Monaco wirft City raus
Mittwoch, 15. März 2017
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Tiemoué Bakayoko sorgte 13 Minuten vor Schluss für den entscheidenden Treffer gegen Manchester City, so dass Monaco aufgrund der Auswärtstorregel ins Viertelfinale einzieht.
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Trotz eines starken Zwischenspurts hat Manchester City das Viertelfinale der UEFA Champions League verpasst. Nach dem 5:3-Erfolg vor drei Wochen in England verlor die Truppe von Pep Guardiola das Rückspiel in Monaco mit 1:3 und scheiterte somit aufgrund der Auswärtstorregel.
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Die offensivfreudigen Monegassen zeigten von Beginn an, wer Herr im eigenen Haus ist, und kamen nach sieben Minuten zur ersten Chance, als Nachwuchsstar Kylian Mbappé steil geschickt wurde, aber an Keeper Willy Caballero scheiterte. Eine Minute später klingelte es dann aber zum ersten Mal im Kasten der Engländer: Nachdem ein Hereingabeversuch von Benjamin Mendy noch abgeblockt worden war, passte Bernardo Silva flach und scharf in den Fünfer, wo Mbappé aus drei Metern den Fuß hinhielt und zur frühen Führung traf.
Auch im Anschluss waren die Hausherren das klar dominierende Team und wurden nach 29 Minuten mit dem zweiten Tor belohnt. Thomas Lemar bediente auf der linken Seite Mendy, der flach in den Strafraum passte, wo Aleksandar Kolarov das Leder verpasste, so dass Fabinho aus zehn Metern zum 2:0 einschießen konnte. Total enttäuschend war im ersten Durchgang die offensive Darbietung der Engländer, die mit nominell fünf offensiven Akteuren angetreten waren, aber keinen einzigen Torschuss zustande brachten.
Nach der Pause präsentierte sich City deutlich engagierter, ließ zunächst jedoch weiter jegliche Torgefahr vermissen. Erst in der 57. Minute zeigten die Engländer mal, was sie in der Offensive drauf haben: Nach starkem Zuspiel von Kevin De Bruyne lief Raheem Sterling aus halbrechter Position alleine auf Danijel Subašić zu, doch anstatt selbst den Abschluss zu suchen, versuchte Sterling, auf Sergio Agüero zurückzulegen, aber Andrea Raggi hatte den Braten gerochen und klärte vor dem einschussbereiten Argentinier.
Jetzt war City endgültig aufgewacht! Nach 62 Minuten ließ Leroy Sané auf der linken Strafraumseite in hohem Tempo Raggi stehen und passte in den Fünfer, wo Agüero das Leder über die Latte beförderte. Drei Minuten später hätten die Engländer verkürzen müssen, als erneut Agüero nach Zuspiel von David Silva alleine vor Subašić aufrauchte, aber am starken Keeper scheiterte. Nach 71 Minuten war es dann jedoch soweit: Subašić entschärfte einen Sterling-Flachschuss vor die Füße von Sané, der zum Anschlusstreffer abstauben konnte.
Nun war Monaco wieder gefordert und antwortete in der 77. Minute mit dem 3:1: Lemar zirkelte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum, wo Tiemoué Bakayoko aus neun Metern in die rechte Ecke einköpfte. City war sichtlich geschockt und brachte in der Schlussphase in der Offensive nichts mehr zustande, so dass die Truppe von Leonardo Jardim letztlich verdient in die Runde der letzten Acht einzieht.
Schlüsselspieler: Tiemoué Bakayoko
Bakayoko muss im Viertelfinal-Hinspiel eine Gelbsperre absitzen und wird Monaco mit einer Glanzleistung wie gegen City definitiv fehlen. Im Mittelfeld war er im ersten Durchgang eine echte Bank und in der zweiten Hälfte zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle, als er einen perfekt platzierten Kopfball zum entscheidenden Treffer im Tor von Caballero versenkte.
Monaco mit grenzenlosem Potential
Es ist beinahe erschreckend, wie gut Monacos Youngster noch werden, wenn man sieht, auf welchem Niveau sie bereits jetzt agieren. Raggi war mit 32 Jahren der einzige Feldspieler über 26. Acht Feldspieler waren sogar jünger als 24 Jahre. Kein Wunder, dass sich Subašić mit 32 Jahren laut eigener Aussage in diesem Team schon "uralt" fühlt. Monaco spielt völlig befreit, ohne jegliche Angst. Fast wie auf dem Schulhof.
Sané muss noch lernen
An diesem Abend wurde deutlich, was für ein unglaubliches Potential in Sané steckt. Durch seine Schnelligkeit und seine Ideen wurde es immer wieder gefährlich für die Gastgeber. Wie im Hinspiel erzielte er auch in Monaco ein Tor und lieferte die Vorlage für Agüeros Großchance. Trotzdem muss er wie alle jungen Talente noch immer dazulernen. Einige verschenkte Flanken und der halbherzige Zweikampf mit Mendy vor Monacos erstem Treffer sind Beispiele dafür.