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Kein Nachlassen unter Del Bosque

Vor der Partie gegen Estland in der Qualifikation für die FIFA-Weltmeisterschaft am Samstag warnte Spaniens Nationaltrainer Vicente Del Bosque den aktuellen Europameister davor, nachlässig zu werden.

Del Bosque verlangt Konzentration
Del Bosque verlangt Konzentration ©Getty Images

Vor der Partie gegen Estland in der Qualifikation für die FIFA-Weltmeisterschaft am Samstag warnte Spaniens Nationaltrainer Vicente Del Bosque den aktuellen Europameister davor, nachlässig zu werden.

Starke Bilanz
Derzeit ist in Spanien alles in bester Ordnung. Im Juni haben die Iberer die UEFA EURO 2008™ gewonnen, und in der FIFA-Weltrangliste steht Spanien nach nunmehr 24 Begegnungen ohne Niederlage auf dem ersten Platz – die Serie hält bereits seit November 2006 an. In der Qualifikation für die WM 2010 gehört die spanische Nationalmannschaft zu den sechs europäischen Ländern, die nach zwei Spielen noch ungeschlagen sind. Es herrscht aber nicht nur dieses Gefühl der Unbesiegbarkeit, sondern es ist vielmehr ein Beweis für die Spielstärke, Konstanz und Qualität dieser Mannschaft. Aber Del Bosque ist vorsichtig. Er will alles dafür tun, damit sich keine Selbstgefälligkeit bei seinen Spielern einschleicht. Dem kleinsten Nachlassen soll vorgebeugt werden, das will der Trainerfuchs seiner Mannschaft vor dem Spiel gegen Estland am Samstag in Tallinn einimpfen. Del Bosque reagiert auch sehr zurückhaltend, wenn er danach gefragt wird, ob seine Mannschaft vor einer erfolgreichen Ära stehe – ähnlich wie Frankreich, das vor zehn Jahren FIFA-Weltmeister wurde und dann die UEFA EURO 2000™ sowie zweimal den FIFA-Konföderationenpokal gewinnen konnte.

Richtige Einstellung
"Ich hoffe, dass es die Zeit von Spanien ist, aber das ist nicht einfach: Nach einem Erfolg kann man sehr leicht tief fallen", sagte der ehemalige Trainer von Real Madrid CF. "Das ist Frankreich und nun auch Italien passiert, nachdem sie ein großes Turnier gewonnen hatten. Bei Frankreich trat das bei der Weltmeisterschaft 2002 ein, während Italien nach dem Erfolg in Deutschland vor zwei Jahren Probleme bekam. Deshalb glaube ich, dass wir intensiv daran arbeiten müssen, solch eine Situation bei Spanien zu vermeiden. Wir haben mit Sicherheit eine ganze Menge großartiger Spieler, guter Leute. Ich denke, dass sie nicht locker lassen werden, aber es ist auch wichtig für einen guten Sportler, dass er immer neue Höhen erreichen will."

Mechanismen
Del Bosque hat nach Luis Aragonés' Abgang nur wenig an der Mannschaft, die bei der UEFA EURO 2008™ triumphiert hat, geändert. Das liegt natürlich auch an den konstant guten Leistungen von Spielern wie Xavi Hernández, David Villa oder Iker Casillas. Aber es hat auch etwas mit der Philosophie des Madrilenen zu tun. "Wir haben eine Gruppe von Leuten, die weiß, wie die Mechanismen dieser Mannschaft funktionieren, weil sie schon in den Jugendteams zusammen gespielt haben. Ich will so wenig wie möglich zwischen der Rolle des Spielers in seinem Verein und hier bei der Nationalmannschaft ändern."

Mittelfeld – das Herz der Mannschaft
Vor den Partien gegen Estland am Wochenende und Belgien am Mittwoch setzt Del Bosque deshalb auf Altbewährtes. So soll das Spiel wieder im Mittelfeld diktiert werden, über einen Xavi, auch wenn Fernando Torres, Villa oder Casillas größere Namen haben. "Der spanische Fußball läuft über das Mittelfeld, das ist unsere Basis", erklärt er. "Unsere Philosophie ist, dass das Mittelfeld das Spiel lenkt. Wenn man Xavi, Andrés Iniesta, Xabi Alonso, Marcos Senna, Cesc Fabrègas und David Silva zur Verfügung hat, bestimmen sie den Stil, den eine Mannschaft spielt. Aber es gibt keinen speziellen Fußball, den bestimmte Nationalmannschaften spielen, wie das früher war. Vor 20 Jahren konnte man englische und italienische Spielweisen vielleicht einfacher zuordnen, aber nun hat jeder die gleiche taktische Mischung. Es geht nur darum, wer die besten Spieler hat und wie gut diese spielen." Wenn dem wirklich so ist, sollte Spanien Weltmeister werden.

Vicente Del Bosque sprach im vergangenen Monat bei der achten UEFA-Konferenz für europäische Nationaltrainer in Wien mit uefa.com.