Verratti will sich bei Italien etablieren

Zdeněk Zeman ist ein erfahrener Trainer und hat eine guten Ruf dafür, aus launenhaften Talenten das Beste herauszuholen. Oft kam es vor, dass Spieler seine Mannschaft verlassen haben und dann untergegangen sind. Italiens Talent Marco Verratti ist da aber eine Ausnahme.

Nachdem er Pescara verlassen hat - das unter Zeman letzte Saison gerade erst in die Serie A zurückgekehrt war - hat der 19-Jährige sich scheinbar problemlos bei Paris Saint-Germain FC eingelebt und wurde gleich zum Liebling der Fans. Verratti, der im August gegen England sein Länderspieldebüt gab, sprüht nur so vor Patriotismus und will sich auf der internationalen Bühne unbedingt beweisen. "Momentan konzentriere ich mich auf die Gegenwart. Ich will unbedingt für die Nationalmannschaft spielen, wenn es sein muss dann halt im Tor", sagte er.

Sein 12-Millionen-Euro-Transfer in die französische Hauptstadt wurde durch einige andere große Transfers, wie die von Thiago Silva und Zlatan Ibrahimović, in den Schatten gestellt. L'Equipe fragte: "Wer ist Marco Verratti?" Die Antwort darauf gab er bald auf dem Platz und holte sich dabei das Lob von Zlatan Ibrahimović ab. "Er wird kein großer Spieler werden, er ist es bereits", sagte der Schwede.

Der zierliche Mittelfeldspieler, der als klassische Nummer 10 begann, änderte seine Rolle während der Aufstiegssaison mit Pescara und wurde mehr zu einem tiefer agierenden Spielmacher, etwa wie Andrea Pirlo. Verratti, der als langfristiger Nachfolger für den so verehrten Juventus-Spieler angesehen wird, bleibt auf dem Boden und will niemanden nachahmen. "Ich fühle mich nicht wichtig", sagt er. "Ich bin froh genug, mit 19 in der Nationalmannschaft zu sein, das schaffen die meisten Spieler nicht. Ich kann nur ich selbst sein und versuchen mich zu verbessern, das ist das einzige Ziel, das ein Spieler in meinem Alter haben sollte. Ich weiß nicht, ob ich ein Spieler für die Zukunft bin, ich muss an die Gegenwart denken."

Nach vier Punkten aus den ersten beiden Spielen gegen Bulgarien und Malta in der Gruppe B der Qualifikation zur FIFA-WM 2014 reist Italien am Freitag nun nach Armenien und Cesare Prandelli sucht einen Platz in der Mannschaft für Verratti. "Ich denke, dass er neben Pirlo spielen kann, vielleicht ein wenig vor ihm. Sie könnten im Spiel sogar die Positionen tauschen", sagte der Trainer. Verratti fügte hinzu: "Ich habe ein paar Spieler bei Pescara in der letzten Saison hinter den Stürmern gemacht, ich sehe mich als vielseitigen Spieler. Aber natürlich, für Italien werde ich überall spielen."