UEFA-Präsident ist stolz auf Europas Trio
Montag, 5. Juli 2010
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Die drei europäischen Halbfinalisten bei der FIFA-WM schicken sich an, als erstes Team außerhalb des eigenen Kontinents den Weltmeistertitel zu holen. UEFA-Präsident Michel Platini wünscht ihnen alles Gute.
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Der UEFA-Präsident schreibt aus Südafrika:
Die Herausforderung war groß, und die südafrikanische Bevölkerung hat sich ihrer angenommen. Die erste Ausrichtung der FIFA-Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent wurde zu einem vollen Erfolg.
Im Verlauf des Turniers bekam die Organisation die nötige Routine, ein Rädchen griff ins andere. Die außerordentliche Freundlichkeit und der besondere Sinn für Gastfreundschaft, sowie der Stolz eines gesamten Volkes erledigten den Rest.
Die Südafrikaner verarbeiteten die Trauer über das Ausscheiden der Bafana Bafana in Windeseile und identifizierten sich anschließend einfach mit ihrem ganzen Kontinent. Während des Turniers mit all seinen Freuden und Enttäuschungen teilten sie die Freude mit allen angereisten Anhängern, die die Weltmeisterschaft zu einem Fest des Fußballs machten. Auch zeigte sich das südafrikanische Volk sehr respektvoll gegenüber allem und jedem. Dazu kann ich ihnen nur gratulieren.
In Bezug auf den Fußball und im Hinblick auf die anstehenden Halbfinalpartien mit drei europäischen Vertretern gibt es keinen Zweifel daran, dass wir Zeuge werden des Triumph der technischen Ausbildung, des gesunden Managements und der ausgezeichneten Verwaltung.
Die drei Nationen, die in den vergangenen zehn Jahren die meisten Jugendturniere gewonnen haben, stehen nun im Halbfinale: Deutschland, das 2009 die UEFA-U21-Europameisterschaft gewann, die Niederlande, die im Jahr 2007 den U21-Titel holten und natürlich Spanien, das viermal in Folge den UEFA-Maurice-Burlaz-Pokal gewann, der dem nationalen Verband mit den besten Resultaten bei den UEFA-Jugendwettbewerben verliehen wird. Ist dies alles nur Glückssache? Ich glaube nicht.
Selbstverständlich stimmt einen dieses Ergebnis zufrieden. Drei Teams, die jung sind und mit frischen Herzen aufspielen, die einstudierte Spielzüge zeigen, welche aber trotzdem noch Platz für Kreativität lassen. Das macht mich nicht nur glücklich, sondern auch diese drei großen Fußballnationen können daraus ihre Freude ziehen. Es zeugt vom Sieg des schönen Fußballs, mit der Betonung auf Offensiv-Fußball. Schlussendlich ist das die Belohnung für drei Fußballverbände, die mit Weitblick in die Ausbildung und das Training ihrer jungen Spieler investiert haben. Dieses Modell könnte für den ersten Weltmeistertitel eines europäischen Teams außerhalb des eigenen Kontinents Pate stehen.
Ich möchte deshalb die Möglichkeit ergreifen, allen drei europäischen Teilnehmern alles Gute zu wünschen - und möge das beste Team gewinnen.