Weber: "Müssen uns als Team steigern"
Montag, 14 Juli 2008
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Deutschlands Mittelfeldspielerin Francesca Weber lässt sich durch den 7:0-Erfolg gegen Schottland nicht blenden. "Bei jeder Spielerin ist noch Luft nach oben."
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Am Tag nach dem klaren 7:0-Erfolg gegen Schottland stand für die DFB-Elf vor allem Erholung auf dem Programm, doch das hinderte Mittelfeldspielerin Francesca Weber nicht daran, ihre Gedanken bereits Richtung Halbfinale schweifen zu lassen, wo man am Mittwoch in Tours auf Norwegen treffen wird.
Gelungene Generalprobe
"Wir waren vor zwei Wochen erst dort, deswegen kennen wir Norwegen schon", so Weber im Gespräch mit uefa.com. "Wir haben zwar 3:2 gewonnen, aber es war nicht eines unserer besten Spiele. Aber in Richtung EM hat es uns trotzdem weiter gebracht."
Gegner ohne große Schwächen
Die Spielerin von Bundesligist SG Essen-Schönebeck hofft, dass man die Norwegerinnen erneut bezwingen kann. "Sie haben keine großen Schwächen, aber es gibt schon Mittel, mit denen wir sie schlagen können. Sie spielen ähnlich wie Schweden mit langen Bällen, sind sehr zweikampfstark und gut in der Luft. Ich denke, mit unserem Kombinationsspiel können wir sie besiegen."
Gewachsener Teamgeist
Dabei soll auch der gewachsene Teamgeist helfen. "Er prägt uns auf dem Platz. Jeder weiß, dass wir nur als Team erfolgreich sein können, auch wenn man sich vielleicht mit dem einen besser versteht, als mit dem anderen. Er hat sich bei uns entwickelt, sowohl durch gemeinsame Erfolge, als auch durch Niederlagen und weniger gute Spiele, nach denen man sich zusammengerauft hat."
Steigerung nötig
Auf den deutlichen Erfolg gegen Schottland gibt sie nicht zu viel. "Es war ja schön, sieben Tore zu erzielen, aber das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wieder. Es war nicht unsere beste Leistung, und bei jeder Spielerin ist noch Luft nach oben. Wir müssen als Team noch besser zusammen spielen, es gibt keinen Grund abzuheben."
Finale vor Augen
Denn die Mission ist noch nicht erfüllt. "Wir haben ein Teilziel erreicht und es ist schön, unter den besten vier Teams zu sein. Aber jetzt wollen wir natürlich auch ins Finale", so die 19-Jährige, die neben dem deutschen auch noch den englischen Pass besitzt, da ihre Mutter Engländerin ist.
Offensiver agieren
Verbesserungsbedarf sieht sie bei sich vor allem im Spiel nach vorne. "Offensiv muss ich auf meiner Position noch mehr Akzente setzen. In der Grundformation auf der Sechserposition stehen wir gut, aber von hinten heraus könnten wir noch intensiver nach vorne spielen."
Hohe Belastung
Das Turnier fordert von den Spielerinnen eine Menge ab. "Man hat hier mehr Verantwortung, weil jedes Spiel zählt. In einem Ligaspiel kann man auch mal patzen, das ist hier anders. Von daher ist es um einiges anstrengender, weil man viel investiert. Dazu sind die Gegner gegen uns besonders motiviert."
Konzentration behalten
Deswegen kann man auch die knapp bemessene Freizeit nur ansatzweise genießen. "Wir haben an jeder Sache viel Spaß, das sind nette Erfahrungen. Aber man hat eine gewisse Grundanspannung. Die ist aber auch wichtig, um nicht den Faden zu verlieren und punktgenau konzentriert für die Spiele zu sein."
Reifen für die Zukunft
Webers persönliche Zielsetzung ist klar: "Ich will das Beste für das Team und für mich rausholen, mich weiterentwickeln und das mit in die Bundesliga zu nehmen, um dort zu reifen."
U20-WM als Anreiz
Und sollte sie im Turnier weiterhin eine so gute Leistung bringen, winkt möglicherweise sogar die Teilnahme an der U20-WM in Chile im November. "Da mache ich mir aber noch keine Gedanken."