Krychowiaks EURO-Traum
Mittwoch, 10. Juni 2015
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Polens Mittelfeldspieler Grzegorz Krychowiak hat sich mit UEFA.com über den Sensationssieg gegen Deutschland und über eine mögliche Endrundenteilnahme bei der UEFA EURO 2016 unterhalten.
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Erster der Qualifiktionsgruppe D für die UEFA EURO 2016 und Nachbar Deutschland erstmals geschlagen: Polen übertrifft alle Erwartungen bei Weitem und hat eine hervorragende Ausgangslage, sich für die Endrunde in Frankreich zu qualifizieren. Grzegorz Krychowiak, Mittelfeldstar von Sevilla FC, der einst auch für den FC Girondins de Bordeaux, den FC Nantes und Stade de Reims kickte, hofft, dass die Biało-czerwoni ihre Form beibehalten und ihm eine Rückkehr nach Frankreich ermöglichen.
UEFA.com: Bei Ihrem letzten Qualifikationsspiel traf Shane Long in der Nachspielzeit zum Ausgleich für die Republik Irland. Gibt es dennoch Positives, das Sie aus dem Unentschieden in Dublin mitnehmen können?
Grzegorz Krychowiak: Ein derart spätes Tor zu kassieren ist ärgerlich – wir wissen, dass wir dieses Spiel hätten gewinnen können. Dennoch, ein Unentschieden ist auch etwas wert – möglicherweise hilft uns dieser Punkt, uns zu qualifizieren. Ich denke, wenn wir unsere verbleibenden drei Heimspiele in Warschau gewinnen, und es uns darüber hinaus gelingt, auswärts den einen oder anderen Punkt einzufahren, qualifizieren wir uns für die Finalrunde in Frankreich.
UEFA.com: Das zweitplatzierte Deutschland und Schottland als Dritter, trennen jeweils nur ein Punkt von Polen. Wie wichtig ist Ihre nächste Partie am 13. Juni gegen Georgien?
Krychowiak: Es ist ein Schlüsselspiel. Noch dürfen wir keine Gedanken an einen Urlaub verschwenden – es wird eine knifflige Phase mit der Nationalmannschaft, der Juni war in der Vergangenheit der Monat, in dem wir Punkte haben liegen lassen. Doch im Vergleich zu vergangenen Spielzeiten sind wir jetzt erfahrener und wissen, wie man diese engen Spiele für sich entscheidet.
UEFA.com: Erzählen Sie uns vom historischen Sieg im Heimspiel gegen Deutschland.
Krychowiak: Als der Schiedsrichter die Partie abpfiff, war die Atmosphäre im Nationalstadion … es war etwas ganz Besonderes. Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Die Fans konnten es nicht fassen, einige schüttelten ungläubig ihre Köpfe – wie konnte Polen tatsächlich gegen Deutschland gewinnen? Wir haben daran geglaubt, und wir haben es geschafft! In diesem speziellen Moment formte sich ein Team, und wir realisierten endlich, was wir zu leisten im Stande sind.
UEFA.com: Die Hälfte der Qualifikationsrunde von Polen ist gespielt. Wie schaffen Sie es, sich in den verbleibenden fünf Partien noch einmal zu steigern?
Krychowiak: Wir sind auf einem guten Weg, aber nicht alles ist perfekt – an manchen Bereichen müssen wir immer noch arbeiten. Zum Beispiel hat unser Plan, in der zweiten Halbzeit gegen Irland auf Konter zu setzen, überhaupt nicht funktioniert – nach der Halbzeit haben wir ausschließlich verteidigt, und uns deshalb auch den Ausgleich gefangen.
UEFA.com: Trainer Adam Nawałka ist nunmehr seit einem Jahr im Amt. Erzählen sie uns etwas über seine Art zu coachen.
Krychowiak: Er ist ein Trainer, der weiß, was er will. Schon im ersten Trainingscamp zeigte er uns die Taktiken, denen wir folgen sollen. Natürlich ist jedes Spiel anders – gegen Deutschland kannst du nicht auf dieselbe Art und Weise wie gegen Gibraltar spielen – aber er weiß immer, was er will.
UEFA.com: Was halten Sie von Frankreich als Ausrichter der Finalrunde?
Krychowiak: Als Frankreich Ausrichter der FIFA WM 1998 war, spielte ich noch nicht einmal – Ich war acht Jahre alt! Aber ich erinnere mich daran, wie ich das denkwürdige Finale gegen Brasilien angeschaut habe. Ich hatte bereits die Gelegenheit, in Frankreich zu spielen, deshalb weiß ich, dass es dort großartige moderne Stadien gibt. Ich bin mir sicher, sie richten ein tolles Turnier aus.
UEFA.com: Was würde es Ihnen bedeuten, nach Frankreich zurückzukehren und Polen bei der Finalrunde zu repräsentieren?
Krychowiak: Es wäre ein großartiges Gefühl, keine Frage. Ich hatte nicht die Gelegenheit, bei der UEFA EURO 2012 dabei zu sein, aber ich werde mein Bestes geben, damit wir die Qualifikation für Frankreich schaffen. Eine Rückkehr wäre etwas ganz Besonderes für mich.