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Javier Hernández blüht bei Leverkusen auf

Javier Hernández ist ein Torjäger par excellence, dazu ein Twitter-Phänomen und ein Bewunderer von Cristiano Ronaldo - bei Leverkusen ist er absolut unverzichtbar geworden.

Javier Hernández blüht bei Leverkusen auf
Javier Hernández blüht bei Leverkusen auf ©Getty Images

Javier Hernández hat in dieser Saison eine Schallmauer durchbrochen: Seit seinem Wechsel nach Europa hat er mehr als 100 Tore erzielt und kann in Leverkusen jene Klasse voll zur Geltung kommen lassen, die er bei Manchester United und Real Madrid nur sporadisch andeuten durfte.

Andere sagen
"Tore entscheiden Spiele. Darüber hinaus hilft er der Mannschaft, er hat viel Tiefgang, zeigt gute Laufwege und ist im Strafraum ein Spieler, der immer gute Positionen findet. Er ist unberechenbar."
Roger Schmidt, Trainer Leverkusen

"Als wir ihn zu uns geholt haben, gab es die Vermutung, dass er eine längere Eingewöhnungszeit braucht. Wir dachten, dass wir ihn hauptsächlich als Joker einsetzen würden. Hernández bewegt sich unglaublich gut. Der Junge weiß, wo das Tor steht."
Sir Alex Ferguson, Ex-Trainer von Man. United

"Er hat einen ausgeglichenen Charakter und steht mit beiden Füßen auf dem Boden. Er ist sehr religiös und hat großes Vertrauen in Gott. Er ist auch sehr listig, aber in einer positiven Art und Weise. Javier hat so viele Eigenschaften, die ihn zu einem Vorbild für alle mexikanischen Fußballer machen."
José Luis Real, Ex-Trainer von Chivas

"Er ist ein sehr guter Freund von mir. Eine tolle Persönlichkeit und einfach einer der nettesten Menschen, den ich im Fußballgeschäft kennengelernt habe."
David de Gea, Torwart von Man. United und Spanien

Aktuelle Bilanz
Nationalmannschaft: 88 Einsätze, 45 Tore
UEFA-Vereinswettbewerbe: 51 Einsätze, 16 Tore
Nationale Wettbewerbe: 262 Einsätze, 110 Tore

Chicharito gibt Antworten

Erfolgsfaktoren
Manchester Unite

• Sein Transfer wurde lange so geheim wie möglich gehalten. Sogar sein Großvater Tomás Balcázar ging bei der Abreise von Hernández davon aus, dass er nur kurz in die USA fliegen würde. Sein erstes Tor für die Red Devils gelang ihm im Community Shield gegen Chelsea (August 2010) und war durchaus kurios: Sein eigentlicher Schuss missglückte völlig, doch von seinem Gesicht sprang der Ball ins Tor.

• Hernández avancierte schnell zum erfolgreichsten mexikanischen Torjäger der Premier-League-Geschichte. Sein sechster Treffer brachte ihm diesen Rekord ein (Guillermo Franco hatte in der Saison 2009/10 fünf Mal für West Ham getroffen). Die Bestmarke für einen mexikanischen Spieler schraubte Chicharito anschließend auf 37 hoch.

• Als erster United-Spieler seit Ruud van Nistelrooy (2001/02) markierte er mehr als 20 Tore in seiner Debüt-Saison und wurde mit dem Matt-Busby-Preis als Liebling der Fans ausgezeichnet.  "Ich habe davon geträumt, für Manchester United spielen zu können und dachte, dass ich in meiner ersten Saison für den Nachwuchs auflaufen und vielleicht nur ein paar Minuten bei den Profis zum Einsatz kommen würde. Dank dem Trainer und meinen Teamkollegen durfte ich dann doch etwas mehr spielen."

Bestritt als zweiter Mexikaner (nach Barcelonas Rafael Márquez) ein Endspiel der UEFA Champions League. Allerdings wurde es ein bitterer Abend für ihn, denn United unterlag 2011 im Wembley mit 1:3 gegen Barcelona.

Real Madrid
• Allerdings bekam er bei United danach nicht mehr die ganz langen Einsatzzeiten und suchte bei Real Madrid eine neue Herausforderung. Die Leihgabe debütierte in einer Derby-Niederlage gegen Atlético, beim zweiten Spiel gelangen ihm zwei Tore innerhalb von drei Minuten beim 8:2 gegen Deportivo La Coruña.

• Im Viertelfinale der UEFA Champions League 2014/15 markierte er das einzige Tor beim 1:0-Gesamterfolg gegen Atlético. Chicharito erklärte gegenüber UEFA.com später: "Dies war mein Höhepunkt im Trikot von Madrid."

Leverkusen
• In seiner ersten Saison bei der Werkself wurde er drei Mal zum Bundesliga-Spieler des Monats gewählt. Am 12. Dezember markierte er erstmals in seiner Vereinskarriere einen Dreierpack (5:0 gegen Mönchengladbach).

