UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Wiegmann: "In der Qualifikation kann vieles passieren"

Im Interview mit UEFA.com spricht DFB-Trainerin Bettina Wiegmann vor der 2. Qualifikationsrunde zur UEFA-U19-EURO über ihre neue Rolle als Interims-Cheftrainerin und die besondere Schwierigkeit des Turniers.

Bettina Wiegmann betreut die deutsche U19 bei der zweiten Qualifikationsrunde der UEFA U19-EURO interimsweise als Cheftrainerin
Bettina Wiegmann betreut die deutsche U19 bei der zweiten Qualifikationsrunde der UEFA U19-EURO interimsweise als Cheftrainerin ©Getty Images

Vom 31. März bis 5. April bestreitet die deutsche Nationalelf in Wales die zweite Qualifikationsrunde zur UEFA-U19-Europameisterschaft. Im Interview mit UEFA.com spricht DFB-Trainerin Bettina Wiegmann über die besondere Schwierigkeit des Turniers, die Bedeutung der Ausbildung junger Spielerinnen und ihre Funktion als Interims-Cheftrainerin.

UEFA.com: Ihr Team hat die Generalprobe gegen die Niederlande vor einigen Wochen mit 2:0 gewonnen. Welche Erkenntnisse konnten Sie aus dem Spiel ziehen?

Wiegmann: Das war ein gelungener Test gegen einen starken Gegner, auf dem wir aufbauen können. Wir hatten endlich einmal alle Spielerinnen zusammen, das heißt sowohl den Jahrgang 1992 als auch 1993 und wir konnten noch einmal den Zustand der Spielerinnen sehen.

UEFA.com: Wo besteht denn noch akuter Handlungsbedarf bis zum Turnierbeginn?

Wiegmann: Am meisten müssen wir an der Offensive arbeiten. Wir haben eine karge Torausbeute, darauf werden wir verstärkt Wert legen und an unserer Effektivität arbeiten. Natürlich müssen wir auch auf die Defensive acht geben, es gilt gewisse Abstimmungsprobleme zu beheben, denn wir haben die beiden Jahrgänge noch nicht lange zusammen, da wir durch die U17-WM dem 93er-Jahrgang eine Pause geben mussten.

UEFA.com: Zum Auftakt wird Ihr Team auf Gastgeber Wales treffen, danach geht es gegen die Türkei und Island. Ist es gut, dass der vermeintlich stärkste Gegner erst zum Schluss wartet?

Wiegmann: Wir sind nicht unglücklich, dass wir am Schluss gegen Island spielen. So hat man noch einmal die Möglichkeit, die aktuelle Form des Gegners zu studieren. Aber wir müssen alle Spiele konzentriert angehen, denn man darf heute keinen Gegner mehr zu leicht  nehmen, alles ist enger zusammengerutscht. Wir haben Wales und die Türkei anhand von Videos studiert. Die türkische Mannschaft konnten wir sogar zusätzlich vor Ort beobachten, bei Wales hatten wir dazu keine Möglichkeit.

UEFA.com: Ist die zweite EM-Qualifikationsrunde eine ganz besondere Herausforderung, weil sich bis auf eine Ausnahme nur die Gruppensieger für die Endrunde qualifizieren?

Wiegmann: Man darf sich keine Ausrutscher  erlauben, muss von Beginn an im Spiel und vorsichtig sein. Die Gegner kennt man nicht so gut, sie strahlen aber dennoch Gefahr aus. In der Qualifikation kann vieles passieren, man kann auch einmal einen schlechten Tag haben. Deswegen schaue ich auch noch gar nicht auf die Endrunde. Wir werden aber alle drei Spiele konzentriert angehen und alles geben, damit wir nach Italien kommen.

UEFA.com: Deutschland war bereits dreimal U19-Europameister, der letzte Titel liegt allerdings vier Jahre zurück. Wie wichtig sind Titel in dieser Altersklasse?

Wiegmann: Das vordergründige Ziel ist die Ausbildung der jungen Spielerinnen und die Aufgabe, A-Nationalspielerinnen zu gewinnen. Wenn man um den EM-Titel mitspielen kann, nimmt man das natürlich gerne mit. Aber wir wollen die Ausbildung nicht dadurch vernachlässigen, dass wir nur nach dem Erfolg trachten.

UEFA.com: Maren Meinert befindet sich im Mutterschutz, Sie stehen deswegen erstmals in der alleinigen Verantwortung. Hat sich die Aufgabenstellung dadurch verändert?

Wiegmann: Es ist schon ein bisschen anders, wenn mal als Cheftrainerin mit den Spielerinnen arbeitet, aber ich kenne das Team, weil ich es schon jahrelang begleite. Der einzige Unterschied ist, dass ich mehr Ansprachen halten muss als früher. Ich habe aber regelmäßigen Kontakt zu Maren Meinert und wir arbeiten auch jetzt Hand in Hand. Unsere Arbeitsweise ähnelt sich stark und wir  ergänzen uns ganz gut, so dass es keinen krassen Unterschied gibt.