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Ranieris neue Rolle

Der neue griechische Nationaltrainer Claudio Ranieri spricht mit UEFA.com über sein missglücktes Debüt, den nächsten Gegner Finnland und über die schwere Aufgabe als Nationaltrainer.

Claudio Ranieri im Gespräch mit UEFA.com
Claudio Ranieri im Gespräch mit UEFA.com ©UEFA.com

Claudio Ranieri hätte sich sicher einen besseren Start in seinen Job als griechischer Nationaltrainer gewünscht, gab es gleich im ersten Länderspiel doch eine 0:1-Heimniederlage in der Qualifikation zur UEFA EURO 2016 gegen Rumänien. Jetzt stehen für ihn und sein Team die Spiele am Samstag in Helsinki gegen Finnland und am Dienstag gegen Nordirland an. In einem Exklusivinterview mit UEFA.com spricht der Italiener, der im Juli sein Amt angetreten hat, über die anstehenden Aufgaben, das Verbesserungspotenzial seiner Mannschaft und seine neue Rolle als Nationaltrainer.

UEFA.com: Wie finden Sie sich in Ihrer neuen Position als Nationaltrainer zurecht und wie unterscheidet sie sich von der eines Klubtrainers?

Claudio Ranieri: Alles ist anders, weil man seine Spieler erst drei oder vier Tage vor dem Spiel um sich hat. Außerdem haben sie dann meist noch das letzte Ligaspiel in den Knochen und müssen regenerieren. Die reinen Arbeitsstunden sind ziemlich limitiert, es ist also wichtig, ihnen ein paar neue Ideen mit auf den Weg zu geben und sie mit ihnen auszuarbeiten. Zu viel mehr hat man gar keine Zeit.

Aktuell ist die Lage nicht so rosig, wir haben im letzten Spiel viele Fehler gemacht. Als Vereinstrainer kann man das Spiel zwei, drei Tage später in aller Ruhe analysieren und versuchen, die Fehler zu korrigieren. Als Nationaltrainer sieht man seine Spieler erst einen Monat später wieder. Du musst also beinahe wieder bei null anfangen und kannst nur an den Fehlern des letzten Spiels arbeiten, statt neue Dinge einzustudieren oder dich ausführlich auf den kommenden Gegner einzustellen. In den wenigen Tagen, die du zur Verfügung hast, musst du all dies unter einen Hut bekommen.

UEFA.com: Ein neuer Trainer hat ja auch immer neue Ideen. Was werden Sie mitbringen?

Ranieri: Man muss Veränderungen Schritt für Schritt angehen, weil man so wenig Zeit mit den Spielern hat. Du musst einfach versuchen, das Beste aus deinen Spielern herauszuholen. Du kannst tausend Ideen haben, aber wenn deine Spieler sie nicht umsetzen können, machst du keinen guten Job. Mein erster Schritt ist, die Spieler zu finden, die wirklich fit sind und die meine Ideen in die Tat umsetzen können.

UEFA.com: Griechenland ist dafür bekannt, nicht viele Tore zu kassieren, schießt aber auch nicht viele. Wie wollen Sie das ändern?

Kostas Mitroglou feiert ein Tor
Kostas Mitroglou feiert ein Tor©AFP/Getty Images

Ranieri: Die Mannschaft spielte meist in einem 4-3-3 mit nur einer Spitze, ich möchte jetzt mit zwei Stürmern spielen lassen. Aber wenn man keine torgefährlichen Stürmer hat, nützen einem auch die besten Ideen nichts ... Man muss torgefährliche Spieler finden und dann versuchen, sie in dein System zu integrieren.

UEFA.com: Woran muss Griechenland vor dem Finnland-Spiel noch arbeiten?

Ranieri: Vor allem an der Fitness. Ich hoffe, dass meine Spieler in ihren Klubs auch zum Zuge kommen. Nicht alle meine Spieler sind Stammspieler in ihren Vereinen. Wir kennen die Finnen recht gut. Ich weiß noch, dass Otto Rehhagel sein erstes Spiel gegen die Finnen bestritten hat und mit 1:5 baden ging. Später hat er die EURO 2004 gewonnen. Sie waren immer ein schwerer Gegner für die Griechen.

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