Resolution zu Spielmanipulationen
Donnerstag, 11. April 2013
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Das Europäische Parlament hat eine Resolution verabschiedet, die alle Interessensvertreter dazu aufruft, Spielmanipulationen im Fußball und in anderen Sportarten gemeinsam zu bekämpfen.
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Das Europäische Parlament hat eine Resolution verabschiedet, die alle Interessensvertreter dazu aufruft, Spielmanipulationen im Fußball und in anderen Sportarten gemeinsam zu bekämpfen. Die UEFA verfolgt das Ziel, Spielmanipulationen und jegliche Korruption komplett zu unterbinden.
Das Parlament verlangt nach einem koordinierten und ganzheitlichen Ansatz im Kampf gegen Korruption und das organisierte Verbrechen. Dies soll durch ein Zusammenspiel von Sportorganisationen, der Polizei, Justizbehörden und Glücksspielanbietern gelingen, indem diese sich intensiv austauschen und Konzepte entwickeln.
Die UEFA sieht Spielmanipulationen als größte Gefahr für das Wohlergehen des Fußballs und dessen Integrität an und wird alles daran setzen, den reibungslosen und regulären Ablauf der Wettbewerbe sicherzustellen. Im Rahmen der verabschiedeten Resolution des Europäischen Parlaments hat sich die UEFA zu einer Null-Toleranz-Politik gegenüber Personen, die in Spielmanipulationen verstrickt sind, bekannt.
"Wenn das Ergebnis eines Spiels bereits vor Anpfiff feststeht, dann bräuchten wir diese Partie erst gar nicht spielen", sagte UEFA-Präsident Michel Platini im Hinblick auf die Resolution. "Kinder bräuchten keinen Fußball mehr spielen, die Menschen bräuchten nicht mehr in die Stadien zu kommen. Wir sind fest entschlossen, Betrüger, die Spiele verschieben, zu bekämpfen. Wer einer Spielmanipulation schuldig gesprochen wird, der muss mit einer sehr ernsten Strafe rechnen."
Der Dachverband des europäischen Fußballs betreibt ein System zur Entdeckung von Wettbetrug, welches alle Spiele in UEFA-Wettbewerben überwacht - das sind ungefähr 2 000 Spiele pro Saison und zusätzlich über 30 000 Liga- und Pokalspiele in den 53 Mitgliedsverbänden. Die UEFA versucht darüber hinaus, durch Aufklärung, Zusammenarbeit mit der Wettindustrie und harte Sanktionen, dieses Übel zu bekämpfen.
Die UEFA setzt sich auch für eine intensive Zusammenarbeit zwischen Sport und Staat ein, um den Fußball von Spielmanipulationen zu befreien. Zusätzlich wurden in den 53 Mitgliedsverbänden Integritätsbeamte eingesetzt, die auf nationaler Ebene gegen Spielmanipulationen ankämpfen und sich im Falle von betroffenen Mannschaften in UEFA-Wettbewerben mit der UEFA abstimmen und gemeinsam agieren.
Die Resolution des Europäischen Parlaments drängt die EU-Mitgliedsstaaten auch dazu, Spielmanipulationen in ihr Strafgesetz mit aufzunehmen und Mindeststrafen einzuführen. Weiter sollen spezialisierte Vollzugseinheiten Spielmanipulationen bekämpfen und sich dabei mit allen beteiligten Parteien austauschen und unbedingt auch als Anlaufstelle für Wettanbieter mit Informationen bezüglich ungewöhnlicher Wetteinsätze dienen.
Die Resolution fordert außerdem die EU-Mitgliedsstaaten auf, europaweite Kooperationen unter anderem durch gemeinsame Untersuchungseinheiten zu verstärken und auf dem Gebiet der Strafverfolgung zusammenzuarbeiten. Auch die Bekämpfung illegaler Wettseiten und das anonyme Wetten sollen in diesem Zuge bekämpft werden. Weiter sollen Informationen bezüglich Personen, die mit Spielmanipulationen in Verbindung gebracht werden oder in diesem Zusammenhang bereits bestraft wurden, effektiver ausgetauscht werden.
Die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedsstaaten werden dazu aufgerufen, in Zusammenarbeit mit Drittstaaten im Kampf gegen das organisierte Verbrechen im Bereich von Spielmanipulationen und Wettbetrug zu agieren. Bei diesen Drittstaaten handelt es sich allen voran um sogenannte "asiatische Wettoasen", in denen der Spielmanipulation gerade in Europa Tür und Tor geöffnet wird.
Abschließend wird in der Resolution die Wichtigkeit der richtigen Aufklärung von Sportlerinnen und Sportlern sowie Konsumenten ab einem jungen Alter durch die Sportorganisationen herausgestellt - dies sei ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Spielmanipulationen. Es wird nach Verhaltensmaßregeln für Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Verbandsspitzen und Vereinsangestellte verlangt, die eine Meldepflicht von verdächtigen Vorfällen sowie die Festlegung von fixen Strafen umfasst und so die Präsenz und Wahrnehmung des Themas und dessen Folgen verstärken soll.