Wich läuft zu großer Form auf
Mittwoch, 15 Juli 2009
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Deutschland profitiert in Belarus bisher von einer überragenden Jessica Wich, die Stürmerin hat im Auftaktspiel gegen Frankreich mit zwei Toren innerhalb einer Minute für den 2:1-Sieg gesorgt.
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Jessica Wich erlebt gerade eine aufregende Zeit. Vergangenen Monat gewann die Stürmerin mit dem 1. FFC Turbine Potsdam die deutsche Meisterschaft, derzeit spielt sie bei der UEFA-U19-Europameisterschaft für Frauen in Belarus für ihr Land. Beim 2:1-Auftaktsieg gegen Frankreich am Montag hat sie innerhalb einer Minute beide Tore erzielt, ehe sie am nächsten Tag ihren Geburtstag feierte.
Härtetest
Es gab jedoch keine ausschweifende Party, denn Wich und ihre Teamkolleginnen waren noch mit der Aufarbeitung des Frankreich-Spiels beschäftigt. "Das erste Spiel ist oft das schwerste", sagte die 19-Jährige gegenüber uefa.com. "Wir waren zu Beginn noch unsicher, aber wir haben uns in das Spiel hineingekämpft und am Ende drei Punkte geholt, das ist das Wichtigste. Es war auf alle Fälle ein echter Härtetest."
Doppelpack
Der fünfmalige Europameister war früh in Rückstand geraten, als Solène Barbance die erste richtige Chance der Partie zum 1:0 für Frankreich nutzte. Deutschland fing sich anschließend und drehte das Ergebnis durch einen Doppelpack von Wich innerhalb von 60 Sekunden. "Das erste Tor kam etwas überraschend, aber es war sehr wichtig", erklärte Wich, die in ihren ersten 13 Einsätzen lediglich zweimal getroffen hatte. "Das zweite Tor nur wenige Sekunden später war eine Befreiung für die Mannschaft, für mich war es ein unglaubliches Gefühl. Ich hatte im Nationalteam vor dem Tor noch nie so viel Glück wie am Montag, aber ich hatte gut trainiert und vor dem Spiel ein gutes Gefühl. Hoffentlich kann ich diese Form halten."
Mehr Verantwortung
Statistiken sind nicht immer aussagekräftig. Wich hatte zwar bisher keine besonders gute Trefferquote, doch in den letzten zwölf Monaten hat sich ihre Stellung in der Mannschaft dramatisch verändert. "Bei der Endrunde im letzten Jahr in Frankreich saß ich die meiste Zeit auf der Bank", sagte die zierliche Angreiferin, die 2008 bei der Halbfinal-Niederlage gegen Norwegen eingewechselt wurde. "In diesem Jahr trage ich viel mehr Verantwortung, weil ich einen Stammplatz habe und zu den älteren Spielerinnen gehöre. Es war enttäuschend, in Frankreich im Halbfinale zu verlieren, aber ich will diese Erfahrung nutzen, um in diesem Jahr besser abzuschneiden."
Warnung von Wich
Die Truppe von Maren Meinart hat nach dem Sieg gegen einen Mitfavoriten auf den Titel beste Aussichten auf den Einzug ins Halbfinale. Wich hob jedoch umgehend den warnenden Zeigefinger, sie sagte: "Auf dem Papier ist Frankreich vielleicht unser schwerster Gegner, aber es wird gegen die Schweiz und Belarus nicht leichter werden. Wir müssen gegen die Schweiz [am Donnerstag] genauso konzentriert wie gegen Frankreich sein. Sie sind in der Offensive sehr stark, wir müssen also in der Abwehr gut stehen." Mit Jessica Wich in der Form ihres Lebens darf sich auch die Schweizer Abwehr auf einiges gefasst machen.