Klopp will mit Dortmund angreifen

Trainer Jürgen Klopp von Borussia Dortmund will nach zuletzt drei Niederlage in Folge den Kopf nicht hängen lassen, gegen den SSC Napoli muss aber endlich wieder ein Dreier her. Für sein Gegenüber Rafael Benítez ist die Partie in Deutschland dagegen eine Standortbestimmung.

• Napoli ist mit einem Sieg durch. Ein Remis würde Napoli auch reichen, vorausgesetzt Arsenal FC und Olympique de Marseille trennen sich nicht ebenso mit einem Unentschieden. Dortmund ist bei einer Niederlage ausgeschieden, außer Arsenal verliert. Spielt Dortmund nur Remis, ist man raus, wenn Arsenal gewinnt.

Dortmund
Jürgen Klopp, Trainer
Fakt ist, wenn wir nicht zweimal gewinnen, wird es schwierig für uns. Das weiß der Gegner auch und das wird das Spiel auf gewisse Art mitbestimmen. Nichtsdestotrotz müssen wir morgen gewinnen und wollen unser Spiel durchziehen - da ist Druck drauf.

Wenn wir gewinnen, haben wir definitiv die spannendste Gruppe, denn bei [Olympique de] Marseille haben wir ja auch noch nicht gewonnen. Manche haben gesagt, das ist die stärkste aller Gruppen, manche haben gesagt, es wäre die spannendste Gruppe. Inwieweit sie spannend bleibt, hängt ein bisschen von uns ab. Keiner kann sich dann sicher sein. Unterschiedliche Konstellationen führen zu unterschiedlichen Dingen.

Wir haben drei Spiele in Folge verloren, aber einige Spieler haben bei Länderspielen Siege gehabt. Wir haben das Gefühl, das uns irgendwo ein paar Punkte fehlen, die wir gerne geholt hätten. Das hilft Napoli aber nur, wenn wir morgen schlecht Fußball spielen.

Wir sind hochkonzentriert und nicht so leicht von unserem Weg abzubringen, als dass uns diese Spiele, die völlig unterschiedlich waren, aus der Bahn werfen. Napoli hat gegen Parma verloren, ich glaube nicht, dass da jemand von einer Krise spricht. Vielleicht treffen zwei "krisengeschüttelte" Vereine aufeinander – am Ende wird's hoffentlich niemand sehen.

Letztes Pflichtspiel
Samstag: Dortmund - FC Bayern München 0:3 (66. Götze, 85. Robben, 87. Müller)
Weidenfeller; Großkreutz, Friedrich, Sokratis, Durm; Bender (79. Piszczek), Şahin; Błaszczykowski (71. Aubameyang), Mkhitaryan (71. Hofmann), Reus; Lewandowski

• Der BVB verlor zum ersten Mal seit Januar/Februar 2010 wieder drei Spiele in Folge.

Rund ums Team
Łukasz Piszczek hat gegen die Bayern das erste Spiel seit Mai bestritten und Klopp meinte: "Wenn wir ihn brauchen, ist er da". Sebastian Kehl (Knöchel) könnte ebenfalls zu seinem ersten Einsatz seit dem 1. September kommen, nachdem "wir seine Führungsqualität und Erfahrung morgen ganz gut gebrauchen könnten", so der BVB-Coach.

Neven Subotić hat sich bei der 1:2-Niederlage am 9. November beim VfL Wolfsburg einen Kreuzbandriss zugezogen und dürfte den Rest der Saison ausfallen. Mats Hummels zog sich während der Länderspielpause einen knöchernen Bandausriss am rechten Fersenbein zu, während Marcel Schmelzer mit einem Muskelfaserriss in der linken Wade ebenfalls ausfällt.

Napoli
Rafael Benítez, Trainer
Wir spielen gegen einen Gegner auf allerhöchstem Niveau, der sich diesen Respekt durch die fantastische letzte Saison erarbeitet hat. Für uns ist das Spiel ein Gradmesser, um zu sehen, wie weit wir in unserer Entwicklung schon sind.

Alle sind morgen gefordert, auf allen Positionen. Die Mittelfeldspieler müssen extrem nach hinten arbeiten, auch bei Ballbesitz muss sich dann unsere Hintermannschaft ins Spiel nach vorne einschalten. Ich erwarte eine geschlossene Mannschaftsleistung.

Wir haben es in drei von vier Spielen von Beginn an sehr gut gemacht. Einzig bei Arsenal hat es nicht so geklappt wie gewünscht. Die Mannschaft entwickelt sich immer noch, und selbst bei einer Niederlage oder einem Remis haben wir noch eine Chance, es in zwei Wochen besser zu machen.

Beide Teams haben Verletzungsprobleme und wir sind uns sicher, dass Dortmund morgen angreifen wird. Wir müssen einen Weg finden, wie wir verteidigen und ihnen gleichzeitig mit unseren Angriffen weh tun.

Letztes Pflichtspiel
Samstag: Napoli - Parma FC 0:1 (81. Cassano)
Reina; Maggio, Albiol, Britos, Armero; Behrami, Inler (87. Zapata); Callejón, Pandev (68. Hamšík, 77. Mertens), Insigne; Higuaín

• Napoli musste in der Serie A die erste Heimniederlage seit dem 12. Dezember 2012 einstecken. Von den zwischenzeitlichen 16 Ligaspielen im Stadio San Paolo wurden 13 gewonnen.

Rund ums Team
Miguel Britos, der wegen einer ausgekugelten Schulter seit dem 18. Oktober zuschauen musste, stand am Samstag in der Startelf. Marek Hamšík bestritt sein 278. Spiel für Napoli und zog in der Bestenliste des Klubs mit dem fünftplatzierten Paolo Cannavaro gleich, musste elf Minuten nach seiner Einwechslung mit einer Fußverletzung aber schon wieder runter und kann somit nicht gegen Dortmund auflaufen.

Hintergrund
• Dortmunds größter Triumph gegen eine italienische Mannschaft war der 3:1-Sieg gegen Juventus im Endspiel um die UEFA Champions League 1997 in München. In der letzten Saison hätte der BVB fast an diesen Triumphzug anknüpfen können und scheiterte erst im Finale an den Bayern. Bis zum Halbfinal-Rückspiel bei Real Madrid CF (0:2) blieb Dortmund zudem ungeschlagen.