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Liechtenstein im Aufwärtstrend

Das 1:1 gegen die Slowakei lässt die absenzgeschwächten Liechtensteiner frohlocken. Der zweite Punkt in Folge in der FIFA-WM-Qualifikation lässt sie an weitere Achtungserfolge glauben.

Sandro Wieser (rechts) setzt sich gegen Miroslav Stoch durch
Sandro Wieser (rechts) setzt sich gegen Miroslav Stoch durch ©AFP/Getty Images

Am Ende mussten sie noch mal kurz zittern, als die Slowaken alles nach vorne warfen, flankten, schossen, köpften – doch es reichte. Als der Schiedsrichter abpfiff, stand er fest, der Punktgewinn gegen einen Gegner, der es an der FIFA-WM 2010 in Südafrika gar in die Runde der letzten 16 schaffte. 1:1 – wie schon Ende März gegen Lettland, den Teilnehmer an der UEFA Euro 2004.

René Pauritsch frohlockte nach dem Spiel: "Kämpferisch war das großartig. Ein bisschen Glück war zum Schluss dabei. Doch den Punkt haben die Jungs verdient." Schließlich habe seine Mannschaft lange mitgehalten mit den Slowaken – "und wenn man ihre Namen liest, ist das keine Selbstverständlichkeit", sagte der Trainer der Ländle-Kicker und meinte Spieler wie Marek Hamšík, den seine Abwehrreihe erstaunlich gut unter Kontrolle hielt.

Gegen einen Gegner vom Zuschnitt der Slowakei gepunktet und gar bis zur 73. Minute geführt zu haben, in der ersten Halbzeit gar überlegen gewesen zu sein, das ist auch deshalb speziell, weil das Team aus dem Ländle auf drei Routiniers verzichten musste. So fielen Abwehrchef Martin Stocklasa, Mittelfeld-Puncher Michele Polverino und Flügelflitzer Franz Burgmeier wegen einer Gelb-Sperre aus – die Routine von 198 Länderspielen fehlte in der Startelf.

Und nicht nur das: Zu allem Überfluss musste Pauritsch nach 28 Minuten auch noch Mario Frick verletzt auswechseln, den Stoßstürmer und Rekordnationalspieler (107 Spiele).

"Ich bin stolz auf alle, wie wir mit Kampf und Einsatz die Absenzen unserer Routiniers wettgemacht haben", jubelte Pauritsch. Und Sandro Wieser, der 20-jährige Mittelfeldspieler von der 2. Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim, ließ die Welt wissen: "Wir waren mutig, selbstbewusst, und wenn wir das sind, können wir gegen alle bestehen. Das weiß man nicht erst seit heute. "

Heute zumindest gab es eine weitere Bestätigung der liechtensteinischen Zähigkeit, die schon gegen Lettland oder aber in vergangenen Qualifikationen zu bestaunen war. "Machen wir so weiter, gibt es sicher noch den einen oder anderen Punkt in dieser Ausscheidung", hofft Trainer Pauritsch, der den zweiten Punkt im zweiten Pflichtspiel errungen hat, seit er Hans-Peter Zaugg als Cheftrainer abgelöst hat.