UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Positiver Effekt durch finanzielles Fairplay

FFP Klublizenzierung

Die UEFA-Maßnahmen beim finanziellen Fairplay zeigen eine positive Wirkung. Zudem macht die UEFA deutlich, dass man auf dem Weg zu einer gesunden Finanzwirtschaft im europäischen Fußball keinen Schritt zurück machen wird.

UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino und UEFA-Präsident Michel Platini bei einer Pressekonferenz in Monaco
UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino und UEFA-Präsident Michel Platini bei einer Pressekonferenz in Monaco ©Sportsfile

Die Maßnahmen der UEFA im Rahmen des finanziellen Fairplays haben einen ersten positiven Einfluss auf die Landschaft im europäischen Vereinsfußball hinterlassen. Der europäische Fußballdachverband betonte derweil, dass es kein Umkehren von diesen Maßnahmen geben wird, da diese ins Leben gerufen wurden, um finanzielle Stabilität im Vereinsfußball auf dem Kontinent wiederherzustellen.

UEFA-Präsident Michel Platini sagte am Freitag in Monaco, dass alle großen Interessensvertreter im europäischen Fußball das finanzielle Fairplay einstimmig befürworten. Dadurch erhält die UEFA wichtige Unterstützung in dem Bestreben, im Fußball für gesunde Finanzen zu sorgen und die finanziellen Exzesse der letzten Zeit einzudämmen.

"Ich wiederhole mich – wir werden nicht umkehren", erklärte Platini. "Wir haben vor ein paar Jahren mit der einstimmigen Unterstützung aller europäischen Vereine, den Nationalverbänden und den Politikern die Entscheidung getroffen, finanzielles Fairplay einzuführen. Dies ist eine sehr positive Sache und wir werden den Weg weitergehen."

Hauptsächlich zielt das finanzielle Fairplay darauf ab, mehr Disziplin und Rationalität in die Finanzhaushaltung der Vereine einzuführen.  Der Druck auf Zahlung von hohen Gehältern und Ablösesumme soll begrenzt und die inflationären Auswirkungen eingeschränkt werden. Die Vereine werden ermutigt, gemäß ihrer Einkünfte zu wirtschaften und ihre Verbindlichkeiten rechtzeitig zu begleichen. All dies soll zu einer langfristigen Funktionsfähigkeit des europäischen Klubfußballs führen.

UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino erklärte, dass es einen sichtbaren und potenziell bedeutsamen Rückgang in Sachen Transferaktivität gegeben habe. Eine UEFA-Analyse hat bestätigt, dass im Januar 2012 viel weniger Geld ausgegeben wurde als ein Jahr zuvor. Die Transferausgaben beliefen sich auf 393 Millionen Euro, was einen 36-prozentigen Rücklauf im Vergleich zu der Rekordsumme von 613 Millionen Euro im  Januar 2011 darstellt. Im Januar 2012 wurde lediglich ein Transfer mit einer Ablösesumme von mehr als 15 Millionen Euro verzeichnet,  zwölf Monate davor waren es noch neun in dieser Größenordnung. Ein Vergleich zwischen Januar 2012 und dem Januar-Durchschnitt der Jahre zwischen 2008 und 2011 ergab einen 20-prozentigen Rückgang.

Betreffend der Transferaktivitäten im Sommer 2012 wurde festgestellt, dass bis zum letzten Tag vor der Schließung des Transferfensters europaweit 18 Spieler mit einer Ablösesumme von mindestens 15 Millionen Euro verpflichtet wurden. Auch dies bedeutet einen Rückgang im Vergleich zu den 26 Spielern in der kompletten Sommer-Transferperiode 2011 und dem Rekord von 33 Akteuren im Sommer 2009. Insgesamt wurden 1,753 Milliarden Euro ausgegeben, deutlich weniger als während des Vier-Jahres-Durchschnitts von 2,249 Milliarden Euro.

“Die aktuellen Winter- und Sommer-Transferausgaben von 2,065 Millionen Euro belaufen sich nur auf 75 % des Durchschnitts der Jahre 2008 bis 2011", erklärte Infantino. "Dies unterstreicht die Auswirkungen des finanziellen Fairplays und die Tatsache, dass sich mehrere Vereine überhoben oder jetzt keinen leichten Zugang zur Verschuldung mehr haben. Dies sind eindeutige Zahlen und Fakten und sie haben eine große Bedeutung."

Infantino warnte aber, dass die finanziellen Verluste in den Topligen trotz einer Stabilisation nach Jahren des Anstiegs noch immer auf einem historischen und gefährlichen Niveau sein. "Dadurch wird die Notwendigkeit des finanziellen Fairplays unterstrichen", sagte er und wies darauf hin, dass viele Vereine noch eine Menge Arbeit bei der Einführung von neuen Strategien im Rahmen des finanziellen Fairplays vor sich haben.

Die UEFA hat die Finanzkontrollkammer für Klubs (FKKK) als Nachfolgegremium des UEFA-Finanzkontrollausschusses ins Leben gerufen, die als UEFA-Organ für die Ausübung der Rechtspflege dienen soll.  Die FKKK hat die Kompetenzen, bei Nichterfüllung der Anforderungen Sanktionen zu verhängen und darf bei Fällen betreffend der Zulassung von Vereinen zu UEFA-Vereinswettbewerben entscheiden. Die Finanzkontrollkammer für Klubs hat eine Liste von möglichen Sanktionen, dazu gehören Warnungen, Geldstrafren, Punktabzüge bis hin zu Disqualifikation von laufenden Wettbewerben und/oder Ausschluss von zukünftigen Wettbewerben.

Infantino stellte klar, dass die Überwachungsmechanismen der FKKK bereits eine deutliche Auswirkung haben. Im Jahr 2011 wurden alle 237 teilnehmenden Klubs an UEFA-Vereinswettbewerben im Juni und September auf ausstehende Verbindlichkeiten überprüft. Zehn Vereine wurden daraufhin dem Kontroll- und Disziplinarausschuss der UEFA gemeldet, drei Klubs wurden von laufenden UEFA-Wettbewerben ausgeschlossen. In diesem Jahr wurden die 237 Vereine Ende Juni erneut auf ausstehende Verbindlichkeiten überprüft. Es gab im Vergleich zu den Zahlen vom 30. Juni 2011 einen 47-prozentigen Rückgang bei ausstehenden Gehaltszahlungen an Mitarbeiter, Sozialabgaben und Transferausgaben.

"Die Schlussfolgerung ist, dass die Überwachungsmechanismen der Finanzkontrollkammer für Klubs einen klaren und positiven Effekt haben", meinte Infantino. "Auch das finanzielle Fairplay ist auf einem guten Weg, der uns nach vorne führt."

Für dich ausgewählt