Cannavaro schreibt Geschichte

Als Italiens Kapitän Fabio Cannavaro im Juni mit seinem 126. Länderspiel den Rekord von Paolo Maldini einstellte, kam wenig Freude beim 35-Jährigen auf, verloren seine Azzurri doch diese Partie im Rahmen des FIFA-Konföderationen-Pokals gegen Brasilien und schieden damit aus. Zwei Monate später hat sein Juventus-Teamkollege Gianluigi Buffon versprochen, im Testspiel gegen die Schweiz alles zu geben, denn dies "ist die beste Art, um Cannavaros Rekord zu feiern".

WM-Traum
Cannavaro, der im Sommer nach drei Jahren bei Real Madrid CF zu Juventus zurückgekehrt ist, feierte im Juni nicht, da sein Team gerade aus dem Wettbewerb ausgeschieden war. Nach wie vor ist sein Ziel nicht, persönliche Bestmarken aufzustellen, sondern Titel zu holen. "Mich hat vor kurzem jemand gefragt, ob ich vielleicht mal Trainer werden möchte, aber alles was ich derzeit sagen kann, ist, dass ich noch weiterspielen und möglichst viele Titel gewinnen möchte", sagte er. "Momentan wünsche ich mir nur eines: als Spieler und als Kapitän dieses Teams nach Südafrika [zur FIFA-WM] zu fahren."

Grandiose Karriere
Cannavaro begann seine Laufbahn in seiner Heimatstadt beim SSC Napoli, startete aber erst bei Parma FC voll durch. Dort gewann er zwischen 1995 und 2002 den UEFA-Pokal, zweimal die Coppa Italia und einmal den italienischen Superpokal. Dann, nach je zwei Jahren beim FC Internazionale Milano und bei Juventus, unterschrieb er 2006 bei Real und führte im Sommer Italien bei der WM in Deutschland in unnachahmlicher Manier zum Titel. Er wurde anschließend zum besten Spieler des Turniers gewählt und erhielt am Jahresende die Auszeichnung als FIFA-Weltfußballer des Jahres. In Madrid sammelte er noch weitere Titel: zwei Meisterschaften und den spanischen Superpokal.

Verletzungspech
Obwohl eine Verletzung seinen Einsatz bei der UEFA EURO 2008™ verhinderte, blieb er bis zum Viertelfinal-Aus gegen Spanien bei der Mannschaft. Jetzt ist Cannavaro zurück bei Juve und möchte einige Skeptiker widerlegen, die ihn schon im Spätherbst seiner Karriere sehen. Er ist nach wie vor Kapitän der Azzurri und ein wichtiger Bestandteil des Teams von Marcello Lippi. "Ich habe nie gesagt, dass die Chancen, unseren Titel zu verteidigen, bei eins zu einer Million liegen, ich bin überzeugt davon, dass Italien wesentlich bessere Aussichten hat", erklärte Lippi nun. "Ich sagte nur, wir hätten eine minimale Chance, wenn wir auf einige routinierte Spieler verzichten müssten."

Debütanten
Lippi bestätigte, dass Juventus-Mittelfeldspieler Claudio Marchisio und Genoa CFC-Verteidiger Domenico Criscito gegen die Schweiz ihr Debüt feiern werden, für Torhüter Buffon eine gute Nachricht. "Wir haben einen sehr guten Draht zu den beiden; sie kommen beide aus großartigen Mannschaften und wissen, wie man sich verhalten muss", sagte er. "Wir haben beim Konföderationen-Pokal nicht gut gespielt und das hat für einige Selbstzweifel bei uns gesorgt. Wir müssen jetzt gewinnen, weil wir unser Selbstvertrauen wieder aufbauen müssen. Außerdem ist das die beste Art, Cannavaros neuen Rekord zu feiern."