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Mannschaft des Turniers der EURO 1984

Die Mannschaft setzte sich aus Spielern von vier Nationen zusammen, darunter das französische Trio Jean Tigana, Alain Giresse und Michel Platini.

Frankreich holte sich 1984 den EM-Titel
Frankreich holte sich 1984 den EM-Titel Popperfoto via Getty Images

TORHÜTER

Harald Schumacher (Bundesrepublik Deutschland)
Auch wenn der Torhüter für sein übles Foul gegen Patrick Battiston bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1982 heftigst kritisiert wurde, so ließ er sich davon 1984 nicht aus dem Konzept bringen. Sein erstes großes Turnier spielte Schumacher 1980 als Nachfolger von Sepp Maier und gewann direkt den EM-Titel. Die Verteidigung dieses Titels verlief für Deutschland 1984 allerdings äußerst enttäuschend. Schumacher lief zur Höchstform auf, konnte aber letztlich auch nicht das Ausscheiden nach der Vorrunde verhindern. 1982 und 1986 musste er sich im Finale der Weltmeisterschaft zwei Mal geschlagen geben, insgesamt bestritt er 76 Länderspiele. Mit dem 1. FC Köln, für den er 15 Jahre zwischen den Pfosten stand, wurde er meister.

Harald Schumacher
Harald Schumacher

ABWEHR

João Pinto (Portugal)
Der legendäre Rechtsverteidiger spielte seine gesamte Karriere (16 Jahre) für den FC Porto und machte zum ersten Mal bei der UEFA-Europameisterschaft 1984 von sich reden. Vor dem Turnier hatte der Portugiese erst sechs Länderspiele absolviert und begeisterte sowohl als fintenreicher Angreifer wie auch als gnadenloser Verteidiger. Pinto, der insgesamt auf 70 Länderspiele (42 als Kapitän) kam, nahm nur an einem weiteren großen Turnier teil, der FIFA-WM 1986, welche für ihn äußerst enttäuschend verlief. Auf Vereinsebene lief es für Pinto dafür umso besser. Mit Porto holte er neun Meisterschaften und gewann vier Mal den portugiesischen Pokal. Seinen größten Erfolg feierte Pinto 1987, als er Porto als Kapitän zum 2:1-Finalsieg gegen Bayern München im Pokal der europäischen Meistervereine führte.

Karlheinz Förster (Bundesrepublik Deutschland)
Der Jüngere der beiden Förster-Brüder gehörte zur Siegermannschaft der EURO 1980 und stellte seinen Bruder Bernd zumeist in den Schatten. Karlheinz galt als einer der unbarmherzigsten und besten Verteidiger seiner Zeit und nahm im Finale 1980, mit damals 21 Jahren, den belgischen Star Jan Ceulemans komplett aus dem Spiel. Insgesamt stand Förster 81 Mal für Deutschland auf dem Platz und wurde zwei Mal Vizeweltmeister. In der Bundesliga errang er mit dem VfB Stuttgart 1984 die deutsche Meisterschaft und wechselte im Jahr 1986 zu Olympique Marseille, wo er sich 1990 standesgemäß mit dem Gewinn des Doubles in den Ruhestand verabschiedete.

Morten Olsen
Morten Olsen©Bob Thomas/Getty Images

Morten Olsen (Dänemark)
Olsens Laufbahn als Nationalspieler währte fast zwei Jahrzehnte, doch es dauerte bis Mitte der 1980er-Jahre, bis er zu einem der besten Liberos der Welt wurde. Dänemark spielte zum ersten Mal seit knapp 20 Jahren wieder bei einem großen Turnier mit, und Olsen, zu diesem Zeitpunkt 34, führte seine Mannschaft als Kapitän bis ins Halbfinale, welches er aber aufgrund einer Verletzung verpasste. Olsen führte die dänische Mannschaft auch bei der ersten Teilnahme an einer FIFA-Weltmeisterschaft (1986) als Kapitän an und spielte anschließend zwei Jahre später auch die UEFA-Europameisterschaft in Deutschland. Im Jahr darauf absolvierte Olsen das 100. Länderspiel für Dänemark. Seit dem Jahr 2000 ist er Trainer der dänischen Nationalmannschaft und betreute das Team bei den FIFA-Weltmeisterschaften 2002 und 2010 sowie der UEFA EURO 2004.

Andreas Brehme (Bundesrepublik Deutschland)
Brehme erlangte bei der FIFA-WM 1990 Heldenstatus bei den deutschen Anhängern. Im Halbfinale gegen England verwandelte er einen Freistoß mit dem linken Fuß, und im Finale versenkte er den entscheidenden Elfmeter gegen Argentinien kurz vor dem Ende der Partie mit rechts. Brehme trug das deutsche Trikot 86 Mal und stand in Diensten des 1. FC Kaiserslautern (zwei Mal), des FC Bayern und Injter Mailand. Bei allen drei Stationen gewann Brehme die nationale Meisterschaft und nahm zusätzlich an drei Europameisterschaften teil.

