Karagounis' Abschied von der großen Bühne

"Das war mein letztes Spiel in der Nationalmannschaft", erklärte Giorgos Karagounis am Sonntag nach dem Achtelfinal-Aus der griechischen Nationalmannschaft gegen Costa Rica. In Recife ging damit eine große Karriere eher still und leise zu Ende.

Unter Trainer Fernando Santos – der nach der Niederlage im Elfmeterschießen ebenfalls zurücktrat – hatte Griechenland erstmals bei einer WM die K.o.-Runde erreicht, nicht zuletzt dank der starken Auftritte des 37-jährigen Karagounis, der das griechische Mittelfeld in gewohnter Manier durch seinen Einsatz und seine Kreativit bereicherte. "Wir wollten alle unbedingt ins Viertelfinale kommen, aber es sollte einfach nicht sein", fasste er die aufregenden 120 Minuten gegen Mittelamerikaner zusammen. "Wir sind sehr traurig, aber auch stolz auf unseren Auftritt bei dieser WM, wir haben alles gegeben."

Mit dem letzten Satz könnte man auch die 15-jährige Nationalmannschaftskarriere von Karagounis perfekt zusammenfassen. Im August 1999 debütierte er in einem Testspiel gegen El Salvador, das Spiel gegen Costa Rica war sein 139. Auftritt im griechischen Trikot, er ist damit Rekordnationalspieler seines Landes.

Auch wenn seine zehn Tore, die er in dieser Zeit erzielte, nicht sonderlich beeindruckend klingen, waren seine Freistöße, Ecken und Fernschüsse für so manchen Erfolg seines Teams verantwortlich. Beim 2:1-Sieg gegen Portugal zum Auftakt der UEFA EURO 2004 erzielte er das 1:0, wenige Wochen später durfte er dann nach einem weiteren Sieg gegen die Portugiesen den Pokal in die Höhe recken. Acht Jahre später schoss er sein Land mit einem Treffer gegen Russland ins Viertelfinale der UEFA EURO 2012.

Karagounis bei der EURO 2004©Getty Images

"Unsere Nationalmannschaft ist bei diesem Turnier gereift", erklärte Karagounis, der schon für Panathinaikos FC, den FC Internazionale Milano, SL Benfica und Fulham FC spielte. "Die jüngeren Spieler haben in diesem Monat wertvolle Erfahrungen sammeln können und das wird sich in den kommenden Turnieren positiv auswirken. ich bin sehr zuversichtlich, dass sie sich noch weiter steigern werden, hoffentlich treten wir noch bei vielen Turnieren so auf wie hier."

Abwehrspieler Sokratis Papastathopoulos von Borussia Dortmund erklärte stellvertretend für die jüngeren Teammitglieder: "Karagounis hat immer alles für die Mannschaft gegeben. Er hat uns ein Vermächtnis für die Zukunft hinterlassen. Er muss sich keine Sorgen machen."