Auf der Suche nach Normalität
Mittwoch, 18. November 2009
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Heute Abend empfängt Deutschland zum letzten Länderspiel des Jahres die Elfenbeinküste. Im ersten Spiel nach dem tragischen Tod von Robert Enke geht es auch um die Suche nach Normalität.
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Heute Abend empfängt Deutschland zum letzten Länderspiel des Jahres die Elfenbeinküste in Gelsenkirchen. Im ersten Spiel nach dem tragischen Tod von Robert Enke geht es auch um die Suche nach Normalität.
Schwung und Elan?
Natürlich will niemand den Tod von Robert Enke vergessen, wenn heute Abend in Gelsenkirchen die deutsche Nationalmannschaft zu ihrem letzten Länderspiel in 2009 gegen die Elfenbeinküste zum freundschaftlichen Vergleich antritt. Es wird eine Gedenkminute geben und angeblich soll auch sein Trikot einen Platz auf der Spielerbank finden. Aber vor allem geht es darum, "in den sportlichen Alltag zurückkehren", wie Teammanager Oliver Bierhoff feststellte. "Wir haben uns am Sonntag auf der Trauerfeier individuell von Robert verabschiedet. Er selbst hätte gewollt, dass die Mannschaft mit Schwung und Elan spielt - so wollen wir es am Mittwoch halten."
Wiese und Neuer je eine Halbzeit
Das Spiel gegen die Ivorer, die sich ebenfalls für die FIFA-WM 2010 in Südafrika qualifizieren konnten, wird Bundestrainer Löw noch einmal etwas ausgiebiger zum Testen nutzen. Zwischen den Pfosten – sicherlich keine leichte Aufgabe im Spiel eins nach Enke – wird erstmals von Beginn an Tim Wiese von Werder Bremen stehen. "Tim hat noch kein Spiel von Beginn an gemacht und wird deshalb anfangen", so Bierhoff. "Aber auch Manuel Neuer wird in der zweiten Halbzeit vor seinem Heimpublikum zum Einsatz kommen."
Kießling in der Startelf
In der Startelf wird erstmals auch Stefan Kießling, der zurzeit erfolgreichste Torschütze der Bundesliga, stehen. "Ich freue mich für ihn, er hat sich seinen Einsatz verdient. Er hat hart an sich gearbeitet und die Ruhe nicht verloren", sagte Bierhoff. "Stefan hat immer wieder seinen Ehrgeiz gezeigt. Ich glaube, dass er in Leverkusen mit Jupp Heynckes ein hervorragendes Umfeld hat, um sich weiter zu entwickeln."
Drogba fehlt
Superstar Didier Drogba wird der Elfenbeinküste verletzungsbedingt fehlen, während die Deutschen durch das Fehlen von Miroslav Klose bedingt wohl wieder in einem 4-2-3-1-System auflaufen werden. Der Kreativpart im Mittelfeld dürfte Mesut Özil, Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger zufallen, während Christian Gentner wohl die Position des angeschlagen fehlenden Michael Ballack übernimmt. In der Abwehr dürfte es eine neue Chance als Rechtsverteidiger für Andreas Beck geben.
Gut besetzte Gäste
Die Forderungen des Management an die Mannschaft ist jedenfalls klar umrissen: "Wir spielen zu Hause. Mit Sicherheit sind die Afrikaner gut besetzt, aber wir haben auch schon andere starke Mannschaften geschlagen. Zudem hat unser Team in schwierigen Situationen immer wieder gezeigt, dass es gut Fußball spielen kann." Ähnlich sieht es auch Philipp Lahm, der in Abwesenheit von Ballack Kapitän der DFB-Elf sein wird.
Offensivspiel verbesserungswürdig
"Wir können zwar mit der souveränen WM-Qualifikation sehr zufrieden sein, aber wir müssen noch an einigen Dingen arbeiten. Vor allem unser Spiel nach vorne gegen defensiv eingestellte Mannschaften ist stark verbesserungswürdig", so Lahm, der sich erfreut über seine Auswahl zum Spielführer zeigte. "Ich spüre das Vertrauen des Trainers und fühle mich dadurch bestätigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich werde hier intern immer meine Meinung sagen, meinen Mannschaftskollegen und auch dem Bundestrainer."