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Meinert dämpft Erwartungen

Deutschlands Trainerin Maren Meinert akzeptiert zwar die Favoritenrolle ihres Teams, glaubt aber, dass es für die unerfahrene Elf kein leichter Gang wird.

Deutschlands U19-Trainerin Maren Meinert
Deutschlands U19-Trainerin Maren Meinert ©Getty Images

"Wenn man Trainer einer deutschen Mannschaft ist, musst man damit leben, dass jeder einen als Favorit betrachtet", so Deutschlands Trainerin Maren Meinert vor der UEFA U19-Europameisterschaft in Frankreich.

Aura der Unbezwingbaren
Die 34-Jährige weiß nur zu genau, woher der Frauenfußball in Deutschland die Aura des Unbezwingbaren hat. Als eine der besten offensiven Mittelfeldspielerinnen hatte sie einen großen Anteil daran, dass Deutschland 2003 in den USA Frauenfußball-Weltmeister und dreimal UEFA-Europameister wurde. 2005 stieg Meinert ins Trainergeschäft ein und übernahm die U19. Bei ihrem ersten Turnier erreichte sie das Halbfinale, bei den letzten zwei Europameisterschaften behielt Deutschland die Oberhand. Fünfmal konnte das Team den Wettbewerb in den vergangenen zehn Jahren gewinnen.

Große Erwartungen
Nach den beiden überzeugenden Qualifikationsrunden mit 39 Treffern in sechs Spielen sind die Erwartungen hoch, zum dritten Mal in Folge den Titel zu gewinnen. Alles andere als ein Erfolg im Finale in Tours am 19. Juli würde als Scheitern betrachtet, glaubt auch Meinert. "Ich verstehe, dass die Erwartungen hoch sind", so Meinert gegenüber uefa.com. "Wir sind Titelverteidiger und wir haben in dieser Altersstufe einen großartigen Rekord. Jeder in Deutschland erwartet, dass wir gewinnen, aber ich bin einfach erst einmal zufrieden, dass wir uns qualifiziert haben. Wenn wir das Halbfinale erreichen, wäre das eine tolle Leistung."

Talentierter Jahrgang 
Vom Team, das vor 12 Monaten den Titel auf Island holte, sind nur noch drei Spielerinnen dabei. "Ich hoffe nicht, dass wir für unsere Unerfahrenheit bezahlen müssen", ergänzt Meinert. "Wir haben ein sehr junges Team und wir hatten in der Qualifikation in der Defensive ein paar Probleme, vor allem beim 8:3-Sieg gegen Russland. Aber insgesamt war ich mit den Mädchen sehr zufrieden. Wir hatten Glück, dass wir eine sehr talentierte Generation 1988 hatten, jetzt werden wir sehen, wie sich die Jahrgänge 1989 und 1990 schlagen."

Wachsendes Niveau
Deutschland startet das Turnier in einer Neuauflage des Vorjahresfinales gegen England, bevor es gegen Schweden und Schottland geht. Meinert erwartet drei enge Auseinandersetzungen: "Das werden drei harte Spiele, vor allem England im Auftaktspiel. Das Niveau ist von Jahr zu Jahr höher geworden und es gibt nur noch geringe Unterschiede zwischen den acht Teams. Jede Elf kann das Halbfinale erreichen. Das Wichtigste ist, dass wir alles geben und die Mädchen von den Erfahrungen dieses internationalen Turniers profitieren."

Extra-Training
Meinert, die ihre internationale Karriere 1991 startete, sagt: "Der größte Unterschied heute ist die Geschwindigkeit der Spielerinnen, mit und ohne Ball. Das Spiel ist schneller geworden und die Spielerinnen sind technisch besser, weil sie intensiver trainieren. Als ich gespielt habe, haben wir nur zweimal pro Woche trainiert, meine Spielerinnen heute trainieren sieben- oder achtmal in der Woche. Das ist ein großer Unterschied."