Im Training läuft er und er fällt nicht wirklich auf, wenn alle hart arbeiten. Aber wenn er den Ball am Fuß hat, kann man nichts machen.
UEFA.com: Was sind Ihre persönlichen Ziele an diesem Punkt Ihrer Karriere?
Hleb: Ich möchte in einer Liga spielen, die mir gefällt – wo ich mich wohl fühle und Spaß habe, im Spiel und im Training. Ich muss das sachlich sehen – ich bin 34, ich bin kein EU-Bürger. Ich habe Erfahrungen gesammelt und mache jetzt andere Pläne, als ich es früher getan habe.