Historische Qualifikation winkt

"Auch wenn wir ein kleines Land sind, können wir gemeinsam Großes erreichen", meinte der slowakische Verteidiger Peter Pekarík nach dem sechsten Sieg im sechsten Spiel der Slowakei in der Qualifikationsgruppe C. Mit dem 2:1-Heimsieg gegen die EJR Mazedonien haben die Slowaken die Tür zur ersten Teilnahme an einer EURO-Endrunde als unabhängiger Staat weit aufgestoßen.

Der Heimsieg hält das Team von Ján Kozák an der Spitze von Gruppe C, drei Punkte vor Spanien und sechs vor der drittplatzierten Ukraine. Für Kapitän Marek Hamšík ist das Ziel ganz klar ein Platz unter den ersten Zwei. "Wir wollen uns unbedingt direkt qualifizieren und die Play-offs vermeiden", so der Mittelfeldstratege.

Die bisher lupenreine Bilanz verdankt der Spitzenreiter vor allem den Treffern in der ersten Halbzeit durch Kornel Saláta und Hamšík. Den Anschlusstreffer durch Mazedonien konnten die Slowaken vor ausverkauftem Haus in Zilina recht gut verschmerzen.

"70 Minuten lang haben wir sehr gut gespielt, dann traf Mazedonien leider. Trotzdem haben wir gewonnen und jetzt noch viel vor", fasste Hamšík die Partie zusammen.

Der Spielmacher des SSC Napoli verletzte sich in der 80. Spielminute und musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Ondrej Duda. "Ich hatte plötzlich Schmerzen im Rücken und fühlte mich wie ein 40-Jähriger", erzählte Hamšík. Er hofft jetzt im Spitzenspiel gegen Spanien am 5. September in Oviedo auflaufen zu können. Auf Martin Škrtel und Juraj Kucka muss die Slowakei dabei auf jeden Fall verzichten, beide sind gesperrt.

Ein zweiter Sieg gegen die Mannschaft von Vicente del Bosque würde den slowakischen EURO-Traum wohl endgültig wahr werden lassen. Mittelfeldspieler Vladimir Weiss ist sich sicher, dass sein Team in den verbleibenden Spielen noch mal richtig Vollgas geben wird. "Ein Play-off-Platz reicht uns definitiv nicht mehr."

Nur England und die Slowakei konnten auf ihrem Weg nach Frankreich bisher alle sechs Spiele gewinnen. Ein historischer Startplatz für die EURO 2016 ist dem Team von Kozák wohl nur noch schwerlich zu nehmen.