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#GERITA: Duell der Defensiv-Perfektionisten

Vor dem großen Showdown am Samstag singen Deutschland und Italien Loblieder auf die gegnerische Abwehrreihe.

Starke Defensivleistungen ziehen sich seit knapp drei Wochen wie ein roter Faden durchs Turnier. Pro Spiel gab es im Schnitt nur zwei Tore und ein beispielloses Schützenfest ist auch am Samstag in Bordeaux nicht zu erwarten.

Bei Deutschland steht nach vier Begegnungen noch die Null, Italien kassierte lediglich ein Tor, als man im letzten Gruppenspiel mit 0:1 gegen die Republik Irland verlor - in einer eigentlich bedeutungslosen Partie, für die Trainer Antonio Conte seine Mannschaft zur Hälfte durchgewürfelt und komplett auf Abwehrchef Giorgio Chiellini verzichtet hatte.

Gegen Spanien kehrte der Innenverteidiger zurück in die Startelf und steuerte seinen Teil zu der wohl besten Defensivleistung eines Teams im ganzen Turnier bei. Um diese Abwehr zu knacken, so Mario Gomez, müsse "man dafür investieren".

Ähnlich klingen die Töne aber auch im italienischen Lager: "Wir müssen den Everest erklimmen" meinte Mittelfeldakteur Alessandro Florenzi. Jérôme Boateng und Mats Hummels dürfen sich geschmeichelt fühlen, wurden sie zuletzt doch nur als "Fels in der Brandung" beschrieben.

Hummels würde das Lob aber nie für sich und seinen künftigen Vereinskollegen alleine beanspruchen. "Ich betone immer wieder, wie wichtig es ist, dass die ganze Mannschaft für eine defensive Stabilität sorgt." Nur weil die gewissenhafte Arbeit gegen den Ball schon ganz vorne beginnt, würde man als Verteidiger so gut aussehen, meinte der 27-Jährige weiter.

"Wir verteidigen sehr hoch und versuchen, den Gegner durch ein frühes Gegenpressing vom Tor wegzuhalten. Für die Mannschaft ist es eine sehr gute Sache, dass wir seit fünf Spielen [inklusive des letzten Testspiels gegen Ungarn] ohne Gegentor sind. Es zeigt, dass wir einen guten Weg eingeschlagen haben, mit dem wir das Turnier gewinnen können."

"Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften" - die alte Ballsport-Weisheit wird bei diesem Turnier nicht so schnell ins Wanken geraten. Für Deutschland geht es zunächst aber nur um den Halbfinaleinzug und der Weg dorthin erfordert ein gewisses Maß an Risiko.

Italien wird Deutschland viel Ballbesitz überlassen und diesen gilt es dann mit mutigen Laufwegen in Torchancen umzumünzen. Hummels sieht die Möglichkeit, mit "einer Führung die Statik im Spiel der Italiener ein bisschen verändern zu können" - also die Italiener der Idee zu berauben, Deutschland vor allem über Konter bezwingen zu wollen.

Es könnte natürlich auch ganz anders kommen, wenn nämlich Italien, wie schon in der ersten Halbzeit gegen Spanien, die Initiative übernimmt und Deutschland hinten reindrängt. Welche Dynamik die Begegnung auch annimmt, für Torjäger Gomez ist eines ganz klar: "Es wird ein unangenehmes, spezielles und spannendes Spiel."