• Im September 2016 ließ er beim 3:2 gegen Mainz einen ganz besonderen Dreierpack folgen: Die Tore dabei erzielte er mit links, rechts und mit dem Kopf.

Hernández trifft 2010 gegen Frankreich
Hernández trifft 2010 gegen Frankreich©Getty Images

Mexikanische Nationalelf
• Wurde in den Kader für die FIFA-Weltmeisterschaft 2010 berufen und trat damit in die Fußstapfen seines Großvaters mütterlicherseits (1954) und Vaters (1986). Er kam bei der Endrunde auch zum Einsatz (anders als sein Vater) und erzielte gegen Frankreich auch ein WM-Tor (wie sein Opa).

Hätten Sie es gewusst?
• Hernández' Vater, der ebenfalls Javier Hernández heißt, wurde als Baby wegen seines leicht runden Aussehens und den grünen Augen Chícharo (Erbse) genannt. Der junge Javier Hernández erbte diesen Spitznamen und wurde "Chicharito" (die kleine Erbse).

• Es hat aber nicht nur Vorteile, aus einer Fußballfamilie zu stammen: "Ständig hieß es: 'Er ist der Sohn von Chícharo' oder: 'Er ist der Enkel von Tomás Balcázar'. Die Leute haben mich ständig verglichen. Es war schwierig, hat mich aber zu einer stärkeren Persönlichkeit gemacht."

• Chicharito hat enorm viele Fans, was sich auch auf seinen Follower-Zahlen in den sozialen Medien widerspiegelt: Rund 7,3 Millionen Menschen folgen ihm auf Twitter und auch auf Instagram ist er sehr aktiv. Der Mexikaner nutzt seine Popularität im Netz, um über seine Tätigkeiten als UNICEF-Botschafter zu informieren. Dabei setzt er sich vor allem für die Rechte von Kindern ein.

• In der Cartoon-Serie ¡Mucha Lucha! ist ein Charakter nach ihm benannt.

Hernández und Wayne Rooney nach dem Finale 2011
Hernández und Wayne Rooney nach dem Finale 2011©Getty Images

• Hernández lernte nach seinem Wechsel auf die Insel schnell Englisch: "Anfangs klangen die Akzente hier alle gleich, aber ich hatte ja keine Ahnung. Ich habe viel dazugelernt, aber es ist noch immer sehr schwer, Wazza [Wayne Rooney] zu verstehen."

• Der Linksverkehr stellte sich anfangs als größere Herausforderung dar. Auch die Verkehrsregeln in England waren um ein Vielfaches komplexer als die in seiner mexikanischen Heimat. "Es fühlte sich so an, als wurde meine ganze Welt zusammenbrechen."

• Laut Süddeutsche Zeitung nutzte Hernández in einem 44-minütigen Interview einst 23 Mal das Wort "Gott".

Er sagt
"Ich wusste schon als kleines Kind, dass ich Fußballer werde. Ich war besessen davon. Ich habe es geliebt, ins Stadion zu gehen und meinem Vater zuzuschauen. Ich bin sehr dankbar, das erlebt zu haben. Weil er Fußballer war, kam ich regelmäßig in den Genuss von Stadion-Atmosphäre."

"Vor meiner Zeit in Leverkusen war ich selten Stammspieler, hier darf ich regelmäßig von Beginn an spielen. Die Anzahl der Tore und Vorlagen sprechen für sich, ich liefere konstante Leistungen ab. Hier bei Leverkusen vermittelt mir man das Gefühl, wertvoll für die Mannschaft zu sein."

"Von Cristiano Ronaldo habe ich natürlich eine Menge gelernt. Vor allem hat mich seine Hingabe inspiriert, mit der er alles in seinem Leben angeht. Er will immer der Beste sein... und zwar bei allem, was er tut."

"Ich werde nie in einer Wohlfühloase sein. Ich will immer ein besserer Spieler und ein besserer Mensch werden. Ich möchte meiner Mannschaft helfen, die notwendigen Tore zu erzielen. Ich richte mich nur nach den Erwartungen meines Trainers und meinen eigenen Zielsetzungen. Und die sind beide identisch."

Rafael Márquez und ein weiterer Hernández
Rafael Márquez und ein weiterer Hernández©Getty Images

Was er noch erreichen kann
• Wenn er am sechsten Spieltag gegen Monaco aufläuft, stellt er Rafael Márquez' mexikanischen Rekord von 46 Partien in der UEFA Champions League ein.

• In seiner aktuellen Verfassung hat er auch beste Chancen, Hugo Sánchez als erfolgreichsten Torjäger Mexikos und aus CONCACAF-Nationen in europäischen Wettbewerben abzulösen. Der Ex-Goalgetter von Real Madrid markierte 17 Tore im Pokal der europäischen Meistervereine und 24 Europapokaltore insgesamt; Chicharito kann 14 in der UEFA Champions League vorweisen (16 Europapokaltore insgesamt).

• Der CONCACAF Spieler des Jahres 2015 hat nationale Titel in Mexiko und England gewonnen, ein großer UEFA-Titel fehlt aber noch.