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Kulig: Teamplayerin mit Torriecher

Mit elf Toren war Kim Kulig die treffsicherste deutsche Spielerin in der Qualifikation zur UEFA U19-EURO. Und auch bei der Endrunde traf sie bereits wieder.

Kim Kulig hat schon oft gegen Norwegen gespielt
Kim Kulig hat schon oft gegen Norwegen gespielt ©Sportsfile

Was Teamgeist bedeutet, wusste Kim Kulig bereits, als sie im Alter von acht Jahren in der Jungenmannschaft des SV Poltringen mit dem Fußball spielen begann. Denn im Familienalltag mit ihren drei Schwestern Nathalie, Stephanie und Lara und den beiden Brüdern Marco und Martin war kein Platz für Egoismus. „Man lernt auf jeden Fall sich anzupassen, und nicht immer sein Ding durchzuziehen, sondern man muss auch Rücksicht auf andere nehmen, das hilft dann in einer großen Gruppe."

Bescheiden und zielsicher
Und so ist es Kulig auch eher unangenehm, dass sie sich mit ihren elf Treffern in der Qualifikation zur UEFA-U19-Europameisterschaft ins internationale Rampenlicht gespielt hat. „Ich stehe nicht so gerne im Mittelpunkt", räumt sie ein und fügt bescheiden hinzu: „In der Qualifikation sind wir als Mannschaft gut aufgetreten, haben gute Spielzüge gehabt und ich musste manchmal nur noch das Füßchen hinhalten." Auch bei der Endrunde war sie bereits wieder erfolgreich. Beim 7:0-Sieg gegen Schottland traf sie mit einem gefühlvollen Heber.

Wachstumsschub
Technisch versiert, dribbel- und kopfballstark ist Kulig auf verschiedenen Positionen flexibel einsetzbar, sei es als Mittelstürmerin oder auch über die Außenbahn. Mit Extraschichten im Kraftraum hat die 1,75 Meter große Spielerin in punkto Athletik gehörig zugelegt. Dabei feilt sie vor allem an ihrer Spritzigkeit und Antrittsschnelligkeit auf kurze Distanz, das Training mit einem Leichtathletiktrainer zeigt bereits erste Erfolge. Erst im Alter von 13 Jahren setzte bei ihr ein gehöriger Wachstumsschub ein. „Bis dahin war ich ein kleiner Spargel, ungefähr gleich groß wie meine Teamkollegin Eve Chandraratne." Die misst gerade einmal 1,57 Meter.

Finale vor Augen
Nun will sie mit ihrem Team ins EM-Finale einziehen. „Wenn wir aus einer guten Grundordnung agieren und unser Spiel aufziehen, dann haben wir gute Chancen, gegen sie zu gewinnen. Sie haben eine ähnliche Spielanlage wie Schweden mit vielen langen Bällen ohne ein echtes Aufbauspiel. Wir müssen die langen Bälle bekommen und dann unser Offensivspiel starten."

Umfangreiche Erfahrung
Von ihrem Team ist sie überzeugt. „Wir betreiben im Mittelfeld ein hervorragendes Pressing, nach vorne spielen wir auch gut. Wir sind als Mannschaft unberechenbar, jeder kämpft für jeden und es reicht nicht, eine Spielerin von uns auszuschalten. Wir haben fast nur Erstligaspielerinnen und jede bringt Erfahrung aus U15 und U17 mit. Wir wissen also, dass wir auf den Punkt konzentriert sein müssen."

Zukunftspläne
Nach der EURO wartet auf die ehrgeizige und zielstrebige Kulig das nächste Abenteuer. Der Umzug vom beschaulichen Sindelfingen in die Millionenstadt Hamburg, wo sie zukünftig die Fußballschuhe in der 1. Bundesliga für den Hamburger SV schnüren wird. „Ich werde dort alleine wohnen in einer neuen Umgebung und in einer guten Mannschaft in der ersten Bundesliga spielen. Ich hatte fast von der gesamten Liga Angebote."

WM 2011 als Fernziel
Im Mai stand sie beim Qualifikationsspiel zur UEFA EURO 2009™ zwischen Deutschland und Wales erstmals im Kader der A-Nationalmannschaft. Und 2011 soll dann ein großer Traum in Erfüllung gehen. „Eine WM im eigenen Land ist natürlich schon ein Ziel. Aber jetzt ist erst einmal wichtig, dass ich in der 1. Bundesliga spiele und mich weiterentwickle, denn gegenüber der 2. Liga ist das schon eine andere Welt. Ich hoffe, dass ich viel dazu lerne, auf und neben dem Platz." Die U19-Europameisterschaft in Frankreich bietet dazu reichlich Gelegenheit.

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