Andreas Brehme
Andreas Brehme©Getty Images

MITTELFELD

Fernando Chalana (Portugal)
Chalana spielte in der Qualifikation zur UEFA-Europameisterschaft 1984 eine tragende Rolle und auch im Turnier setzte er seine gute Leistung fort. Im Halbfinale legte er zwei Mal für Rui Jordão auf, was für die Gastgeber aus Frankreich fast das Aus bedeutet hätte. Gegen Rumänien noch verletzt, präsentierte sich der Spielmacher gegen Deutschland, Spanien und Frankreich in blendender Form und lehrte die Gegner mit seinem linken Fuß das Fürchten. Nach dem Turnier wechselte der Portugiese von Benfica zu Girondins Bordeaux, hatte aber viel mit Verletzungen zu kämpfen und fasste in Frankreich nie richtig Fuß. 1987 kehrte er zu Benfica zurück, schaffte es aber nicht, an die vergangenen Erfolge anzuknüpfen.

Alain Giresse (Frankreich)
Giresse, ein kleiner, wendiger Mittelfeldspieler, war der perfekte Adjutant für Michel Platini. Er spielte bereits während der FIFA-WM 1982 für Frankreich, wo er gegen Nordirland zwei Tore machte. Auch im legendären Halbfinale, in dem die Franzosen der Bundesrepublik Deutschland unterlagen, erzielte er einen Treffer. Bei der UEFA-Europameisterschaft 1984 hatte er ebenfalls großen Anteil am Erfolg, indem er das Spiel lenkte und organisierte und seinem Spitznamen "der Motor" alle Ehre machte. Auf Vereinsebene kam Giresse auf 500 Partien und gewann mit de Girondins Bordeaux zwei Mal die französische Meisterschaft, ehe er zu Olympique de Marseille wechselte. Nach seiner aktiven Laufbahn trainierte er Paris Saint-Germain und Toulouse sowie die Nationalmannschaften von Georgien, Gabun, Mali, Senegal und Tunesien.

Jean Tigana (Frankreich)

Tigana musste sich bei der Wahl des Ballon d'Or im Jahr 1984 nur Michel Platini geschlagen geben. Mit einer perfekten Mischung aus Technik und Körpereinsatz demonstrierte der in Mali geborene Mittelfeldspieler gerade dann seine Klasse, wenn es am meisten darauf ankam. So bereitete er unter anderem mit einem beherzten Sprint an der Außenlinie den Siegtreffer von Michel Platini in der Nachspielzeit des Halbfinals gegen Portugal vor. Tigana nahm mit Les Bleus auch an den Weltmeisterschaften 1982 und 1986 teil und beendete seine Nationalmannschaftskarriere nach 52 Einsätzen. Er wurde fünf Mal französischer Meister, drei Mal davon mit Bordeaux und zwei Mal mit Olympique Marseille. Als Trainer leitete er unter anderem die Geschicke von Lyon, Monaco, Fulham, Beşiktaş und Bordeaux.

Michel Platini
Michel PlatiniIcon Sport via Getty Images



Frank Arnesen (Dänemark)
Der offensive Mittelfeldspieler war ein Schlüsselspieler des dänischen Teams, welches sich bei der UEFA-Europameisterschaft 1984 sowie bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1986 die Ehre gab. In der Gruppenphase war er zwei Mal vom Elfmeterpunkt erfolgreich, doch im Halbfinale konnte er sein Team nicht mit Strafstößen unterstützen, da er verletzungsbedingt ausfiel. Zwei Jahre später lief Arnesen in Mexiko erneut auf, doch nach einer Roten Karte verpasste er die Achtelfinal-Niederlage gegen Spanien. Nach drei niederländischen Meisterschaften mit Ajax und Eindhoven zwang ihn eine Verletzung im Alter von 31 Jahren zum Karriereende. Arnesen arbeitete als Sportdirektor unter anderem bei Tottenham Hotspur, Chelsea und dem Hamburger SV.

Michel Platini (Frankreich)
Michel Platini übertraf alle Erwartungen, als er Les Bleus 1984 als Kapitän zu ihrem ersten internationalen Triumph führte. Er traf in allen fünf Partien, in den Gruppenspielen gegen Belgien und Jugoslawien markierte er jeweils sogar drei Tore. Bereits vor dem Turnier wurde der Spieler vom italienischen Meister Juventus zum Torschützenkönig der Serie A gekrönt und erhielt nach der EM auch noch den Ballon d'Or. Es sollte nicht der letzte sein, denn Platin gewann diese Auszeichnung als einziger Spieler drei Mal in Folge. Der Franzose stach auch bei den FIFA-Weltmeisterschaften 1982 und 1986 heraus und brachte es in 71 Länderspielen auf beachtliche 41 Treffer. Platini trainierte Frankreich von 1988 bis 1992 und war später Präsident der UEFA.

ANGRIFF

Rudi Völler (Bundesrepublik Deutschland)
Mit 47 Toren in 90 Länderspielen zählt Rudi Völler zu den erfolgreichsten Torjägern in Europa. Er nahm an drei UEFA-Europameisterschaften sowie drei FIFA-Weltmeisterschaften teil und wurde 1990 in Italien Weltmeister. Bei seinem ersten großen Turnier, der Europameisterschaft 1984, schied er mit Deutschland bereits nach der Gruppenphase aus und vier Jahre später war das Turnier für ihn mit einem gebrochenen Arm früh gelaufen. Völlers Klubkarriere, welche er größtenteils bei Werder Bremen und der Roma verbrachte, erreichte bei Olympique Marseille und dem Gewinn der UEFA Champions League 1993 ihren Höhepunkt. Er trainierte die deutsche Nationalmannschaft und führte sie 2002 ins WM-Finale.